Das Wort Geduld wurde in der Kreistagssitzung an diesem Freitag in der Main-Spessart-Halle oft gebraucht. Denn diese müssen vor allem die Bürger im Raum Marktheidenfeld haben, um zu erfahren, wie es am Krankenhaus-Standort Marktheidenfeld weiter geht. Kreisrat Gerhard Kraft bat um Geduld, "man könne kein Konzept aus dem Ärmel schütteln". Thorsten Schwab hatte Verständnis für die Ungeduld, diese sei gerechtfertigt, denn schließlich warten die Bürger schon lange auf eine Lösung und bei Achim Müller von der Fraktion der UGM ist längst der Geduldsfaden gerissen. "Die Verwaltung soll die Karten auf den Tisch legen", begründete er die Ablehnung des Masterplans, mit der der Landkreis die Krankenhauslandschaft im Landkreis in den nächsten Jahren gestalten will, durch seine Fraktion.
Müller befürchtet einen Ausverkauf des Standorts Marktheidenfeld und erinnerte an die Beschlusslage, ein Konzept für die Nachnutzung des Krankenhauses zu entwickeln. Er sehe keine Strategie für den ganzen Landkreis, von dem Marktheidenfeld ein Teil sei, meinte er. Leidtragende dieser ungelösten Situation sei die Belegschaft, deren Stimmung er als eingeschüchtert und verängstigt beschrieb. Er stimmte mit seinen Fraktionskollegen und weiteren Kreisräten gegen den Masterplan, der aber dennoch mit breiter Mehrheit (siehe weiteren Bericht) angenommen wurde.
Der Kreistag war am Freitag zusammengekommen, um über offene Fragen des Masterplans zu diskutieren. Die jeweiligen Projektverantwortlichen, dazu Landrätin Sabine Sitter sowie Klinikreferent René Bostelaar standen den Kreisräten Rede und Antwort. Heike Riedel ist am Klinikum Main-Spessart für den Bereich Geschäftsentwicklung zuständig. Ihre Aufgabe ist es als Kümmerin, eine Strategie für die Nachnutzung des Krankenhausstandorts Marktheidenfeld zu entwickeln.
Fördermittel müssen zurückbezahlt werden
Riedel sprach von drei Säulen, die ihre Arbeit bestimmen. Da ist zum ersten die Frage, welche Vision man für den Standort Marktheidenfeld hat. Was will man anbieten? Sie will dazu Optionen erarbeiten. Dann müsse gefragt werden, welche Fördermittel gebe es beziehungsweise müssen erhaltene Fördermittel zurückbezahlt werden. Von letzterem geht Riedel aus. Fraglich ist nur in welcher Höhe.
Hinzu kommt als dritte Säule der bauliche Zustand der bestehenden Liegenschaft, denn die Bausubstanz ist sanierungsbedürftig. Was kostet die Sanierung? Es ist die Aufgabe von Riedel, die Varianten zu prüfen und jeweils die Auswirkungen auf die anderen Säulen zu errechnen. "Dies macht die Diskussion so schwierig", sagte sie.
Im Kreistag wurde ihr Vorgehen überwiegend für gut befunden. Doch Holger Seidel (Freie Wähler) mahnte: "Unsere Geduld ist lange Zeit auf die Probe gestellt worden." Die Menschen wollen jetzt wissen, wann was kommt. Und Kurt Schreck (AfD) meinte, dass zu diesem Thema in den vergangenen sechs Jahren "recht wenig passiert" sei. Er empfahl die Reaktivierung des Krankenhauses, wenn nichts voran geht.
Investitionsstau bei der Bausubstanz
Wie berichtet stehen Fördergelder in Höhe von 10,2 Millionen Euro auf dem Spiel, die zurückgefordert werden könnten, weil die damit verbundene Voraussetzung – die Nutzung als Krankenhaus – früher endet als geplant. Über die Höhe der Rückzahlung kann derzeit nur spekuliert werden. Diese ist auch abhängig von der Nachnutzung der Gebäude. Zudem gibt es nach Schätzungen der Klinikverwaltung einen Investitonsstau in Höhe von 11,4 Millionen Euro, da in den vergangenen Jahren nur wenig in die Bausubstanz investiert wurde.
Auch das am Krankenhaus Marktheidenfeld angegliederte Seniorenwohnheim ist marode. Marcus Müller, Verwaltungsleiter des Seniorenzentren des Klinikums, hält die Sanierung in Marktheidenfeld, aber auch in Gemünden für absolut unrentabel, da die Raumaufteilung mit den sanitären Einrichtungen veraltet ist. "Uns retten hier nur zwei Neubauten", sagte er. Die beiden Bürgermeister der Standortgemeinden, Thomas Stamm (Marktheidenfeld) und Jürgen Lippert (Gemünden), betonten, dass der Kreis sich hier nicht zurückziehen dürfe. Es sei die Aufgabe des Kreises, hier für eine gute Versorgung zu sorgen.
Wortführer sind und in allen Pressemitteilungen abgebildet werden wollen .
Man kann klar sagen , das sie auf der ganzen Linie versagt haben und den Willen
der Mitbürger weiterhin einfach ignorieren .