Ein Zentralklinikum des Landkreises Main-Spessart soll nach einem Beschluss des Kreistages die drei Krankenhäuser in Karlstadt, Lohr und Marktheidenfeld ersetzen und als Neubau auf dem Gelände des Bezirkskrankenhauses in Lohr entstehen. Für die bisherigen Standorte sollen Nachnutzungen gefunden werden.
Heute vor 50 Jahren, am 22. April 1966, fand das Richtfest für den Neubau des Kreiskrankenhauses und des Kreisaltenheimes des Landkreises Marktheidenfeld statt. Der Kreistag hatte den Grundsatzbeschluss für den Neubau am 8. März 1961 getroffen.
Die Diskussion um die Krankenhaus-Situation war bereits seit den frühen 1950er Jahren geführt worden. Zwar gab es seit dem Frühjahr 1946 ein kleines Kreiskrankenhaus in der umgebauten vorherigen Kreisleitung der NSDAP (heute Luitpoldstraße 17/Rathaus), aber dessen Grenzen machten sich bald bemerkbar. Ein Altenheim als Einrichtung des Landkreises gab es noch nicht.
Den für 16. Dezember 1963 angesetzten Spatenstich verhinderte der steinhart gefrorene Boden. Der damalige Landrat Leo Baunach leitete die Bauarbeiten deswegen mit dem Kommando „Raupe marsch“ ein.
Nach fast siebenjähriger Bauzeit erfolgte am 6. April 1968 die Einweihung. Das Krankenhaus verfügte über 135 Akut-Betten, davon 56 in der chirurgischen Abteilung, 57 Betten in der inneren und 22 in der gynäkologischen. Das Altenheim verfügte über 62 Plätze für „Rüstige“ und über eine Pflegeabteilung mit 12 Betten. Heute gibt es im Krankenhaus 75 Akut-Betten und 30 Reha-Betten. Das Altenheim bietet Platz für 86 Senioren, von denen nur wenige „rüstig“ sind.
Die Baukosten beliefen sich auf 12,2 Millionen Mark. Der Neubau von Kreiskrankenhaus und Kreisaltenheim auf einem Areal von mehr als 5,8 Hektar Größe war auch ein städtebaulicher Akzent: Am Baumhof konnte ein neuer Stadtteil wachsen.