Die Zahl von Baugrundstücken in Bad Neustadt und den Stadtteilen ist gering, die Zahl der Bauwilligen dagegen steigt. Dessen ist sich auch die Stadtverwaltung bewusst. In der jüngsten Sitzung trieb der Stadtrat mit beschlossenen Bebauungsplänen die Bemühungen für zwei Baugebiete voran – in Dürrnhof und in Brendlorenzen.
Bekannt geworden waren die Pläne im April 2020, ein Planungsbüro aus Haßfurt kümmerte sich seitdem um die Entwürfe. Eine wichtige Voraussetzung gab man den Planern gleich zu Beginn mit auf den Weg: Die Baugebiete sollen angesichts des Klimawandels klimaneutral werden, unter anderem mit einem vorgesehenen Kaltwärmenetz.
So viele Bauplätze sind im neuen Baugebiet in Dürrnhof vorgesehen
Das gilt zum einen für das geplante Baugebiet "Am Wethfeld" in Dürrnhof. Während der Ausarbeitung des Entwurfs konnte die Stadt Bad Neustadt weitere landwirtschaftliche Flächen erwerben. So sind anstelle der anfangs zwölf nun 21 Bauplätze für Einfamilienhäuser geplant. Das künftige Baugebiet hat eine Größe von rund 2,8 Hektar (umgerechnet rund vier Fußballfelder) und wird über die "Grabfeldstraße" und die Straße "Am Wethfeld" erschlossen. Die Grundstücksflächen liegen zwischen circa 700 bis 1000 Quadratmetern.
Weitere bauliche Details stellten die Planerinnen Claudia Roschlau und Anna Roßmanith vor. Als "eine kleine Ortsabrundung" fasste Roschlau das Baugebiet in Dürrnhof zusammen. Denn man könne an eine bestehende Straße anbinden.
Es gibt in Dürrnhof Vorgaben bei den Dächern
Da man sich im Übergang zur offenen Landschaft befindet, soll mit einer vorgegebenen Dachform ein städtebaulich ansprechendes Bild entstehen. So sind laut Roschlau Satteldächer mit Vorgabe der Firstrichtung (giebelständige Bauweise) oder Flachdächer (mit Dachbegrünung) vorgesehen. Zudem plant man Flächen für Versorgungsanlagen für erneuerbare Energien sowie zwei Regenrückhaltebecken.
Rund 9000 Quadratmeter Ausgleichsflächen müssen geschaffen werden, so Anna Roßmanith. Ein Teil davon direkt in Dürrnhof durch Heckenpflanzen, der restliche Bedarf im Sinne des Arten- und Naturschutzes wird durch Flächen in Herschfeld gedeckt. Das will die Stadt auch dadurch erreichen, dass Bauwillige ein Begrünungsgebot und gleichzeitig ein Verbot von Schottergärten auf den Grundstücken beachten müssen.
Warum der "Baukatalog" für Dürrnhof und Brendlorenzen bewusst von den bisherigen abweicht
"Wir haben einen Katalog entwickelt, der von den bisherigen Bebauungsplänen abweicht", so Claudia Roschlau zu den ökologischen Gesichtspunkten. Wegen der immer heißeren Sommer soll auf klimaresistente Arten zurückgegriffen und der Versiegelungsgrad so gering wie möglich gehalten werden. "Das Ganze erfährt von uns 100-prozentige Zustimmung", sagte Bürgermeister Michael Werner im Namen des Gremiums und erwähnte noch einmal explizit das Verbot von Schottergärten.
Stadträtin Anne Zeisner warb dafür, dass im Bereich der Grundstücksgrenzen keine Kunstoffelemente und -füllungen in Zäunen benutzt werden dürfen. Im Stadtgebiet, wo kein Bebauungsplan gilt, gebe es vereinzelt wenig ansehnliche in Kunststoff eingezogene Gitterstabzäune als Sichtschutz, so der Bürgermeister.
Wie viele Fußballfelder auf das neue Baugebiet von Brendlorenzen passen würden
Viele Ähnlichkeiten zu Dürrnhof weist das Baugebiet "Westlich des Lebenhaner Weges" in Brendlorenzen auf. Es ist jedoch mit rund 4,9 Hektar (sieben Fußballfelder) größer und wird über die "Kamil-Preiss-Allee" erschlossen. Außerdem will man an den neu gebauten Kreisverkehr am Ortseingang anbinden. Neben 41 Bauplätzen ist auf dem Gebiet eine neue Kindertagesstätte (rund 5000 Quadratmeter groß) geplant.
Unterteilt ist das Baugebiet in drei Bereiche. In einem kleinen Bereich ist nur ein Flachdach mit Dacheingrünung erlaubt, im Bereich B (Willi-Lemm-Straße) ein Satteldach und der Bereich C umfasst die Kita, ebenfalls mit einem begrünten Flachdach. Pkw-Stellplätze für Besucher soll es im öffentlichen Raum geben, Kita-Parkplätze direkt auf dem Gelände.
Neues Baugebiet schürt Hoffnungen für Verkehrsentlastung in Brendlorenzen
Apropos Verkehr: Durch das Baugebiet soll eine neue, breite Hauptdurchgangsstraße führen, über die man auch direkt das Bünd-Gebiet in Brendlorenzen erreicht. So erhofft man sich eine Entlastung des Verkehrs in der Hauptstraße.
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