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Bad Neustadt
Eisbahn, geschlossene Geschäfte, Mark Forster: Bilanz und Ausblick bei Stadtmarketing-Verein von Bad Neustadt
Der Stadtmarketing-Verein von Bad Neustadt blickt auf alte und noch kommende Herausforderungen. Wie die Reaktionen auf verschiedene Themen ausfielen.
Kontroverse Ansichten hat es schon immer zur Eisbahn gegeben, in diesem Jahr melden sich Kritiker besonders deutlich zu Wort, während Geschäftsleute die Einrichtung als Belebung der Innenstadt verteidigen.
Foto: Eckhard Heise | Kontroverse Ansichten hat es schon immer zur Eisbahn gegeben, in diesem Jahr melden sich Kritiker besonders deutlich zu Wort, während Geschäftsleute die Einrichtung als Belebung der Innenstadt verteidigen.
Eckhard Heise
 |  aktualisiert: 08.02.2024 18:07 Uhr

Die wirtschaftlichen Herausforderungen haben sich nach Abklingen der Corona-Pandemie für die Bad Neustädter Geschäftswelt nicht verringert, sie haben sich nur verschoben. Dieser Schluss lässt sich unter die Jahreshauptversammlung des Stadtmarketing-Vereins ziehen, nachdem die Mitglieder die Lage des Handels und der Gastronomie aus verschiedenen Perspektiven beschrieben haben. Ein Kernthema wird daher künftig die Online-Präsenz sein.

Ein Ereignis, das die allgemeine Situation widerspiegelt, ist, dass mit dem Schuhhaus Dietz und dem Café Elbert gleich zwei alteingesessene Betriebe der Innenstadt geschlossen haben, bedauerte Manfred Griebel, einer der drei Vorsitzenden des Vereins.

Welche Aktivitäten gab es in Bad Neustadt 2021?

Mit einer Schilderung der Aktivitäten im Jahr 2021 setzte er seinen Bericht fort und erinnerte an Aktionen zur Unterstützung der Mitglieder während des Lockdowns, die Shopping-Nacht, Anbringen von Osterschmuck, die "Neuschter Eiszeit" mit der Weihnachtsverlosung, eine "Sternenwoche" und den Auftakt für das Projekt "Digitale Einkaufsstadt", das Ulrich Leber als Geschäftsführer der Stadtmarketing GmbH anschließend vorstellte.

Als Grundlage diente dabei eine Erhebung, in der unter anderem nach der Bedeutung des Online-Handels und -Präsentation der Bad Neustädter Geschäftswelt gefragt wurde, erklärte Leber. Dabei stellte sich zum Beispiel heraus, dass sich viele Konsumenten vor einem Geschäftsbesuch online über angebotene Produkte informieren. Diesen Trend sollten Geschäftsinhaber künftig stärker berücksichtigen. Ebenso empfohlen sei die Einführung des digitalen NES-Euro.

NES-Euro: Erfolgsgeschichte der alternativen Währung 

Kassier Peter Dietz wies dazu auf die Erfolgsgeschichte der alternativen Währung in analoger Form hin. Nach zurückhaltendem Interesse in der Einführungsphase sei die Nachfrage zuletzt rasant auf über eine halbe Million NES-Euro angestiegen. Zu seinem Bedauern sei ein erheblicher Anteil aber noch nicht in den Geschäften eingelöst worden.

Bürgermeister Michael Werner fürchtet, dass "es nach zwei harten Jahren noch keine Entlastung geben wird". Die Stadt versuche jedoch die Geschäftswelt zu unterstützen, indem sie sich für ein vierjähriges Modellprojekt "Kreative Zentren" beworben hat. Dabei sollen mit professioneller Unterstützung Marketingstrategien für die Zukunft entwickelt werden.

Aktuell sollten aber erst einmal Ideen entwickelt werden, wie das Image der Eisbahn aufpoliert werden kann, bemerkte Walter Raab. Gerade in jüngster Zeit seien die Einrichtung und ihre Betreiber in ein schlechtes Licht gerückt worden, dabei stelle die Freizeitstätte einen wichtigen Faktor zur Steigerung der Innenstadtattraktivität dar.

