In der Stadtratssitzung vom 24. Oktober sprach Karlstadts Bürgermeister Michael Hombach die Schließungspläne der Eisengießerei der Firma Düker in Karlstadt an. Er erinnerte daran, dass die Stadt durch kommunale Rahmenbedingungen örtliche Firmen unterstützen könne. Hombach bedauerte vor allem die Gefährdung von Existenzen der Mitarbeitenden, die von einer Schließung betroffen wären. Auch würde die Gewerbesteuer des Unternehmens einen nicht unerheblichen Teil zur kommunalen Haushaltsplanung beisteuern.
Inzwischen sei ein Gesprächstermin mit der Geschäftsleitung von Düker vereinbart worden. Es soll darüber gesprochen werden, ob und wie Unterstützung geleistet werden kann, um Arbeitsplätze zu sichern und die Gießerei zu erhalten. Eine weitere Anfrage sei an den Betriebsrat und den ersten Bevollmächtigten der IG Metall Würzburg gegangen, um einen gemeinsamen Gesprächstermin mit Landrätin Sabine Sitter zu finden.
Mandatsträgergespräch mit mauer Beteiligung
In einer zweiten Stellungnahme äußerte Hombach sich kritisch zum geplanten Verlauf der Stromtrasse P43, die nach aktuellen Planungen im Bereich Gambach auch am Stadtgebiet von Karlstadt entlanglaufen soll. Beim Mandatsträgergespräch, zu dem Tennet am 11. Oktober in Bad Brückenau geladen hatte, seien bis auf Hombach nur zwei andere Bürgermeister aus Main-Spessart dabei gewesen. "Das verdeutlicht, dass mit dem Turnaround und dem aktuell geplanten Trassenverlauf zu diesem Zeitpunkt niemand mehr gerechnet hat", so Hombach.
Bei der Informationsveranstaltung in der Scherenberghalle am 19. Oktober sei er dann mit Vertretern von Tennet ins Gespräch gekommen. "Tennet ist mit dem öffentlichen Bekenntnis angetreten, die Bürgerinnen und Bürger zum Trassenverlauf mitzunehmen. Ich muss unumwunden feststellen: Die aktuelle Vorgehensweise spiegelt dies nicht wider", fasste Hombach zusammen.
Hombach will ursprünglich geplanten Verlauf entlang der A7
Aus den Angaben des Stromversorgers ginge hervor, dass der neue Trassenverlauf nur acht Kilometer länger ist als der vorherige, tatsächlich sollen es aber 20 Kilometer Differenz sein. Die jetzige Variante wäre außerdem 40% teurer als die ursprünglich angedachte Leitung entlang der A7.
Über den Verein MSP-Link e.V., dem etwa 20 Kommunen im Landkreis Main-Spessart angehören, wolle Hombach mithilfe der Vorsitzenden Sabine Sitter den Verlauf nun rechtlich prüfen lassen. Hombach: "Ziel ist es, auf Basis der genannten Fakten den ursprünglich geplanten Trassenverlauf entlang der A7 zu erreichen."
Das ganze wird doch in den höheren Konzernebenen entschieden. Mitarbeiter von Düker berichten, daß auf dem Geländen bereits neue Maschinen errichtet werden zum Aufbau eines Emaillierwerks.