
Peter Hüllmantel gehört zu den Zeitungsredakteuren, die noch den Bleisatz kennengelernt haben, anfangs die Zeitungsberichte mit der Hand schrieben und die Umstellung auf die Schreibmaschine und schließlich den Computer mitmachten. Er hat noch Filme erst im "Entwickler" und dann im "Fixierer" zur Druckreife gebracht und Jahre später die Fortschritte der Technik in Form der Digitalkamera schätzen gelernt. Nach 48 Jahren bei der Rhön- und Saalepost und der Main-Post geht der Sportredakteur nun in den wohlverdienten Ruhestand.
Der 64-Jährige hat in seinem langjährigen Berufsalltag vieles erlebt und auch die ein oder andere Person kennengelernt, die man sonst nicht so leicht trifft. Darunter den einstigen Bundespräsidenten Karl Carstens. Dieser war 1980 mit einer Wandergruppe in der Rhön unterwegs. An einem richtigen Herbsttag, wolkenverhangen und neblig, wartete Peter Hüllmantel auf das Staatsoberhaupt, um ein paar Worte von ihm einzufangen und Fotos zu machen.
Der Bundespräsident tauchte auf, der Brendlorenzer war hautnah dran und schoss die besten Motive. Schon beim Weitertransportieren des Films hatte er ein schlechtes Gefühl. Das sollte sich wieder zurück in der Dunkelkammer der Redaktion bewahrheiten. Der Film war gerissen. Lediglich drei Motive waren übrig geblieben. "Immerhin besser als gar nichts", nimmt er es heute mit Humor.

Aufbau einer Sportredaktion für die Rhön- und Saalepost in Bad Neustadt
Bereits seit 1975, noch während der Schulzeit, arbeitete Peter Hüllmantel als Freier Mitarbeiter für die Rhön- und Saalepost. Im Februar 1979 begann er offiziell das Volontariat. Gerhard Rötter, der frühere Verleger der Zeitung, suchte damals jemanden für den Aufbau einer Sportredaktion.
Eine Sportredaktion von Null an aufzubauen, bedeutet anfänglich das Knüpfen vieler Kontakte und darauf folgend die Pflege der Kontakte zur hiesigen Sportvereinslandschaft. In seiner ganzen Berufszeit legte Peter Hüllmantel seinen Fokus nicht nur auf den lokalen Spitzensport, sondern auf alle sportlichen Leistungen. Das kam beim Leser an und wird bis heute gewürdigt. Für die Menschen in der Region war er ein stets greifbarer Ansprechpartner. Ihn kennzeichnete eine starke Lesernähe und eine große persönliche Identifikation mit der Zeitung.
Das Fußball-Saisoneröffnungsheft "Rhönkicker" und die "Babyseite"
Als einen "Journalisten von ganzem Herzen" bezeichnete der ehemalige Geschäftsführer der Rhön- und Saalepost, Wolfgang Markert, Peter Hüllmantel bei seiner offiziellen Verabschiedung. Mit einem Augenzwinkern ließ er aber auch nicht unerwähnt, dass dieser über den Sport eher zuschauend und weniger selbst aktiv berichtete.
Markert hob insbesondere zwei Dinge hervor, die der Vater von vier Kindern und mittlerweile siebenfache Großvater Hüllmantel initiiert und für die er über viele Jahre hinweg verantwortlich zeichnete. Das ist zum einen das Fußball-Saisoneröffnungsheft "Rhönkicker" und zum anderen die "Babyseite". Die Bilder der Neugeborenen im Landkreis Rhön-Grabfeld, die seit nun schon über 20 Jahren erscheinen, sind bei den Leserinnen und Lesern überaus beliebt.
"Mit Ihnen geht nicht nur ein engagierter Lokalreporter, sondern eine richtige Marke – ein Urgestein", so der einstige Chef von Peter Hüllmantel.
Auch Carolin Münzel, Sportchefin der Main-Post und seit April 2022 direkte Vorgesetzte der Bad Neustädter Sportredakteure, weiß den "Herzblut-Journalismus" von Peter Hüllmantel zu schätzen. "Über all die Jahre hast Du Dir die Liebe zum Lokalsport bewahrt", stellte sie heraus.

Die Verdienstmedaille des BLSV in Bronze für Peter Hüllmantel
Die offizielle Verabschiedung bot den Rahmen für eine Überraschung für den neuen Ruheständler. Anwesend war auch Klaus Greier, Bezirksvorsitzender des BLSV. Er hatte eine besondere Auszeichnung für Peter Hüllmantel mitgebracht. Und zwar die Verdienstmedaille des Bayerischen Landessportverbandes in Bronze.
Mit dieser würdigt der BLSV den Einsatz des Journalisten für den Kegelsport. Nicht zuletzt durch seine regelmäßige Berichterstattung habe er in den 90er-Jahren den Kegelsport bekannt gemacht und nach vorne gebracht. "Du hast das Ehrenamt in den Mittelpunkt gerückt und stets gefördert", so Klaus Greier. "Es ist nicht zu unterschätzen, wie viel Du für den Breitensport getan hast", dankte der Bezirksvorsitzende.
Viele technische Veränderungen in der Berufszeit erlebt
Wie blickt Peter Hüllmantel selbst auf die vergangenen 48 Jahre zurück? "Ich habe die richtige Berufswahl getroffen und würde es wieder so machen", betont er. Auch wenn man selten zur Ruhe gekommen sei. "Es hat sich in all den Jahren viel gewandelt." Vor allem in der Technik.
In den Dank an alle Kolleginnen und Kollegen schloss er vor allem seine Familie mit ein, die in all den Jahren an vielen Wochenenden auf ihn verzichten musste.
Ganz vermissen muss der bekennende Schlager-Fan seine Kollegen jedoch nicht. Er wird weiter als Freier Mitarbeiter für die Rhön- und Saalepost, die Main-Post und den Rhön- und Streuboten arbeiten. Und somit auch den Leserinnen und Lesern erhalten bleiben.