Seit 100 Tagen ist Björn Denner im Amt als Bürgermeister des Marktes Oberelsbach. Grund genug, die erste Bilanz zu ziehen. Wie ist es bisher gelaufen? Was hat überrascht? Ein Interview mit dem neuen Rathauschef.
Björn Denner: Es war bis jetzt eine sehr spannende und herausfordernde Zeit mit vielen positiven Erfahrungen. Besonders glücklich darüber bin ich, wie mich die Verwaltung vom ersten Tag an und unterstützt und mir den Start leicht gemacht hat. Ich habe mich schon über viel positives Feedback gefreut.
Denner: Bei mir persönlich ist bis jetzt nur positives Feedback angekommen. Sicherlich mache ich aber auch nicht alles richtig, das ist klar.
Denner: Ich freue mich sehr darüber, dass wir es geschafft haben, das Rathaus in 100 Tagen wieder voll zu besetzen. Und das mit qualifizierten Fachkräften aus unserer Marktgemeinde.
Denner: Die ganze neue Herausforderung macht mir Spaß. Es ist toll, etwas für unsere Heimat zu tun. Besonders schön ist es, mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen. Ich merke, dass es auch das ist, was gewollt ist. Die Menschen wollen mitgenommen werden.
Denner: Ja! Ich spüre ein Miteinander bei der täglichen Arbeit mit meinen Mitarbeitern und ich sehe mehr Miteinander bei den Bürgerinnen und Bürgern. Die Bürgersprechstunden, die ich eingeführt habe, werden gut angenommen. Der Bürger-Workshop zum Thema Freizeitareal "Höflein" stieß mit 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern jeden Alters auf großes Interesse. Das ist ein Stück weit eine Bestätigung.
Denner: Im Prinzip sind es die drei Säulen, mit denen ich geworben habe: Mehr Bürgernähe, mehr Transparenz und mehr Fortschritt. Ich glaube, das ist auch sichtbar. Schon viel Lob habe ich für die umfangreichen Informationen im Oberelsbacher Gemeindeblatt erhalten, die erfolgreichen Bürger-Workshops oder die transparente Arbeit im Gemeinderat. An Projekten habe ich beispielsweise schon das Förderprogramm zur Revitalisierung von leerstehenden Gebäuden auf den Weg gebracht.
Denner: Ein großes Projekt in nächster Zeit soll es sein, den Oberelsbacher Marktplatz umzugestalten und wieder Leben in den Ort zu bringen. Ich möchte die "Neue Mitte Oberelsbach" schaffen, die im Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept herausgearbeitet wurde. Die Innenentwicklung insgesamt muss vorangetrieben werden. Ansonsten ist es auch wichtig, begonnene Projekte zu priorisieren und nach und nach abzuarbeiten und zu Ende zu führen. Man kann auch nicht zu viel große Projekte auf einmal umsetzen, lieber parallel zu den großen Projekten mit Kleinprojekten die eine oder andere Verbesserung bewirken.
Denner: Mein großes Ziel ist es, nie die Leitziele Transparenz, Bürgernähe und Fortschritt aus den Augen zu verlieren und den Weg dahingehend konsequent zu bestreiten. Ein Herzensanliegen ist für mich immer noch die Belebung der Gastronomie, auch wenn es natürlich gerade in Oberelsbach durch den langen Leerstand nicht leichter geworden ist. Gerade die Gastronomie ist die Keimzelle einer dörflichen Gemeinschaft.
Denner: Überrascht hat mich tatsächlich, wie sehr und auf welchen Ebenen die Marktgemeinde Oberelsbach mit dem Naturpark und Biosphärenreservat Rhön verknüpft ist. Das ist für eine Gemeinde in dieser Größenordnung schon beachtlich.
Denner: Wirklich geärgert hat mich noch nichts.
Denner: Ich habe ein Regal aufgehängt, auf dem schöne Dinge Platz gefunden haben, die ich von den Kindergartenkindern geschenkt bekommen habe. Außerdem hängt nun ein Whiteboard im Bereich des Besprechungstisches, weil ich daran gerne arbeite. Fast alle Besprechungen finden aufgrund der Größe meines Büros, das ich vorgefunden habe, in meinem Zimmer statt. Und: Die Tür steht viel auf.
Denner: Als Erstes frühstücke ich mit der Familie und mache meine Kinder fertig, um sie in die Schule und in den Kindergarten zu bringen. Das genieße ich sehr, da ich früher dafür keine Zeit hatte. Dann gehe ich ins Rathaus, gehe in jedes Zimmer und spreche im Anschluss mit meinem Vorzimmer die anstehenden Termine ab. Dann gilt es, Termine abzuarbeiten.
Denner: Ja, das klappt gut. Sicherlich hat es ein bisschen Zeit gedauert, bis sich jeder auf die neue Situation eingestellt hat. Die Arbeit erfordert auch noch mehr Organisation von mir und meiner Frau, wir bekommen es aber gut hin. Das Schöne ist, dass ich zu vielen offiziellen Terminen meine Familie auch mitnehmen kann.
Denner: Ich spüre eine sehr positive Grundstimmung. Die Gremienmitglieder schätzen sehr die Vorarbeit, die im Vorfeld durch transparente Information bereitgestellt wird. Entsprechend dauern die Sitzungen auch nicht mehr so lange und man hat Zeit, sich danach noch einmal in lockerer Runde zusammenzusetzen. Da gehen immer fast alle mit.