Kritische Äußerungen in der Öffentlichkeit zur Almhütte und Eisbahn von Bad Neustadt

Manfred Griebel nahm den Ball auf und nahm auch Stellung zu einem Zeitungsartikel, der seines Erachtens mit für die kritischen Äußerungen in der Öffentlichkeit verantwortlich sei. Dazu verwies er unter anderem auf die zahlreichen Maßnahmen, die zu einer deutlichen Reduzierung des Stromverbrauchs führen.

Außerdem müssten auch andere Aspekte berücksichtigt werden, beispielsweise hätten sich schon 2000 Schüler zum Schulsport angemeldet. Ferner seien "Eisbahnen" aus Kunststoff als Alternative unter ökologischen Gesichtspunkten äußerst bedenklich. Ähnlich seinem Vorredner betonte er abschließend, dass es gerade in der Weihnachtszeit für die Geschäfte von existenzieller Bedeutung sei, Menschen in die Innenstadt zu bringen.

Aus diesem Grund monierte Raab auch den Verzicht auf einen Teil der Weihnachtsbeleuchtung. Der Bürgermeister wies jedoch darauf hin, dass lediglich Leuchtgirlanden nicht angebracht werden. Eine zeitweise Nutzung dieser Art des Weihnachtsschmucks mache wenig Sinn, weil die meisten Kosten nicht der Strom, sondern der Arbeitsaufwand zur Anbringung verursache.

Auftritt von Mark Forster in Bad Neustadt war ein großer Erfolg

Horst Mikliss, neuer Geschäftsführer der Stadtmarketing GmbH (TS), fasste schließlich noch die weiteren wichtigsten Ereignisse zusammen und beschrieb wie Vereinsvorsitzender Jan Angermüller den Auftritt von Mark Forster als immensen Erfolg, sodass ähnliche Konzerte in der Art folgen sollen. Auch gerade der jüngste Mittelaltermarkt sei hervorragend besucht worden, allerdings forderten einige Teilnehmer, den Marktbereich auf die Hohnstraße auszudehnen.

Mit 6800 Übernachtungen erfreue sich der Wohnmobilstellplatz immer größerer Beliebtheit, weshalb auch eine Erweiterung ins Auge gefasst werde, ergänzte Mikliss.

Einig waren sich zu guter Letzt die Teilnehmer, dass die Streichung des vierten verkaufsoffenen Sonntags durch die Landesregierung nicht hingenommen werden dürfe. Kommunalpolitiker seien gefordert, über den Gemeindetag ihren Einfluss geltend zu machen.

 
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  • Rosaroth
    Der kleine Bürger soll sparen, ich mache das gern, denn gemeinsam müssen wir die kommende Zeit überstehen. Wenn ich dann aber immer öfter lese, wie manche sich herauswinden, um doch ihretwillen keinen Verlust hinnehmen zu muessen(Girlanden werden wegen Aufbauarbeiten eingespart, nicht wegen Energieersparniss), das kann ich nicht verstehen.
    Wahrscheinlich leuchten sowohl überall wieder die Gärten in der Adventszeit, als auch die "Weihnachtshaeuser(Mellrichstadt), denn die Innenstädte müssen ja auch leuchten, ich sehe da kein Bemühen Energie zu sparen.Als ich Kind war leuchtete der Weihnachtsbaum am Marktplatz und man freute sich auf den Moment als am24. Das Wohnzimmer im hellen Glanz erstrahlt. Vielleicht wuerde sich ja jetzt auch die Möglichkeit bieten, auch mal wieder in die besinnliche Weihnachtszeit zurückzukommen.
    Meine Eltern haben auch nicht durch Eintrittskarten eine Eisbahn mitfinazieren müssen. (2000 Schüler und Schülerinnen)
    Der Eintritt wird nicht von der Stadt getragen.
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