
Was wird gerade gebaut in Mellrichstadt? Und welche Maßnahmen sind für die kommenden Monate vorgesehen? In einem Überblick zeigte Bürgermeister Michael Kraus in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses auf, wofür die Stadt Geld in die Hand nimmt.
1. Ausbau der Friedenstraße

Die Friedenstraße im Bereich zwischen Meininger Landstraße und Sondheimer Straße soll saniert werden. Bei einem Ortstermin Mitte des Jahres hatten sich die Mitglieder des Bauausschusses vom schlechten Zustand der Straße überzeugt. Neben den sichtbaren Schäden an der Fahrbahn sind laut Bürgermeister auch die Abwasserkanäle und Wasserleitungen überholungsbedürftig.
Die Stadt beziffert die Kosten für die Instandsetzung mit 1,3 Millionen Euro. In der Kostenschätzung ist eine Förderung von rund 400.000 Euro aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz eingeplant.
2. Technikgebäude für das Freibad

Die Abkopplung des Freibads vom Hallenbad ist im kommenden Frühjahr geplant. Auf dem schmalen Feld zwischen Wellenbad und Sportplatz wird ein neues Gebäude mit Duschen, Umkleiden und Sanitärräumen errichtet, in dem künftig auch die Technik für das Freibad autark betrieben wird. Dafür wurde jüngst das Baufeld vorbereitet: Die im Untergrund liegende Fernwärmeleitung für Schwimmbad, Schulen, Kindergarten und Malzfabrik sowie Wasser- und Kanalrohre und diverse Stromkabel wurden umgelegt.
Gleich nach der Winterpause soll das neue Technik-Gebäude errichtet werden. Rund 5,5 Millionen Euro sind für den Bau mitsamt neuer Technik und Einrichtung veranschlagt. Die Förderung, die Mellrichstadt vom Bund für diese Maßnahme erhält, liegt bei 3,8 Millionen Euro.
3. Freizeitareal an der Stadtmauer

Stück für Stück verwandelt sich das 3000 Quadratmeter große Freizeitgelände an der Stadtmauer derzeit von einem ehemaligen Betriebsgelände in einen Spiel- und Spaßbereich mit Aufenthaltsqualität. Eine große Seilpyramide, ein Bodentrampolin, Balancier- und Drehspielgeräte bringen Kinder in Bewegung. Zwei Klettertürme und eine Kletterwand komplettieren das Freizeitangebot. Darüber thront eine Aussichtsterrasse an der Malpforte.
3,367 Millionen Euro wird das neue Freizeitareal kosten, wobei die Stadt den Höchstfördersatz von 80 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten für sich beanspruchen kann. Rund 2,64 Millionen Euro fließen an Zuschüssen aus der Städtebauförderung.
4. Rückbau der ehemaligen Brauerei

Das ehemalige Areal des Bürgerlichen Brauhauses, knapp 5800 Quadratmetern groß, ist für Bürgermeister Michael Kraus eine Toplage. Dort soll neuer Wohnraum entstehen. Die noch bestehenden Gebäude werden abgerissen und der Untergrund verfüllt, sodass mitten im Stadtgebiet neues Bauland ausgewiesen werden kann.
Für die Abbruchmaßnahmen hatte die Stadt eine Kostenschätzung von rund 929.000 Euro angesetzt. Beim Vergabeverfahren belief sich das wirtschaftlichste Angebot auf 593.000 Euro. Zu den Abrisskosten kommen noch Baunebenkosten in Höhe von 194.000 Euro. Insgesamt beträgt die Summe für den Rückbau gemäß der Planung knapp 787.000 Euro. Abzüglich der beantragten Mittel aus der Städtebauförderung liegt der Eigenanteil der Stadt bei 181.000 Euro.
5. Sanierung des katholischen Kindergartens St. Josef

Der katholische Kindergarten ist in die Jahre gekommen. Der zweckmäßige Bau aus den 1960-er Jahren in direkter Nachbarschaft zu Grund- und Realschule muss saniert – oder in Teilen neu gebaut – werden. Nach einer Machbarkeitsstudie stand fest, dass der Mitteltrakt zwischen der Kinderkrippe und dem Pfarrsaal erneuert wird.
Mit rund 2,7 Millionen Euro beziffert die Stadt die Kosten für das Projekt, für das Zuschüsse aus der Kindergartenförderung erwartet werden.
6. Sanierung der historischen Stadtmauer

Mellrichstadt war im Mittelalter ein wehrhaftes Städtchen. Das belegt die dicke Stadtmauer, die sich wie ein Ring um die Altstadt zieht. Im Laufe der Jahrhunderte hat die Trutzmauer einigen Schaden genommen. Und trotz steter Reparaturen in den vergangenen Jahrzehnten bröckelte es stetig weiter an vielen Stellen.
Seit 2021 läuft die aktuelle Sanierung, die sich die Stadt rund 2,7 Millionen Euro kosten lässt. Gefördert wird die Maßnahme vom Landesamt für Denkmalpflege.
7. Ausbau des Dorfzentrums in Frickenhausen

Das Dorfzentrum in Frickenhausen wird saniert. Der Stadtrat hatte dazu beschlossen, das Gebäude Schritt für Schritt, ohne Förderanträge, instand zu setzen. Beim Ausbau wurde ein neuer Dachaufbau mit großzügigen Gauben sowie ein separater Treppenaufgang geplant. Das angefertigte Behelfsdach hatte allerdings einem Starkregenereignis Ende Juni nicht standgehalten, das Wasser war bis in das Erdgeschoss eingedrungen und hatte auch den Parkettboden aufgeworfen.
Vor dem Winter wurden der Dachstuhl aufgerichtet und die Gebäudehülle dicht gemacht. Für die Maßnahme hat die Stadt insgesamt rund 700.000 Euro eingeplant.
8. Bau der Wasserleitung nach Sondheim/Grabfeld

Im kommenden Jahr ist der Anschluss von Sondheim/Grabfeld an den Wasserzweckverband Mellrichstädter Gruppe geplant, um die Wasserversorgung im Stadtteil zu sichern. Insbesondere in den Sommermonaten waren die Bürger in den vergangenen Jahren zum Wassersparen aufgerufen worden.
Zuletzt war der Stadtteil Mühlfeld im Herbst 2019 an den Zweckverband angeschlossen worden. Die Kosten für den Anschluss Sondheims beziffert die Stadt mit rund 800.000 Euro. Die Maßnahme wird derzeit ausgeschrieben, die Umsetzung ist 2025 geplant.