Die Strecke zwischen dem Herschfelder Kreisel und der Finanzamt-Kreuzung und die Kreuzung B279/Einmündung von Brendlorenzen – das sind die hauptsächlichen Brennpunkte seit Beginn der Großbaustelle an der BayWa-Kreuzung. Die Sanierung der frequentiertesten Straßenkreuzung im Landkreis Rhön-Grabfeld nötigt den Autofahrerinnen und Autofahrern gerade so manche Geduld ab. Vor allem an diesen zwei Bereichen sind teilweise größere Stockungen in Kauf zu nehmen.
Viele Autofahrer nutzen die kürzere, aber stark befahrene Route über den Bahnhof
Am ersten Tag der Bauarbeiten am Montag, 13. Mai, hatten erste Rückstaus in der Bahnhofs- und Siemensstraße bis zurück zum Herschfelder Kreisel nicht lange auf sich warten lassen. Die offizielle, großräumige Umleitung verläuft über die Bundesstraße 279, Brendlorenzen und Hohenroth. Wie erwartet, nutzen allerdings viele die zwar zulässige, aber von den Planern nicht favorisierte Alternativroute über Bad Neustadts Bahnhof.
Um schneller wieder freie Fahrt zu haben, wünschen sich die Nutzer der Siemensstraße an der Finanzamt-Kreuzung eine längere Grünphase. Bewusst sei jedoch die Ampelschaltung an dieser Stelle bislang nicht geändert worden, führt Polizeihauptkommissar Gerd Jahrsdörfer, Sachbearbeiter Verkehr bei der Polizei Bad Neustadt, aus. Grund sei, dass man die Strecke für die Verkehrsteilnehmer nicht attraktiver machen wolle.
Bei der jüngsten Stadtratssitzung hatte Bürgermeister Michael Werner zwar darüber informiert, dass die Grünphase an der Siemensstraße infolge der starken Rückstauungen verlängert werden solle. Über den Wunsch des Stadtoberhauptes sei auch gesprochen worden, sagt Jahrsdörfer dazu. Man sei jedoch übereingekommen, zunächst die Entwicklung der ersten zwei Wochen abzuwarten.
"Vielleicht stellt sich ja bei den Autofahrern noch die Vernunft ein", so die Hoffnung des Polizeihauptkommissars. Eine längere Grünphase vom Bahnhof her kommend hätte zudem zur Folge, dass die grüne Welle auf der Hauptachse, sprich der Schweinfurter und Meininger Straße, durchbrochen werde, erklärt Jahrsdörfer. Diese herzustellen, sei schwierig genug gewesen.
An der Abzweigung der B279 kommen die einen nicht rein und die anderen nicht raus
Ein weiterer neuralgischer Punkt ist der Kreuzungsbereich B 279 und Einmündung von Brendlorenzen. Aufgrund der offiziellen Umleitung nutzen derzeit mehr Verkehrsteilnehmer die Bundesstraße. Was zur Folge hat, dass der Verkehr an dieser Kreuzung stockt: Die einen kommen nicht rein und die anderen nicht raus.
Autofahrerinnen und Autofahrer, die von Bischofsheim kommen und rechts nach Brendlorenzen abbiegen wollen, tun sich derzeit nicht selten schwer, aufgrund des regen Gegenverkehrs eine Lücke zu erhaschen. Rückstauungen ergeben sich auch immer wieder, wenn man von Brendlorenzen nach links auf die B279 in Richtung Rhön abbiegen möchte.
An dieser Stelle sei das Tempo auf 70 km/h beschränkt worden, um die Unfallgefahr zu minimieren, erläutert Gerd Jahrsdörfer. Bislang habe es glücklicherweise keine größeren Vorkommnisse gegeben.
Eine Ampel-Regelung steht laut Polizei derzeit nicht zur Debatte
Alternativ wäre an dieser Kreuzung eine Ampel-Regelung möglich. "Das würde jedoch die Stauungen nach hinten verstärken", führt der Verkehr-Sachbearbeiter ins Feld. Aktuell stehe hier eine Ampelschaltung nicht zur Debatte.
Wie sieht es ansonsten im Stadtgebiet aus? Hat, da die Autobahn nun verstärkt genutzt wird, der Verkehr in der "Abkürzung Herschfeld" zugenommen? Davon ist dem Polizeihauptkommissar nichts bekannt. "Von einer großartigen Mehrung weiß ich nichts", sagt er.
Wie ist angesichts der großräumigen Umleitung die Lage in Hohenroth?
Und wie schaut es in Hohenroth aus, durch das die Umleitung verläuft? "Der Verkehr hat zugenommen", sagt Bürgermeister Georg Straub dazu, "aber bei weitem nicht in dem Ausmaß, wie es befürchtet wurde".
Im Vorfeld hätten die Bürgerinnen und Bürger schon Bedenken gehabt, dass der Verkehr in ihrer Gemeinde deutlich mehr werden würde. Zu beobachten sei, dass insbesondere am frühen Morgen zunehmend Fahrzeuge, darunter auch einige Lastwagen, unterwegs sind. Aber eine erhebliche Steigerung des Verkehrs sei nicht zu spüren, so der Bürgermeister.
Das sieht man doch beim Thema „Bin ich als gemeiner Autofahrer in der Lage, mich an Tempolimits zu halten, auch wenn da gerade kein Blitzer steht?“
Einfach mal kurz das eigene Verhalten reflektieren und dann wird klar: nein, es mangelt in breiten Schichten der Bevölkerung an Verstand und Einsicht.
Kurz: man könnte die Ampelschaltung ändern, aber das würde noch mehr Verkehr nach sich ziehen, weil nur eine kleine Minderheit auf Ausschilderungen wie „Umleitung“ achtet. Die breite Masse ist „schlau“, fährt so weit, bis es gar nicht mehr weiter geht - selbst Sackgasse Schilder schrecken nicht ab….