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Main-Spessart
Energiekrise: Verzichten die Kommunen in Main-Spessart auf Weihnachtsbeleuchtung?
Während der sich abzeichnenden Energiekrise suchen Kommunen nach Einsparpotenzial. In manchen Orten steht die Weihnachtsbeleuchtung auf dem Prüfstand.
In Karlstadt wurde in den vergangenen Jahren in der Vorweihnachtszeit die Altstadt beleuchtet. Den Marktplatz schmückte ein großer Baum mit Lichterketten. Auf diesem Archivbild von 2010 sorgten ein Karussell und Verkaufsbuden am Andreasmarkt für  adventliche Stimmung. Ob die Weihnachtsbeleuchtung dieses Jahr aufgehängt wird, ist noch nicht entschieden.
Foto: Jürgen Kamm | In Karlstadt wurde in den vergangenen Jahren in der Vorweihnachtszeit die Altstadt beleuchtet. Den Marktplatz schmückte ein großer Baum mit Lichterketten.
Dorothea Fischer
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:58 Uhr

Noch drei Monate, dann ist Weihnachten. Vielleicht macht sich der ein oder andere schon Gedanken, wo er die Feiertage verbringt, was auf den Tisch kommt und was er seinen Lieben schenken möchte.

In den Städten und Gemeinden in Main-Spessart stimmen Bürgermeister, Räte und Verwaltungen darüber ab, ob ihre Kommunen in der diesjährigen Vorweihnachtszeit ebenso umfangreich beleuchtet werden, wie in der Vergangenheit. Und sie prüfen Energie-Einsparmöglichkeiten bei adventlichen Veranstaltungen und Weihnachtsmärkten.

Leitgedanken zum Klimaschutz in Thüngen

Der Großteil der Städte und Gemeinden nutzt bereits längerer Zeit energiesparende Leuchtdioden (LEDs) in ihrer Weihnachtsbeleuchtung. Thüngen hat in seinen Leitgedanken dem Klimaschutz und dem Erhalt der Umwelt höchste Priorität eingeräumt. "Grundsätzlich sollten wir Energie sparen", so stellvertretender Bürgermeister Wolfgang Heß. "Aber wir wollen auch auf einen lebenswerten Ort mit einem passenden Ambiente zur Weihnachtszeit nicht verzichten." In welchem Umfang die GlühWeihnacht am vierten Advent stattfindet, ist noch nicht entschieden.

In Himmelstadt wird vorrangig zum Weihnachtsmarkt am ersten und dritten Adventswochenende Leuchtmittel aufgehängt. Ob die Beleuchtung reduziert wird, soll Ende September entschieden werden.
Foto: Jutta Steinmetz | In Himmelstadt wird vorrangig zum Weihnachtsmarkt am ersten und dritten Adventswochenende Leuchtmittel aufgehängt. Ob die Beleuchtung reduziert wird, soll Ende September entschieden werden.

In Himmelstadt hingegen steht schon fest, dass die Beleuchtung eingeschränkt werden soll, sagt Bürgermeister Herbert Hemmelmann. Julia Sommer vom Arbeitskreis Weihnachtsmarkt: "Während des Weihnachtsmarkts soll alles wie geplant laufen. Außerhalb der Markttage werden wir vermutlich die Beleuchtungszeit des Marktes verkürzen, um Energie zu sparen." Details sollen Ende September festgelegt werden.

Karlstadt nutzt LED-Lichterketten und Ökostrom

In Karlstadt steht schon fest, dass die Weihnachtsbeleuchtung sowohl im Umfang als auch in der Beleuchtungszeit reduziert wird. Wie dies umgesetzt wird, ist allerdings noch nicht entschieden. "Den aktuellen Umständen geschuldet, wollen wir natürlich auch Energie einsparen, da gehört die Weihnachtsbeleuchtung einfach dazu", teilt Laura Körber von der Stadtverwaltung mit.

Die bisher verwendeten Leuchtmittel der Lichterdekoration in der Karlstadter Altstadt, an den Weihnachtsbäumen auf dem Marktplatz und dem Kirchplatz sowie in den Stadtteilen werden alle mit Ökostrom betrieben.

Traditionell wird in Karlstadt die Weihnachtsbeleuchtung mit dem Andreasmarkt Ende November eingeschaltet. In diesem Jahr wird es erstmals den "Karschter Advent" geben. Bei diesen Veranstaltungen soll es laut Carolin Müller vom Stadtmarketing keine Einschränkungen aufgrund der steigenden Energiepreise geben.

Kürzere Beleuchtungszeit und weniger Weihnachtsbäume in Marktheidenfeld

Gleiches gilt für den Weihnachtsmarkt in Marktheidenfeld, berichtet Inge Albert, Leiterin der Abteilung Stadtmarketing, Kultur und Tourismus bei der Stadtverwaltung. Die Stadt wird jährlich in der Adventszeit mit etwa 70 Weihnachtsbäumen geschmückt. Das Grün für städtische Einrichtungen wie etwa Rathaus, Kitas, Volkshochschule, Bibliothek, aber auch für Schulen und Kirchen wird beleuchtet; ebenso die großen Bäume, die auf dem Marktplatz, dem Adenauerplatz und den Dorfplätzen der Ortsteile stehen.

