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Mellrichstadt
Mellrichstadt: Freizeit-Areal als Attraktion im Landkreis
Die Bagger sind am Werk und legen den Grundstein für die Umwandlung des einstigen Loose-Areals in ein weitläufiges Freizeitgelände. Die Anlage soll ein Besuchermagnet werden.
Die Neugestaltung des ehemaligen Loose-Areals in Mellrichstadt zum attraktiven Freizeitgelände an der Stadtmauer hat begonnen. Derzeit werden die Gebäude auf dem Grundstück abgerissen.
Foto: Simone Stock | Die Neugestaltung des ehemaligen Loose-Areals in Mellrichstadt zum attraktiven Freizeitgelände an der Stadtmauer hat begonnen. Derzeit werden die Gebäude auf dem Grundstück abgerissen.
Simone Stock
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:55 Uhr

Stein für Stein lassen große Baumaschinen zurzeit ein Stück Mellrichstädter Geschichte verschwinden und schaffen Platz für etwas Neues. Das ehemalige Loose-Areal wird aus dem Dornröschenschlaf erweckt und zu einem attraktiven Freizeitgelände umgestaltet, das ein Anziehungspunkt für die ganze Region werden soll. 

Bürgermeister Michael Kraus macht aus seiner Begeisterung für die Pläne keinen Hehl. "Das wird richtig gut werden", versichert der Stadtchef im Gespräch mit dieser Redaktion. Die Spielgeräte für Kinder und Jugendliche sind abwechslungsreich und hochwertig. Ein Sonnendeck, das barrierefrei erreichbar ist, wird mit Liegen ausgestattet und bietet einen Überblick über die ganze Anlage. Und zur Erfrischung dient ein Zugang zum Malbach, um auch mal die Füße ins kühle Wasser zu halten.

Die Lage für das künftige Freizeitgelände am Bahnhofweg ist geradezu ideal: Abseits von viel befahrenen Straßen, nahes Parken ist an der Streuwiese und am Bahnhof möglich, Schulen und Kindergarten und auch das Schwimmbad grenzen an das Areal an. "Die Innenstadt wird durch die Neugestaltung deutlich aufgewertet werden", ist sich der Bürgermeister sicher. Junge Stadt in alten Mauern – das Areal an der Stadtmauer soll beispielhaft für Mellrichstadts Motto stehen.

Die Zufahrt zur Baustelle hat ihre Tücken

In der vergangenen Woche sind die Bagger angerückt und haben mit dem Abbruch der Gebäude auf dem Gelände unterhalb der Malpforte begonnen. Die Firma Herbst aus Willmars hatte den Zuschlag für die Arbeiten bekommen, für die rund 13 750 Euro veranschlagt sind. Doch die Mitarbeiter wurden sogleich vor eine Herausforderung gestellt: Wie sollten sie mit ihren schweren Baumaschinen überhaupt zur Baustelle hinkommen? Bei der Zufahrt über die Gartenstraße war für den Bagger an der Brücke über den Malbach Schluss – die Maschine musste den Umweg durch das Gewässer nehmen, da die Last für die alte Brücke zu groß gewesen wäre. Die Zufahrt über die Bauerngasse für das Abladen der Container gelang den Fahrern in Millimeterarbeit. "Da passte kein Helm mehr dazwischen", schildern die Arbeiter.

In wenigen Tagen soll das Gelände geräumt sein, dann steigt die Stadt in das Baugenehmigungsverfahren für das rund 3000 Quadratmeter große Freizeitareal ein. Im Vorgriff wird die Stadtmauer im Bereich des Loose-Areals und der angrenzenden Kleingärten saniert, die stark in Mitleidenschaft gezogen ist. Im Mai sollen hier die Arbeiten beginnen, die Gartenbesitzer wurden bereits von der Stadt aufgefordert, den Arbeitern den Zugang zur Stadtmauer zu ermöglichen.

Eröffnung im Sommer 2022 in Aussicht

Bis dann das Freizeitgelände, das einen Höhenunterschied von mehreren Metern aufweist, modelliert ist und die ersten Spielgeräte aufgestellt werden, wird es aber noch eine Weile dauern. Bürgermeister Michael Kraus rechnet damit, dass die Anlage im Sommer 2022 eröffnet wird. Denn das Baugenehmigungsverfahren wird einige Zeit in Anspruch nehmen, insbesondere was die Belange der Wasserwirtschaft und des Naturschutzes betrifft. Der Förderantrag im Zuge des Städtebauförderprogramms Stadtumbau West indes ist schon gestellt. Rund 2,8 Millionen Euro soll die Neugestaltung des gesamten Areals laut Voranschlag kosten, die Stadt hofft dabei auf eine Förderung von rund 80 Prozent. 

Die Pläne, die Landschaftsarchitektin Marion Ledermann (Bahra) ausgearbeitet hat, bieten für alle Generationen etwas und werden den Bereich zwischen Altstadt und Bahnhof immens aufwerten. Dessen ist sich auch der Stadtrat sicher. Auf der Grundmauer an der Malpforte, wo jahrzehntelang ein großes Gewächshaus stand, wird die Aussichtsterrasse mit Steg installiert, die vom Bahnhofsweg aus ebenerdig erreicht werden kann. Der Platz soll ein geselliger Treffpunkt werden, auch eine Toilettenanlage ist vorgesehen. Bürgermeister Michael Kraus schwebt vor, dass hier ebenso Automaten aufgestellt werden, an denen sich Ausflügler mit Getränken, Snacks und Eis versorgen können. Als Vorbild dient dabei die Rhönbox, die im Beethovenweg gut angenommen wird.

Mellrichstadt: Freizeit-Areal als Attraktion im Landkreis

Von der Terrasse führt eine Spiralrutsche hinunter in den Spielbereich, wo sich dann der Nachwuchs austoben kann. Eine große Seilpyramide, ein Bodentrampolin, Balancier- und Drehspielgeräte sorgen für Spiel und Spaß. Zwei Klettertürme, die mit einem Netztunnel zum Sonnendeck führen, und eine Kletterwand, an der sich auch die Erwachsenen versuchen können, runden das bunte Freizeitangebot ab. Ein Zugang zum Malbach ermöglicht es, zur Erfrischung im Wasser zu treten.

Anlage soll Anziehungspunkt für die ganze Region werden 

Die Vorfreude ist schon beim Blick auf die Pläne groß. "Wir rechnen damit, dass Familien gern nach Mellrichstadt kommen werden, um ihre Freizeit auf dem neuen Areal zu verbringen und somit auch Leben in die Stadt bringen", kündigt der Bürgermeister an.

Wie das Gebiet von der Einmündung der Gartenstraße bis hinauf zur evangelischen Kirche gestaltet wird, steht indes noch nicht fest. Eine Zukunftsaufgabe für den Stadtrat, sagt Michael Kraus. Die Gewächshäuser, die in diesem Bereich noch stehen, sollen in absehbarer Zeit zurückgebaut werden, wenn eine Schadstoffuntersuchung erfolgt ist. Ein genauer Zeitplan steht dafür aber noch nicht fest. "Klar ist, dass dieser Bereich, angrenzend an das neue Freizeitareal, natürlich auch schön gestaltet werden soll. Welche Möglichkeiten sich anbieten, ist aber noch Zukunftsmusik."

 
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