
Wolfsattacken auf Weidetiere in der Rhön führen beständig zu heftige Reaktionen, auch bei Demonstrationen ist bereits vehement der Abschuss von Wölfen gefordert worden. Jetzt kam es zu der ersten Tötung: Nach einem Wolfsangriff auf eine Schafherde ist in der letzten Augustwoche, genehmigt von der Regierung von Unterfranken, in der Hohen Rhön nahe der Grenze zu Hessen und Thüringen eine Wölfin erlegt worden.
Auch diese erste legale Tötung eines Wolfs in Bayern nach mehr als 140 Jahren hat für heftige Diskussionen gesorgt. Und sie wirft einige Fragen auf. Das ist der Stand:
Worauf basiert die Genehmigung zum Abschuss der Wölfin in der Rhön?
Die rechtliche Grundlage für die "artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung", die die Regierung von Unterfranken erteilte, war das Bundesnaturschutzgesetz. Im Genehmigungsverfahren spielte das Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes von Juli 2024, wonach die Bayerische Wolfsverordnung für unwirksam erklärt wurde, keine Rolle.
Hat der Abschuss der Wölfin für die Regierung von Unterfranken juristische Folgen?
Die Organisation "Wolfsschutz Deutschland", die schon mehrfach in der Rhön aktiv war, hat im Internet angekündigt, gegen "Regierungspräsidenten Dr. Eugen Ehmann sowie die ausführenden Personen" Strafanzeige zu erstatten. Der Regierung von Unterfranken ist einem Sprecher zufolge nichts von einer Anzeige bekannt - auch nichts von anderen rechtlichen Schritte gegen die Genehmigung oder den Abschuss.
Wolfsschutz Deutschland ist den Angaben auf der Internetseite nach bislang keine in Deutschland anerkannte Umweltvereinigung. "Die Ankündigung einer Strafanzeige hat keinerlei rechtliche Relevanz", heißt es dazu von der Bezirksregierung.
Hätten Umweltverbände vorab informiert werden müssen?
Von Wolfschutz Deutschland wird moniert, dass Umweltverbände über das Erteilen einer Ausnahmegenehmigung informiert werden müssten. Ein Sprecher der Regierung von Unterfranken erklärt dagegen: Für solche Genehmigungen nach dem Bundesnaturschutzgesetz sei das nicht vorgesehen.
Welches Tier hat die Schafe angegriffen und welches Tier wurde getötet?
Um welches Tier es sich handelt, sollen die gentechnische Untersuchungen klären. Die Ergebnisse sollen Ende dieser Woche vorliegen. Durch die Abschusserlaubnis sollte die sogenannte Problemwölfin mit der Laborkennung GW3092f getötet werden. Auf sie gehen zahlreiche Nutztierrisse in der Rhön und im Spessart zurück.
Wurde der Elterntierschutz beim Abschuss eingehalten?
Vielfach wurde nach der Tötung der Wölfin die Befürchtung geäußert, der Nachwuchs von Fähe GW3092f könne jetzt vom Verhungern bedroht sein. Die Regierung von Unterfranken verweist auf die rechtlichen Vorgaben, sie seien alle eingehalten worden. Demnach muss gewährleistet sein, dass die Jungtiere nicht mehr gesäugt werden und ein Elterntier noch im Revier ist, das die Versorgung übernehmen kann.
Sind die Wolfswelpen schon überlebensfähig?
Nach Angaben der Bezirksregierung beträgt die "Laktationsphase", in der die Wolfswelpen gesäugt werden, acht bis neun Wochen. Nachwuchs bekommen Wölfe im April oder Mai. Selbst wenn die Jungen erst Ende Mai zur Welt kamen, endete die Zeit der Säugung im Juli. Die Abschussgenehmigung galt ab 1. August.
Kann der Wolfsrüde alleine die Versorgung des Nachwuchses übernehmen?
In den rechtlichen Vorgaben heißt es laut Regierung von Unterfranken: "Da es regelmäßig einem Elterntier alleine gelingt, die Welpen zu versorgen, kann nach Beendigung der Laktationsphase die Entnahme auch von weiblichen Elterntieren dann zugelassen werden, wenn ein Elterntier zur Aufzucht von Jungen verbleibt." Allerdings müsse nachgewiesen sein, dass sich der Wolfsrüde zur Versorgung der Jungtiere auch tatsächlich im Revier aufhält.
Das Landesamt für Umwelt (LfU) habe umfangreiche Kontrollen mit Fotofallen und "Losungssuche" im entsprechenden Territorium vorgenommen, teilt die Regierung mit. Der letzte genetische Nachweis des Vatertieres, Wolf GW3519m, stamme vom 9. August. Es lägen ausreichend Hinweise vor, dass sich GW3519m noch im Revier aufhält, um die Welpen weiter aufzuziehen.
Hochinteressant wäre die Antwort auf die Frage, ob es seit dem Abschuss schon weitere Risse mit Verdacht auf Wolf geschehen sind.
Die Population ist einfach zu hoch! So oder so! Und einer weniger ist erst ein Anfang!
Die Population ist außer Kontrolle!
Bis sich das irgendwann wieder einspielt, muss weiter bewacht und geschützt werden!
Auch entnommen!
Denn die Herdentiere oder Rehe, Wildschweine etc. Sind nicht weniger wichtig! Sie haben auch Respekt und Schutz verdient! Ebenso der Mensch!
Es wäre ein Zeichen, wenn der Wolfschutz Deutschland sich freiwillig an die Weiden stellt um die Tiere zu schützen!
So sollen, und mal platt zu sagen, die Stadtprofis in der Stadt bleiben und verstehen, dass es auch auf dem Land Mensch und Tier gibt, die die Realität etwas anders beschreiben und sehen!
Es gab quälend lange genug Gelegenheiten und handfeste Gründe, die auffällige Wölfin (seht mal in die Statistik, wie viele "verendete" Tiere bereits nachweislich auf deren Konto gehen!) schon lange vorher zu entnehmen.
Aber nein, wegen Kleinigkeiten und einem Eilantrag eines Wolfschützervereins aus Berlin hat man zugewartet und zugewartet und zugewartet.
Jetzt hat sie überraschend Welpen. Wer konnte das bloß kommen sehen ?
Bilanz: Zig zu Tode gequälte Weidetiere und womöglich verwaiste Wolfswelpen.
Tierschutz as it's best.
Da können sich die selbstbetitelten Tierschutzvereine kräftig auf die Schultern klopfen.
Noch besser wird's, wenn die Welpen durch kommen und dann wenn sie stark genug sind das bereits vom Muttertier erlernte Fehlverhalten an den Tag legen werden.
Wartet man dann auch wieder bis über 100 Tiere sterben und das Verhalten weiter gegeben worden ist ?
Oder wird man vernünftig und tut, was sowieso getan werden muss?
Aber man darf schon das Gefühl haben, dass manch einer nicht den Respekt aufbringt, sich Mühe zu geben. Man kann ja einen fettig verfassten Kommentar noch mal durchlesen. Und es gibt ja Software, die auf Fehler hinweisen kann.