
Seit einigen Wochen wartet Diakon Reinhold Glaser aus Mömbris (Lkr. Aschaffenburg) auf eine Entscheidung aus Rom. Er wurde nach einem bereits länger andauernden Konflikt im Januar von Würzburgs Bischof Franz Jung mit der Beugestrafe der Suspendierung belegt. Dagegen legte Glaser bei der zuständigen Behörde im Vatikan Beschwerde ein.
Nun wartet der Diakon und frühere Bürgermeister von Mömbris nicht mehr nur, er hat sich vielmehr etwas Neues einfallen lassen. Glaser gründete den "Verein für christliche Seelsorge in Freiheit". In einer Pressemitteilung schreibt der 68-Jährige von einem positiven Weg zur Beendigung des schwelenden Kirchenkonflikts.
Dieser Konflikt beschäftigt seit über einem Jahr Bistumsleitung, Teampfarrer, Gremien und viele Menschen im Pastoralen Raum Kahlgrund. Auslöser war, dass sich Diakon Glaser nicht an die strukturellen Seelsorge-Vorgaben hielt, sondern auch zu anderen Zeiten als vorgesehen Beerdigungen oder Taufen gestaltete.
Vereinsmitglieder wollen "lebensnahe christliche Seelsorge" ermöglichen
Nun will Glaser zusammen mit zwei weiteren Geistlichen eine "lebensnahe christliche Seelsorge" anbieten "für Menschen, die sich in ihren Anliegen und Bedürfnissen von der Institution 'Römisch-Katholische Kirche' nicht mehr angenommen fühlen und enttäuscht sind". Ziel des Vereins sei, Sakramente, Gottesdienste und christliche Seelsorge in Freiheit, "also ohne Weisungsbindung an die Institution 'Kirche' zu ermöglichen".
Zum Angebot gehören den Angaben zufolge etwa individuell gestaltete Gottesdienste, Taufen, Trauungen, Dank- und Segensgottesdienst, Haus- und Krankenkommunion, Andachten, Sterbesakramente sowie Beisetzungen mit Requiem.
Zu den Gründungsvorsitzenden des Vereins zählt laut Glaser er selbst sowie der verheiratete katholische Priester Philipp Tropf aus Waldaschaff (Lkr. Aschaffenburg). Der dritte Geistliche im Bunde ist Diakon Dietholf Schröder aus Eußenheim (Lkr. Main-Spessart). "Alle drei wollen in ihren Einzugsgebieten gemeinsam wirken", heißt es in der Pressemitteilung.

Tropf wurde im Mai 2016 vom damaligen Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann geweiht und im November 2017 vom priesterlichen Dienst entbunden, weil er heiraten wollte. In einem früheren Gespräch mit dieser Redaktion im Frühjahr 2022 sagte Tropf: "Wer einmal Priester ist, der ist es für immer." Er gehe seinen Weg als freiberuflicher "Priester ohne Kirche".
Dietholf Schröder wurde laut Mitteilung im März 2014 zum Diakon der nordisch-katholischen Kirche geweiht. Er sei im Bereich Main-Spessart als Seelsorger tätig und betreue zudem den Waldfriedhof "Trauberg" in Esselbach. Die nordisch-katholische Kirche, gegründet 1999/2000 in Norwegen, ist laut eigenen Angaben eine Kirche der altkatholischen Tradition.

Diakon Glaser sagt auf Nachfrage, dass er in der römisch-katholischen Kirche bleiben möchte und hofft, dass es ein Nebeneinander geben kann. "Ich will nicht ohne und auch nicht neben, sondern mit der Kirche tätig sein."
Herr Jung, Sie sind noch im Amt, aber an dieser Einsicht fehlt es Ihnen.
Zwei mal drei macht vier - Widdewiddewitt und drei macht neune
Ich mach' mir die Welt - Widdewidde wie sie mir gefällt
Mehr fällt mir dazu nicht ein!
Meinem Eindruck nach schadet diese Abspaltung der Kirche eher als sie nützt.
Da gibt es dann bald viele kleine "Seelsorge-Vereine",die sich ihre Satzung selber schreiben.
Ein schönes Durcheinander von Besser-Wissern.....
Liebe Redaktion, Unterstützungsmaßnahmen vom Feinsten! Damit das auch ja klappt!
Für mich macht das deutlich, dass er der katholischen Kirche den Rücken gekehrt hat um sein eigenes Ding zu machen und damit Geld zu verdienen!