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München
Bund Naturschutz lockert seine Haltung zum Abschuss von Wölfen in Bayern
Bei Gefährdung von Nutztieren soll das Töten von Wölfen möglich sein. Gleichzeitig fordern Naturschützer auch in Unterfranken die Finanzierung eines besseren Herdenschutz durch den Freistaat.
Bei einer konkreten Gefährdung von Herdentieren lockert nun auch der Bund Naturschutz seine Haltung zur Tötung von Wölfen. Gleichzeitig müsse aber der Herdenschutz verbessert werden.
Foto: Patrick Pleul, dpa | Bei einer konkreten Gefährdung von Herdentieren lockert nun auch der Bund Naturschutz seine Haltung zur Tötung von Wölfen. Gleichzeitig müsse aber der Herdenschutz verbessert werden.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 20.04.2024 02:40 Uhr

Der Bund Naturschutz (BN) hat seine bislang weitgehende Ablehnung der Tötung von Wölfen gelockert: "Nach sorgfältiger, fachlicher Prüfung sind wir zu dem Schluss gekommen, dass in bestimmten Fällen Wölfe leichter entnommen werden sollen", sagte der BN-Landesvorsitzende Richard Mergner. Am generellen Schutzstatus des Wolfes werde aber nicht gerüttelt.

Konkret unterscheidet der BN zwischen Rinderhaltung und der Haltung von Schafen und Ziegen – und hat vor allem die Almwirtschaft in den Alpen im Blick. Bei Rissen von über einjährigen Rindern soll demnach eine Tötung des Wolfes möglich sein. Risse an Rindern aller Altersgruppen sollen zudem vom Freistaat entschädigt werden.

BN will staatliche Förderung von besserem Herdenschutz, der die Kosten ausgleicht

Halter von Schafen und Ziegen sollen zudem für besseren Herdenschutz künftig "überall in Bayern eine Förderung bekommen, die die tatsächlichen Kosten ausgleicht". In einer Umstellungsphase von fünf Jahren sollen zudem auch Wölfe, die Schafe oder Ziegen gerissen haben, getötet werden können. Danach soll ohne Herdenschutz keine Wolf-Entnahme mehr möglich sein, fordert der BN.

"Der Wolf ist in Bayern Teil der Biodiversität,
man kann auch sagen der Schöpfung."
Richard Mergner, Vorsitzender vom Bund Naturschutz in Bayern

"Bayern ist ein Wolfsland – von der Rhön bis in die Alpen", findet Mergner: "Der Wolf ist in Bayern Teil der Biodiversität, man kann auch sagen der Schöpfung." Anders als von der Bayerischen Staatsregierung suggeriert, gehe vom Wolf auch keine Gefahr für Menschen aus. Der BN verstehe jedoch die Sorgen der Nutztierhalter und hoffe auf eine Versachlichung der Debatte, beteuerte der Verbandschef.

"Das Gewehr allein ist keine Lösung", warnt der BN-Vorsitzende Mergner

Als letzte Maßnahme müsse es deshalb möglich sein, Wölfe, die sich an Herdentiere als Nahrung gewöhnt haben, zu töten. "Das Gewehr allein ist aber keine Lösung", warnte Mergner. Bei zunehmender Wolfpräsenz in Bayern sei besserer Herdenschutz unabdingbar.

Dies gelte auch für Franken, wo sich von der Fränkischen Schweiz über die Rhön bis in den Spessart Wölfe ansiedeln. Etwa in Rhön-Grabfeld zahlten sich intensive Bemühungen von Landkreis und Nutztierhaltern zum Herdenschutz mit Hunden und Zäunen bereits aus, findet Mergner: "Das kostet Geld, aber der Freistaat könnte sich dies leisten."

Bislang habe die Söder-Regierung den Wolf jedoch nur "als billiges Wahlkampfopfer missbraucht", kritisiert Mergner. Die vor rund einem Jahr beschlossene "Wolfsverordnung", die Abschüsse erleichtern sollte, sei aber "in keiner Weise geeignet, Konflikte zu lösen" – und bisher kein einziges Mal angewendet worden. Der BN will deshalb an seiner Klage gegen diese Verordnung festhalten. Laut BN gibt es in Bayern derzeit acht Wolfsrudel mit maximal 80 Tieren.

