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Karlstadt
Investor gesucht: Düker-Belegschaft will ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen
Die gesamte Tagschicht der Firma Düker protestierte am Mittwochmorgen vor dem Werkstor gegen die Schließungspläne. Insgesamt drohen 100 Entlassungen.
Foto: Jürgen Kamm | Die gesamte Tagschicht der Firma Düker protestierte am Mittwochmorgen vor dem Werkstor gegen die Schließungspläne. Insgesamt drohen 100 Entlassungen.
Bearbeitet von Tabea Goppelt
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:13 Uhr

Nachdem Mitte der Woche bekannt geworden war, dass die Düker GmbH den Standort in Karlstadt schließen will, versammelte sich die Belegschaft zu einer Protestaktion. 50 Stellen betrifft die Schließung; 50 weitere Stellen sollen am Standort Laufach (Lkr. Aschaffenburg) abgebaut werden. Jetzt wollen die Beschäftigten noch einen Schritt weitergehen und sich selbst auf Investorensuche machen. 

"Schwer getroffen" war die Belegschaft von der Ankündigung des Unternehmens, die Gießerei in Karlstadt zur Jahresmitte 2024 zu schließen, heißt es in einer Pressemitteilung der IG Metall. Aus dieser Mitteilung stammen auch die folgenden Informationen. "Jetzt ergreifen Betriebsrat, Belegschaft und die IG Metall selbst die Initiative", sagt Percy Scheidler, Erster Bevollmächtigter der IG Metall in Aschaffenburg. Von einem Fortführungskonzept ist die Rede. Daran will man gemeinsam mit betrieblichen Experten arbeiten.

Ein Wink in Richtung Geschäftsleitung

Außerdem sollen die Eigentümer in die Pflicht genommen werden. "Wir stecken den Kopf keinesfalls in den Sand. Es gibt Ideen, wie man den Schleuderguß in Karlstadt weiter entwickeln kann", sagt Stefan Rümmer, Betriebsratsvorsitzender bei Düker in Karlstadt. Die Beschäftigten suchen nun sogar per Zeitungs-Annonce nach einem Investoren. "Wir sind es Wert" steht in der Anzeige; diese Worte waren auch schon auf Zetteln bei der Protestaktion vor dem Werkstor von Düker in Karlstadt am vergangenen Mittwoch, 11. Oktober, zu sehen.

Betriebsrat, Belegschaft und die IG Metall machen sich in dem Inserat auf die Suche nach einem Experten in der Gießereibranche. "Die Anzeige ist auch ein Wink in Richtung Düker Geschäftsleitung", sagt Norbert Zirnsak, Erster Bevollmächtigter der IG Metall in Würzburg. Die IG Metall spricht von einem "nicht vollendeten Investorensuchprozess." Hier habe man Möglichkeiten verpasst. Auch darauf wolle man mit der Zeitungsanzeige aufmerksam machen.

Die Geschäftsführung von Düker bleibt weiterhin für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

 
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