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Estenfeld
Gelbe Tonne im Landkreis Würzburg: Bürger sind unzufrieden
Seit Ende November 2020 gibt es die Gelbe Tonne statt des Gelben Sackes im Landkreis Würzburg. Die Bürger kritisieren das neue Abfallsystem, denn die Tonnen quillen über.
Die Gelbe Tonne wurde statt des Gelben Sackes im Landkreis Würzburg eingeführt, wie auch hier in Estenfeld. Sie wird alle vier Wochen geleert.
Foto: Thomas Obermeier | Die Gelbe Tonne wurde statt des Gelben Sackes im Landkreis Würzburg eingeführt, wie auch hier in Estenfeld. Sie wird alle vier Wochen geleert.
Johanna Heim
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:39 Uhr

Im Landkreis Würzburg wurde Ende vergangenen Jahres der gelbe Sack gegen die gelbe Tonne ausgetauscht. Der neue Müllbehälter sei stabiler und Bürger könnten auf die regelmäßige Besorgung von Säcken verzichten, so das Kommunalunternehmen Würzburg zu den Vorzügen des neuen Behälters.

Doch etliche Bürger sind mit der Gelben Tonne unzufrieden. Zuletzt wurde deshalb auch im Estenfelder Gemeinderat über den Behälter diskutiert. Kritisiert wurde der Leerungsrhythmus des neuen Müllcontainers – der im Gegensatz zum Gelben Sack nicht alle zwei, sondern alle vier Wochen geleert wird.

Auch auf dem sozialen Netzwerk Facebook häufen sich die Beschwerden über die Gelbe Tonne. "Die vierwöchige Abholung ist eine Frechheit, für die gleichen Gebühren weniger Leistung", schreibt eine Frau aus Estenfeld. Eine weitere Nutzerin aus Rimpar berichtet, der Leerungsrhythmus reiche "null und nimmer" für sechs Personen aus drei Wohnungen aus. Zustimmung erhalten die beiden Frauen von einer weiteren Nutzerin. In Kürnach sei das Müllproblem nicht anders, schreibt sie.

Höheres Müllaufkommen während Corona

Laut dem Kommunalunternehmen decken die Gelben Tonnen 80 000 Haushalte im Landkreis ab. Insgesamt wurden jedoch nur 59 000 Tonnen verteilt - nicht jeder Haushalt hat also eine Tonne erhalten. Zwar haben die Tonnen ein Fassungsvermögen von 240 Litern, im Gegensatz zu den 90 Litern des Gelben Sackes, doch hält eine Tonne für mehrere Haushalte her, quillt der Müll bald über. So bleiben die Landkreisbürger auf ihrem Müll sitzen, obwohl sie bereits beim Einkauf der Verpackungen für deren Entsorgung gezahlt haben.

Unter dem Facebook-Post hat sich auch Estenfelds Bürgermeisterin, Rosi Schraud, zur Müllproblematik geäußert: Der vierwöchige Leerungsrhythmus resultiere aus Erfahrungswerten anderer Landkreise. "Sicher stammen diese Erfahrungswerte aber nicht aus Coronazeiten. Das Mehraufkommen von Verpackungsmüll wurde hier sicher nicht berücksichtigt", so die Bürgermeisterin. 

SPD-Kreistagsfraktion fordert häufigere Leerung

Die SPD-Kreistagsfraktion Würzburg-Land schlägt nun einen verbesserten Leerungszyklus vor. Während des Lockdowns falle deutlich mehr Verpackungsmüll an, als zu anderen Zeiten, heißt es in einer Pressemitteilung.

Aus dem ganzen Landkreis gebe es Beschwerden und Unverständnis über die Verdopplung des Leerungszeitraums. "Da ist ein vierwöchiger Leerungszyklus vielleicht nicht der passende Weg", sagt Kreisrat Tobias Grimm in der Mitteilung.

Auch die Tatsache, dass die Bürger ihr Verpackungsmaterial nicht an den Wertstoffhöfen abgeben können, sondern in der Gelben Tonne entsorgen müssten, käme nicht gut an.

"Da ist mit der Verpackung eines neuen Fernsehers zum Beispiel die Tonne voll", so Grimm. Die Kreistagsfraktion der SPD stellt laut der Mitteilung deshalb einen Antrag auf die Prüfung der bestehenden Entsorgungsvereinbarungen beim Kreistag. 

Müll bereits beim Kauf vermeiden

"Aktuell werden die allerersten vierwöchigen Leerungszyklen abgefahren", sagt Alexander Pfenning, Betriebsleiter des Abfallwirtschaftsbetriebs team orange. Weil vermehrt Verpackungsabfälle aufgrund der Feiertage, des Lockdowns und der vielen Onlinebestellungen angefallen seien, sei das Behältervolumen schnell verbraucht worden.  