Schnee und eine stimmungsvolle Beleuchtung, so wie hier auf dem Marktheidenfelder Marktplatz im Jahr 2009, gehören für viele Menschen zur 'idealen' Vorweihnachtszeit dazu.
Foto: Andreas Brachs | Schnee und eine stimmungsvolle Beleuchtung, so wie hier auf dem Marktheidenfelder Marktplatz im Jahr 2009, gehören für viele Menschen zur "idealen" Vorweihnachtszeit dazu.

Die Stadt Marktheidenfeld sucht auf Anregung der Rathausverwaltung nach Potenzial zum Energiesparen: Die Anzahl der aufgestellten Weihnachtsbäume werde geprüft, die Beleuchtung soll in der Innenstadt auf wenige Plätze und Straßen beschränkt werden und es ist eine kürzere Beleuchtungszeit angedacht.

Weniger Lichterketten in der Lohrer Innenstadt

Für die Stadt Lohr erklärt der geschäftsleitende Beamte Dieter Daus, dass in der Fußgängerzone, auf dem Marktplatz und der sich anschließenden Lohrtor- und Turmstraße in diesem Jahr nur zwei Kilometer Lichterketten mit 4000 Leuchtmitteln aufgehängt werden. In den Vorjahren waren es mehr als doppelt so viele. Und die Betriebszeit wird um insgesamt zwei Stunden an den Abenden reduziert.

So gelange man zu einer Stromersparnis von 57 Prozent gegenüber bisher, so Daus. Die Weihnachtsbäume in den Ortsteilen sowie am Marktplatz werden wie gewohnt aufgestellt.

Beratungen über Energiesparmaßnahmen in Gemünden im Stadtrat

"Die Gestaltung beziehungsweise gegebenenfalls eine Minimierung der diesjährigen Weihnachtsbeleuchtung ist noch nicht abschließend geklärt", sagt Bürgermeister Jürgen Lippert über Gemünden. Über dieses Thema, das für viele Menschen sehr wichtig sei, wolle er bald im Stadtrat beraten.

In Gemünden leuchteten jahrelang der 'Adventskranz' (Stadttürme) und die große 'Adventskerze' im Bereich der Scherenburg. Wie die Weihnachtsbeleuchtung in diesem Jahr aussehen wird, ist noch nicht abschließend geklärt.
Foto: Armin Rittel | In Gemünden leuchteten jahrelang der "Adventskranz" (Stadttürme) und die große "Adventskerze" im Bereich der Scherenburg. Wie die Weihnachtsbeleuchtung in diesem Jahr aussehen wird, ist noch nicht abschließend geklärt.

Bisher wurden die Fußgängerzone, der Marktplatz, die Stadtmauer sowie die "Adventskerze" im Bereich der Burg beleuchtet. Eine Besonderheit stellte der "Adventskranz" dar, die Beleuchtung der vier Stadttürme. In den Stadtteilen wurden beleuchtete Weihnachtsbäume aufgestellt. Inwieweit die hohen Energiepreise Auswirkungen auf Veranstaltungen während der Adventszeit haben werden, werde ebenfalls geklärt, so Lippert.

Kreuzwertheim: Gemeinden haben Vorbildfunktion während der Energiekrise

In Kreuzwertheim schmückten etwa 20 LED-Sterne die Ortsdurchfahrt zur Weihnachtszeit. Auf diese soll heuer verzichtet werden, so Bürgermeister Klaus Thoma. Beleuchtete Bäume werden in Kreuzwertheim und seinen Ortsteilen jedoch wie gewohnt aufgestellt. Die Lichterketten in Innenräumen werden nur zu Veranstaltungen eingeschaltet, die in Außenbereichen über Zeitschaltuhren auf wenige Stunden Leuchtdauer begrenzt.

"Wir wollen als Gemeinde auch einen kleinen Beitrag leisten angesichts der Energieversorgungsprobleme, die im Winter auf uns zukommen können. Die Gemeinde hat eine gewisse Vorbildfunktion", so Thoma. Man sei jedoch schon seit vielen Jahren sehr sparsam, wirtschaftlich und umweltbewusst.

Auch in Retzstadt denke man über Veränderungen nach, um Energie zu sparen, so Bürgermeister Karl Gerhard. Hierüber wird der Gemeinderat demnächst entscheiden. In der Vergangenheit wurden insgesamt zwölf Bäume mit Lichterketten geschmückt. Zu etwa 90 Prozent kämen dort LED-Leuchtmittel zum Einsatz.

Während der Adventszeit soll es in Gössenheim festlich aussehen

Kerstin Deckenbrock, Bürgermeisterin von Triefenstein, wartet noch auf Informationen der Ortsvereine, ob der Weihnachtsmarkt in Lengfurt heuer stattfinden soll. Sollte er, wie früher, nur an einem Sonntagnachmittag auf dem Marktplatz sein, wären die hohen Energiekosten nicht spürbar. Ob die Weihnachtsbeleuchtung zum Markt im Altort auf LED umgestellt wird, ist noch nicht entschieden.

In Gössenheim und dem Ortsteil Sachsenheim werden wie jedes Jahr Weihnachtsbäume aufgestellt. "Wir verwenden schon seit Jahren energiesparende LED-Lichterketten", so Bürgermeister Klaus Schäfer. "Wir möchten, dass es in der Adventszeit festlich aussieht."

 
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  • Oh ist das traurig 😢 nicht mal zu Corona Hochzeiten wurde darauf verzichtet, sollte sie doch Trost und Hoffnung spenden!
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