Im Karlstadter Stationsweg 30 und 32 will die Stadt zwei identische barrierefreie Wohngebäude errichten. Bereits 2021 wurde im Stationsweg 28 ein Neubau fertiggestellt. Dieser dient als Blaupause für die zwei weiteren Häuserblocks mit je 16 Wohneinheiten. Die Nummer 32 wurde im vergangenen Jahr abgerissen, hier soll Anfang 2024 mit dem Bau begonnen werden. Sobald dieses Gebäude fertig ist, geht es mit der Hausnummer 30 weiter.
Die Architektinnen Silja Wiener und Ines Wolff stellten dem Bau-, Umwelt-, Land- und Forstwirtschaftsausschuss nun den aktuellen Architekturvorentwurf vor. In diesen gingen auch Hinweise der Wohnbauförderung der Regierung von Unterfranken ein. Dabei geht es erst einmal um die grobe Verteilung der Gebäude auf der Grundfläche und die Gestaltungsrichtung. Die genauen Planungen – etwa der Außenanlagen – erfolgen in einem nächsten Schritt.
Könnten die Gebäude aus Holz gebaut werden?
Damit sie nicht "zu blockig" wirken, sind die Baukörper jeweils versetzt angeordnet. Jedes Gebäude beinhaltet eine Einzimmerwohnung mit 40 Quadratmetern Wohnfläche, vier Zweizimmer- (50 Quadratmeter), sieben Dreizimmer- (75 Quadratmeter) und vier Vierzimmerwohnungen (90 Quadratmeter). Deren Flächen orientieren sich laut Wolff an einer möglichen Förderung. Alle Wohnungen seien barrierefrei zugänglich. Bis zur Wohnungseingangstür sei dies sowieso Pflicht.
Die Architektinnen planen derzeit mit einem außenliegenden Laubengang und einer überdachten Pergola aus Holz statt eines innenliegenden Treppenhauses. Alles Oberirdische sei komplett oder zum Teil als Holzbau möglich. "Das ist ein klares Statement zur Holzbauweise und zum nachhaltigen Bauen", sagte Bürgermeister Michael Hombach (CSU). "Ich bin voll für einen Holzbau, Probleme könnte es aber bei der Statik geben", merkte Eugen Köhler an (CSU). Das muss nun das ebenfalls in der Sitzung beauftragte Fachplanungsbüro beurteilen.
Ein Innenhof, der gemeinsam genutzt werden kann
Stellplätze sind im Entwurf laut Wiener erst einmal wie gefordert an der Grundstücksgrenze und an der Straße entlang eingeplant. "Das kann sich aber noch ändern." Der Innenhof könne von allen Bewohnerinnen und Bewohnern genutzt werden. Dorthin orientieren sich im Vorentwurf auch die Terrassen und Balkone der Wohnungen. Fahrradstellplätze sind derzeit im Keller geplant – "warum nicht auf der relativ großen Außenfläche?", wollte Köhler wissen. Laut Wiener wären auch im Erdgeschoss Stellplätze möglich. "Der Keller wäre quasi der Zusatz."
Vor dem Abriss der Hausnummer 32 gab es eine Diskussion darum, ob es nicht nachhaltiger wäre, die Häuser zu sanieren. Letztlich hat sich der Stadtrat für den Neubau entschieden, da die Kosten dafür niedriger berechnet wurden.
Die Stadtverwaltung hoffte im September 2022 noch auf einen Spatenstich für den ersten Häuserblock im Spätsommer 2023. Wegen noch zu treffender Absprachen mit der Regierung von Unterfranken wurde daraus nichts. Und dass es bei den 2021 geschätzten Kosten in Höhe von 3,4 Millionen Euro für den Neubau im Stationsweg 32 bleibt, war aufgrund der Inflation und gestiegener Kosten im Bausektor schon Ende 2022 unwahrscheinlich.
Abgekommen ist die Stadt auch von dem Vorhaben, dass die Apartments Sozialwohnungen sein sollen, die man mit einem Wohnberechtigungsschein beziehen kann. Ziel sei aber weiterhin, auch Menschen mit einem geringen Einkommen zu ermöglichen, eine Wohnung in einem dieser Blocks zu mieten.