"Es wäre verfrüht, die Umstellung eines seit Anfang der 1990er Jahre weitgehend unverändert gebliebenen Systems bereits fünf Wochen nach dessen Modifizierung abschließend zu beurteilen", erklärt er. Kunden, denen der vierwöchige Leerungszyklus nicht genüge, empfiehlt Pfenning schon beim Kauf auf die Vermeidung von Plastikmüll zu achten. "Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht."

Mehrere Tonnen brauchen mehr Platz

Reiche die Tonne nur vorübergehend nicht aus, können selbst beschaffte, maximal 90 Liter fassende und möglichst transparente Säcke mit Leichtverpackungsabfällen neben der Gelben Tonne bereitgestellt werden, so der Betriebsleiter.

Und reiche die Tonne dauerhaft nicht aus, genüge eine formlose Meldung an das Entsorgungsunternehmen Knettenbrech und Gurdulic. Dort werde der Mehrbedarf geprüft und gegebenenfalls eine weitere Gelbe Tonne kostenlos bereitgestellt. Dies erzeugt allerdings ein weiteres Problem: Die Tonnen benötigen mehr Platz als der Gelbe Sack.  

Weitere Tonnen anfordern

Weitere Tonnen anfordern kann man beim Entsorgungsunternehmen Knettenbrech und Gurdulic.
Tel.: (09321) 93 94 11,
E-Mail: abfuhr-kt@knettenbrech-gurdulic.de,
Internet: www.knettenbrech-gurdulic.de
Quelle: Kommunalunternehmen Würzburg
 
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  • e.pumpurs@googlemail.com
    Die Wohnsiedlungen werden nun dominiert von den Gelben Tonnen alles steht voll.

    Ich persönlich bekomme einen Sack in 8 Wochen voll. Andere schaffen das leider nicht ... tja Müllvermeidung - gute Idee. Dann sollen bitte die Kommunen nicht nur Appelle an die VerbraucherInnen richten, sondern bitte auch an die Industrie.
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  • juergenmagic@t-online.de
    Die gelbe Tonne in an für sich nicht schlecht, bloß den Leerungsrhythmus hätte man auf zwei Wochen lassen sollen. Gerade im Sommer mit heißen Temperaturen ist das nicht hygienisch, wenn die Tonne wochenlang ungeleert herumsteht. Ausspülen soll man ja die Behältnisse nicht, was ich aber jetzt zumindest im Sommer machen werden. Ich will doch nicht das große Krabbeln in meiner Tonne haben. Es ist richtig, dass es Gegenden ohne gelbe Tonne/Sack gibt, aber da wird oft alles in den Restmüll geworfen. Wäre vielleicht die bessere Lösung. Es ist ein offenes Geheimnis, dass einige Müllverbrennungsanlagen mit Heizkraftwerk auf den "Gelbe-Sack-Müll" angewiesen sind, weil sie sonst nicht genug durch den Kamin heizen könnten.
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  • Taehti
    Leute, was habt ihr nur vor 30 Jahren gemacht? So ohne gelben Sack / Tonne?
    Es gibt übrigens auch noch Gegenden ohne gelben Sack/Tonne. Schätzt euch glücklich!
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  • gaugruzi@web.de
    .... ich habe mit den gelben Säcken bisher kein Problem gehabt, außer dass diese etwas dünn waren und schnell zerrissen waren. Ich vermisse diese. Ich könnte die gelbe Tonne zu 100 % akzeptieren, wenn mir jemand erklären kann, wie ich diese bei wärmeren Temperaturen (April bis September) reinigen soll / Kann. Entweder ich verschwende Unmengen an Trinkwasser oder die Tonne läuft alleine zur Sortieranlage oder Heizkraftwerkt. Eine Anfrage zu dem Problem bei Team Orange konnte mir keiner seriös erklären. Ich hoffe auf ein Online Video von den Entscheidungsträgern, die es mir den Reinigungsvorgang vormachen grinsen
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  • stefan.behringer@web.de
    Spritz halt mal 20 Sekunden mit dem Gatenschschlauch. Und/ oder Wasser mit Besen.....ist beim Biomüll doch genauso.....
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  • Harald.Zierhut@t-online.de
    Wohne in einem Mehrfamilienhaus. Da langt jetzt schon der Stellplatz für die Armee von Restmüll-, Papier- und Biotonnen nicht aus. Der Großteil dieser Tonnen steht im Sommer in praller Sonne - und genauso schaut und riecht es dort. Und jetzt sollen noch "Gelbe-Tonnen" dazu kommen. Frage an die Verantwortlichen: wohnen sie offenbar nur in Einfamilienhäuser mit unbegrenzten Platzangebot? Geht`s noch? Bisher hat jeder Bewohner seinen "Gelben Sack" irgendwo, unsichtbar für andere, zwischengelagert und erst zum Abholtermin bereit gestellt. Für mich wieder mal` eine Entscheidung, welche mit vernünftiger Lebenserfahrung nicht nachvollziehbar ist.
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  • mh.knaus@t-online.de
    Ich habe per email eine zweite Gelbe Tonne angefragt und die wurde innerhalb von 4 Tagen geliefert - ein sehr guter Service von Knettenbrech + Gurdulic.
    Es ist schon angenehmer als mit den Gelben Säcken, die oft reißen und von Tieren geöffnet werden. Platz braucht man, dass war bei den Gelben Säcken auch nicht gravierend anders.
    Wenn man die Tetrapacks faltet und Becher, Schalen usw. stapelt hilft das und zusätzliche Müllvermeidung wäre ja auch ganz gut.
    Ich finde wir sollten dem neuen System erst mal eine Chance geben.
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  • ToDietz@web.de
    Zum Abhol-Rhythmus: Einfach mal postiv sehen. Vier ist mehr als zwei. Vier Wochen sind mehr als zwei Wochen. Und das zuzm gleichen Preis.
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  • lausdeandl@yahoo.de
    "Und das zuzm gleichen Preis.":
    Bezahlen muss der Kunde beim Händler für die eingepreiste Entsorgungsabgabe des DSD!
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  • Arcus
    Weniger Abfall produzieren. Dann ist weniger mehr. Mehr Platz in der Gelben Tonne.
    Spaß beiseite. Wir müssen unseren Abfall reduzieren.
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  • stefan.behringer@web.de
    Grlbe Tonne oder gelber Sack?
    Das sind mal ECHTE Sorgen!!
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  • presse@awo-unterfranken.de
    An sich ist die Tonne nicht verkehrt, ABER der 4 Wochen Zyklus ist eindeutig zu lange!! 2 oder alle 3 Wochen - das MUSS im ganzen Landkreis eingeführt werden!!
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  • clubfan2@gmx.de
    hier im Ort
    stehen mehr gelbe und andere Säcke neben den Tonnen...