 
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  • Manfred Englert
    Einfach unerträglich wie dieser Vorsitzende populistisch einen fürsorglich handelnden MP angreift.
    Herr Söder geht auf die Sorgen unserer Viehhalter ein, wogegen dieser Vorsitzende die gesamte Zeit einseitig für das Raubtier Wolf plädierte.
    Nun scheint dieser etwas nachzugeben. Ist da Vernunft oder Angst um Mitgliederschwund im Spiel?
    Auch ich würde bei einem Volksbegehren/-entscheid gegen den Wolf und für Haustiere stimmen!
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  • Silke Müller
    Ich habe mich kürzlich mit einer Schafhalterin unterhalten. Für sie sind verantwortungslose Hundehalter das größere Problem. Frei laufende Hunde schrecken Schafe auf und jagen sie. Sie hatte deshalb schon etliche Früh-und Totgeburten bei ihren Schafen. Das Wolfsthema hält sie für künstlich aufgeblasen. Populistisch ist also Söder, sachkundig und differenziert ist hingegen Herr Mergner.
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  • Andreas Gerner
    Solange kaum Wölfe da sind, sind sie freilich nicht das Hauptproblem.

    Blicken wir dahin, wo sie es schon sind: Brandenburg. Nicht anders wird es bei uns auch ablaufen: Zäune soweit das Auge reicht (samt den Folgen für Wild), enorme Kosten und keine Perspektiven für die Betriebe mehr.

    Und das für eine gar nicht bedrohte Art.

    -

    Mergner ist nicht sonderlich sachkundig, sondern auf maximale Spendeneinnahmen aus. Weil die in den wolfsdichten Regionen und den dort verärgerten und alleine gelassenen Menschen einbrechen, täuscht der BN vor, sich zu bewegen.
    Effektiv ändern wird sich nichts. Ob bei Problemtieren der BN seinen Segen gibt, spielt keine Rolle. Die Wolfsextremisten zögern die entnahmen so lange mit Eilanträgen hinaus, bis das Tier sein Verhalten weitergelehrt hat und/oder weiterzieht. Siehe Rhön.

    PS:
    Welchen Einflussfaktor halten Sie für die größte Gefahr für die Art Wolf ?
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  • Andreas Gerner
    Könnte es sein, dass Sie ausgerechnet eine Schafhalterin gefragt, die ihre Koppel in Stadtnähe an einem viel genutzten Fußweg hat?

    Klar dass da sehr viele Leute mit Hund, aber kaum ein Wolf hin kommt...
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  • Hans Müller
    Unsere Tierschützer sind schon ein seltsames Volk.

    Wir schützen den Wolf, weil wir halt so Tierlieb sind.
    Aber die Tiere wie Schafe, Ziegen, Rinder interessieren nicht.
    Aber wenn der Bauer den Schafen, Ziegen oder der Kuh einen Quadratmeter zu wenig Platz gibt, dann stehen die Wolfstierfreunde gleich auf der Matte und zeigen die Bauern wegen Tierquälerei an.

    Aber der Wolf darf die Schafe, Ziegen oder die Kuh quälen. Das ist schon eine komische Logik.

    Herr Redelberger und Herr Gerner,

    wenn sie es schaffen ein Volksbegehren auf den Weg zu bringen, meine Stimme gegen den Wolf haben sie.
    Ich würde ihnen auch meine Stimme gegen den Biber geben.
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  • Andreas Gerner
    Falsch gedacher Artenschutz.

    Die Art Wolf ist zwar beim besten Willen nicht im geringsten gefährdet, aber wegen grüner Ideologie wird der noch immer in der EU und Deutschland mit extremen Schutzbestimmungen versehen.

    Dass auf seinem Speisezettel tatsächlich bedrohte Arten und Rassen stehen (Birkhuhn, Auerhahn, Brachvogel, Sumpfschnepfe, Wisent, Muffelwild, Heidschnucke) oder er akut vom Aussterben bedrohte Arten durch Konkurrenz aktiv verdrängt (Luchs, Wildkatze...), will man in den Ministerien und beim BN nicht wahr haben.
    Zu blickdicht sind die Scheuklappen.

    Und dann wird immer gleich auf die EU verwiesen, dass angeblich kein aktives Bestandsmanagement - also das vorsorgliche Entnehmen von Wölfen, wenn es zu viele werden und die Koexistenz stören- zulässig sei.

