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Main-Spessart
Kommentar: Das Marktheidenfelder Krankenhaus ist Geschichte
Unser Autor wird wehmütig, wenn er an die Schließung des Krankenhauses denkt. Bis Marktheidenfeld auch ein Ärztehaus hat, wird in der Region keine Ruhe einkehren.
Ab dem Jahreswechsel soll das Krankenhaus in Marktheidenfeld auch offiziell kein Krankenhaus mehr sein.
Foto: Silvia Gralla | Ab dem Jahreswechsel soll das Krankenhaus in Marktheidenfeld auch offiziell kein Krankenhaus mehr sein.
Joachim Spies
Joachim Spies
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:26 Uhr

Die Tage des Marktheidenfelder Krankenhauses sind gezählt. Das ist nichts Neues. Nun aber gibt es einen Termin: An Neujahr 2022 wird das Akutkrankenhaus Geschichte sein. Der Kreistag, wenn auch mit ein paar Gegenstimmen, wird am 10. Dezember der Empfehlung des Werkausschusses folgen. Es heißt, den Fakten ins Gesicht zu schauen.

Natürlich stimmt das wehmütig. Mir ist die Klinik in Hädefeld ans Herz gewachsen, seitdem ein freundlicher Weißkittel mir 1968 an einem Samstagabend das von Scherben zerschnittene Handgelenk zusammenflickte. Es war nicht der letzte Besuch in der Notfallambulanz – manchmal selbst betroffen, öfters mit dem sportbegeisterten Nachwuchs. Mal ging es schnell, mal dauerte es ewig. Meist waren Engel am Werk. Das galt auch für das Krankenhaus selbst. Von den besuchten Verwandten und Bekannten sangen viele nach der Entlassung Lobeshymnen auf göttergleiche Operateure. Andere jammerten, sie wären wohl besser woanders hingegangen.

Nun soll auf dem Klinikgelände vieles auf den Kopf gestellt werden für Dinge, die unsere Zeit zweifellos braucht: Pflege, Bildung, Forschung, (betreutes) Wohnen, Beratung und Hilfe. Wenn es so kommt, werden die Region und ihre Menschen davon profitieren.

Eine schmerzliche Lücke jedoch bleibt, ein unerfüllter Kreistagsbeschluss: die Errichtung eines ambulanten medizinischen Stützpunktes. Den als Ärztehaus im Herzen der Stadt zu realisieren, da wo es hingehört, muss Priorität haben. Solange sich hier nichts tut, wird es kaum Ruhe geben in Bevölkerung und Politik. Was möglich ist, sieht man in Karlstadt. Das sollte Marktheidenfeld auch hinbekommen.

 
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  • Franken48
    Mit einem Wort, ohne Moos nichts los. Alles nur bla, bla.
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  • Naja
    Mit Verwunderung muss man hier lesen, welch hochtrabende und illusorische Zukunftsprojekte hier entstehen sollen. Aber zwischen den Zeilen muss man lesen, dass dies nur mit privaten Investoren zu realisieren sei. Glaubt wirklich jemand diesen Phantasien?
    Faktisch wird der Standort Marktheidenfeld platt gemacht.
    Was da kommen soll deckt alle zukunftsphantasien ab: Forschung, Bildung,Senioren…
    Aber woher soll das Geld kommen. Erinnern wir uns nur mal an den Neubau der Schulen in Marktheidenfeld von 70 Mio. €. Hier ist noch nichts in den Budgets zur Umsetzung eingestellt, obwohl vom Kreistag beschlossen. Wer 1 und 1 zusammenzählen kann, wird ganz schnell zur Erkenntnis kommen, wegen fehlender Finanzkraft nicht zu realisieren.
    So wie das Bekenntnis 2018 war wird das auch jetzt an fehlender Verbindlichkeit krachend scheitern. Belehrt mich eines besseren!
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