    leert das Ding alle 14 Tage und gut is...

    so ist es halt wenn am Schreibtisch Dinge entschieden werden
    von denen der Stifthalter keine Ahnung hat...

    fahrts doch mal raus aufs Land
    und schaut was da so abgeholt wird!
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  • Lemmy
    Das wird auf Dauer nicht gutgehen - Verpackungen mit anhaftenden Resten wie zB Joghurt - das wird bei wärmeren Temperaturen massiv Ungeziefer anlocken. Nun sind Entsorgungsunternehmen in der Regel Profitmaschinen (einfach unter www.bundesanzeiger.de mal Jahresabschlüsse einsehen) so daß es nicht einleuchtend ist beim alten Rhythmus von 2 Wochen zu bleiben. Oder der Landkreis bietet die Abgabe an den Wertstoffhöfen an - in anderen Gebietskörperschaften ist das kein Thema. Aber den Bürger mit dem Müll oder mit riesigen Tonnen stehen zu lassen geht gar nicht.
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  • ba.stark@web.de
    Was für ein Sturm im Wasserglas. Im Landkreis Schweinfurt wurde die gelbe Tonne (240 l) bereits vor mehreren Jahren verteilt. Oh Wunder - es funktioniert bis heute sehr gut ohne Heulen und Wehklagen.

    Sinnvoller wäre halt, mal das eigene Verhalten überdenken. Offenes Obst und Gemüse statt Folien außen rum. Und beim Bäcker in Papier einkaufen statt eingeschweisster Fabrikbrötchen im Supermarkt. Und, wenn es gar nicht anders geht, direkt nach der Kasse im Supermarkt auspacken und die Umverpackung gleich dort lassen. Wenn die Supermärkte mit Müll geflutet würden, erst dann würde sich was ändern.
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  • kellenhusen
    Dumm gedacht. Offenes Obst und Gemüse kann man in Corona-Zeiten nicht auf das Band legen. Das muss nur vorher jemand mit seinen Corona-Fingern verseucht haben.
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  • daniel.englbauer@churchsol.de
    Das kann auch schon jemand in der Auslage beim Anschauen und Zurücklegen verseucht haben...
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  • nkestler@aol.com
    Es soll ja Wasser geben, mit dem man das Gemüse und Obst abwswaschen kann (das ging auch schon vor Corona)
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  • Klaus-Fiederling@gmx.de
    finde die neue tonne auch super, sollte aber evtl. öfters geleert werden. denn nach spätestens 3 gelben säcken ist sie voll, und sie wird ja nur 1 mal im monat geleert.
    wie z. b. heute morgen. haushalt mit 3 personen braucht devinitiv weniger als wenn 5 oder mehr personen in 1 haus zusammen leben. dann wirds schon ganz schön eng mit 1 tonne.
    finde auch gut, dass keine zerissenen müllfetzen mehr auf der straße herumfliegen.
    doch, wird die tonne dann auch geleert und mitgenommen, wenn der deckel oben wegen dr menge an plastik nicht mehr zu geht? andere tonnen wurden schon stehen gelassen, zwecks überfüllung. auch richtig so.
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  • bernhard.mott@arcor.de
    1. Müllvermeidung
    2. endlich keine umherfliegenden aufgerissenen gelben Säcke mehr
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