Der Status des akutstationären Krankenhauses in Marktheidenfeld wird zum 31. Dezember 2021 aufgehoben und die akutgeratrische Klinik 2022 am Standort Lohr etabliert. Der Werkausschuss des Eigenbetriebs Klinikum empfahl in seiner Sitzung am Mittwoch in Lohr dem Kreistag, dies so zu beschließen. Nur Marktheidenfelds Bürgermeister Thomas Stamm (UGM) stimmte dagegen.
Außerdem wurde die Verwaltung beauftragt, den Kreistagsbeschluss vom 27. Juli 2018 bezüglich der Nachnutzung des Standorts Marktheidenfeld zu überarbeiten und anzupassen. Dies soll unter dem Gesichtspunkt einer etwaigen Fördermittelrückzahlung und der Haushaltskonsolidierung geschehen.
Klinikreferent René-Alfons Bostelaar und Mark Zluhan von der Beraterfirma HHC erläuterten in der Sitzung die Bausteine der künftigen Nutzung auf dem Klinikgelände. Einig waren sie sich in der Bewertung, dass es sinnvoll sei, ein Ärztehaus im Stadtzentrum zu verwirklichen. Nach Bostelaars Vorstellung sollten Gemünden, Lohr und Marktheidenfeld solche Gesundheitszentren bekommen, wie eines nun in Karlstadt entstanden ist.
Im Raum stehen Rückzahlungen von bis zu 13 Millionen Euro
Arztpraxen im bestehenden Krankenhaus einzurichten, sei förderschädlich, nannte Bostelaar ein gewichtiges Argument dagegen: Setze man diesen Teil des Kreistagsbeschlusses von 2018 um, dann drohten hohe Rückzahlungen, die der Staat einst für das Krankenhaus an Förderung gab. Im Raum stehen zehn bis 13 Millionen Euro.
Auf dem Gelände an der Baumhofstraße in Marktheidenfeld sollte in Zukunft etwas entstehen, von dem die Stadt und der gesamte Landkreis profitierten. Hier stellten der Klinikreferent und Zluhan mehrere Module vor (siehe Infobox). Das reicht vom Seniorenzentrum über Soziales Wohnen und ein Bildungszentrum bis zum Case-Management und zum Forschen. Bostelaar: "Es ist ein großer Wurf, der das gesamte Gelände ausfüllt und ein Volumen von weit über 100 Millionen Euro hat." Er ist überzeugt davon, "dass das für Marktheidenfeld eine unheimliche Aufwertung bedeutet".
Der Ausbau der geriatrischen Reha – auch dies ein Bestandteil des bestehenden Beschlusses von 2018 – gehört nach Meinung der Experten nicht dazu. "Das sehen wir kritisch, damit ist ein zu großes Risiko verbunden", so Zluhan. Wirtschaftlich werde so etwas erst ab 100 Plätzen, ergänzte Bostelaar. Dafür sehe er weder Patienten noch Raum noch Personal in Marktheidenfeld.
Krankenpflegeschule bleibt in Marktheidenfeld
Landrätin Sabine Sitter war wichtig zu betonen: "Die Krankenpflegeschule bleibt in Marktheidenfeld." Daran werde nicht gerüttelt. Der Landkreis müsse sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren, da die Haushaltskonsolidierung wichtig sei. Man müsse nicht alles selbst machen. Es gelte, Investoren zu finden für die Dinge, die der Landkreis dann betreibe.
Für Manfred Goldkuhle (CSU) lag mit dem Konzept "etwas auf dem Tisch, das machbar ist". Das sei ein zukunftsfähiges Modell. Wichtig sei, dass man Rückzahlungen bei der Förderung vermeide. Ein Ärztehaus gehöre in die Stadt und nicht abseits auf den Berg.
Bürgermeister Thomas Stamm kündigte die Ablehnung des Beschlusses an. "Wir lassen die Bevölkerung seit dreieinhalb Jahren in dem Glauben, dass das umgesetzt wird, was 2018 beschlossen wurde." Nun gebe es wieder "Grüne-Wiesen-Ideen" ohne konkrete Aussagen der Regierung von Unterfranken, was man auf dem Klinikgelände tatsächlich gestalten könne. Stattdessen werde das Akutkrankenhaus aufgehoben und es gebe keinen Ersatz.
Ein "Krankenhaus light" war unrealistisch
Gerhard Kraft (Grüne) konnte Stamms Bedenken nachvollziehen, doch "jetzt haben wir etwas und dem sollten wir eine Chance geben". Auch Brigitte Riedmann (Freie Wähler) konnte verstehen, dass mancher in Marktheidenfeld nun unglücklich ist. 2018 habe man nach bestem Wissen einen Beschluss gefasst und mancher habe vielleicht an ein "Krankenhaus light" gedacht. Das sei aber von vornherein unrealistisch gewesen. Heute aber setze man "zwei starke Zeichen": das für ein zusammengefasstes Akutkrankenhaus in Lohr und das für ein Pflege- und Bildungszentrum in Marktheidenfeld.
"Ihr redet und redet und es passiert nichts." Diesen Vorwurf könne er heute entkräften, betonte Klinikreferent Bostelaar. Nach seiner Vorstellung soll schon 2023 das neue Senioren- und Demenzzentrum gebaut werden. Dann gehe es mit dem neuen Bildungszentrum und der Umgestaltung des Altbaus weiter. Was darin in nächster Zeit geschieht, das wird ein Gespräch im Finanzministerium im Dezember zeigen, wo es um die Möglichkeiten geht, möglichst viel der alten Förderung zu bewahren. Dass der Kreistag hier wie vom Werkausschuss empfohlen entscheide, sei für dieses Gespräch wichtig, betonte Landrätin Sitter.
Aber auch die Bürger in Marktheidenfeld tragen Verantwortung, denn die haben diese Leute ja gewählt!
Marktheidenfeld hat besseres verdient!
Die Lügenmärchen aller Parteien haben jetzt ein E N D E und der alte Landrat und der Kreistag können sich genüsslich die Hand geben , was man den Leuten alles so vorgaukeln kann !
Die Leute schön lange mit falschen Versprechungen hingehalten und angelogen und
jetzt redet man wieder das sich das Ganze finanziell nicht rentiert. Die jetzigen
Pläne sind auch nur Makulatur , praktisch nicht umsetzbar und nur Vertröstungen .
Der CSU geht es nur um Vermeidung von Rückzahlungen und die Freien Wähler
bedauern zwar und haben jahrelang nichts getan !