    Seltsamerweise macht Schweden (EU!) das ganz anders: Problemtiere und Verdachtsfälle (Wolf schleicht um Siedlungen oder Koppeln) werden sofort erlegt. Darüber hinaus alles, was landesweit 450 Tiere übersteigt. Das klappt.
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  • Hartmut Haas-Hyronimus
    Und welchen Nutzen der Wolf für die Forstwirtschaft hat - wo dir Verbissschäden durch Rotwild durch Bejagung nicht mehr in den Griff zu bekommen ist - fällt natürlich vollkommen unter den Tisch. Passt eben nicht in die CSU-Ideologie.
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  • Andreas Gerner
    Rotwild lässt sich gezielt bejagen.
    Wenn es gewollt ist, so stark, dass die Bestände zurück gehen. Und wenn das Rotwild gefährdet ist, wieder weniger, dass es nicht ganz verschwindet.
    Dabei gibt es keine Kollateralschäden bei gefährdeten Arten wie den genannten.

    Der Wolf hingegen jagt das, was er am leichtesten erbeuten kann und so lange er Hunger hat. Er nimmt keine Rücksicht auf Tierschutz und Artenschutz.

    Und je mehr Wölfe es gibt, desto mehr Hunger werden die haben.

    Schon heute hat D ein Vielfaches an Wölfen als das Wolfsland Schweden. Obwohl das weit größer und viel dünner besiedelt ist.

    Macht das Sinn?

    PS:
    Was ist Ihrer Ansicht nach die größte Gefahr für die Art Wolf ?
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  • Kurt Redelberger
    Es ist schon seltsam was dieser Herr Mergner von sich gibt. Gehe mal davon aus daß er kein Halter von Schaffen oder sonstigen Weidetiere ist, sonst würde er diese Aussagen nicht machen. Wer schon mal ein Wolfsriss gesehen hat (Bilder sollten auch in Schulen gezeigt werden, ist ja Teil der Schöpfung) hat vielleicht eine etwas tifferrendzierdere Meinung als der BN! Auch das der Freistaat für die Schäden der Wölfe mit Steuergeldern aufkommen soll ist ungeheuerlich. Erst mal alle Schulen und Kindergärten in Ordnung bringen das hat Vorrang! Der BN kann ja die Kosten übernehmen? Ach so für den Menschen geht keine Gefahr aus! Dan ein Rudel Wölfe im Würzburger Ringpark und im Englischen Garten in München ein Rudel ansiedlern, dann haben die Kinder ein Streichelzoo der dann von BN betreut wird. Es wird Zeit für ein Volksentscheid wo der Wolf willkommen ist und wo er entnommen werden soll!
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  • Erna Müller
    Sie haben aber schon mitgekriegt, dass fast im ganzen restlichen Deutschland seit Jahren hunderte Rudel leben...Nur in der Provinz denkt man sofort, die Welt geht unter und Menschen werden "gefressen".....Ein rationaler Blick über den Tellerrand wäre wünschenswert und keine Märchenstunden
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  • Kurt Redelberger
    Ja in der Provinz leben die Schafe die alle auf dem Wolf gewartet haben. Wo ist den der Wolf willkommen? In ganz Deutschland gehen die Landwirte auf die Straße. Die Arroganz der Stätder wird immer unerträglicher. Nicht nur die Nahrungsmittel auch der Strom alles wird in der Provinz gewonnen. Bitte bleibt auch Wochenende in der Stadt weil für die Landschaftspflege tut's ihr sowieso nichts. Das macht die Landbevölkerung.
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  • Silke Müller
    Immer das selbe Gefasel von den doofen Städtern. Ja, in der Stadt werden weniger Lebensmittel produziert als auf dem Land und wenn, dann von linksgrün versifften jungen Leuten, die auf ihrem Balkon lieber Tomaten pflanzen statt Geranien oder urban gardening betreiben, falls Sie davon schon gehört haben. Dafür gibt es auf dem Land weniger Universitäten, Krankenhäuser, Theater,.... Mir geht das dämliche Stadt gegen Land gewaltig auf die Nerven.
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  • Andreas Gerner
    Würde wohl besser werden, wenn endlich aufgehört werden würde, Problemwölfe abzuschießen. Die gehören eingefangen, zwei Tage genüchtert und dann in Berlin Mitte und Ihrer Stadt ausgewildert. Dort sind keine Konflikte mit der Weidetierhaltung zu erwarten.
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  • Helga Scherendorn
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Silke Müller
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