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Gerolzhofen
Gerolzhofen will und muss Energie sparen: Verzicht auf die Weihnachtsbeleuchtung
Bürgermeister Thorsten Wozniak hat dem Stadtrat eine Reihe von Energie-Sparmaßnahmen vorgestellt, die bereits umgesetzt wurden. Manche sieht er kritisch.
Um Strom zu sparen, wird es heuer in der Advents- und Weihnachtszeit in der Gerolzhöfer Altstadt mutmaßlich keine zusätzlich beleuchtete Dekoration über die Straßen geben.
Foto: Archivbild Norbert Vollmann | Um Strom zu sparen, wird es heuer in der Advents- und Weihnachtszeit in der Gerolzhöfer Altstadt mutmaßlich keine zusätzlich beleuchtete Dekoration über die Straßen geben.
Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:45 Uhr

Im Juli hatte die CSU-Fraktion im Gerolzhöfer Stadtrat zwei Anträge eingebracht: Die CSU möchte, dass durch die Verwaltung baldmöglichst ein "Notfallplan Energieversorgung" erstellt wird. Man soll sich Gedanken machen, welche Maßnahmen zu ergreifen zu sind, wenn die Versorgung mit Gas schwächelt und es dadurch zu signifikanten Stromausfällen kommen kann. Mit dem zweiten Antrag wurde die Verwaltung beauftragt, einen Stufenplan für eine Reduzierung des Energieverbrauchs in den städtischen Einrichtungen und im Stadtgebiet zu erarbeiten.

Am Montagabend sagte Bürgermeister Thorsten Wozniak während der Stadtratssitzung, man arbeite bereits an der Umsetzung von Energiesparmaßnahmen. Wegen vieler Ausfälle beim Personal in der Verwaltung habe man aber einen entsprechenden Katalog "noch nicht final zusammenstellen können". Wenn dies dann der Fall sei, werde man den Maßnahmen-Katalog und auch die Frage nach einem Notfallplan im Stadtrat zur Diskussion stellen und im Dialog nach Lösungen suchen.

Wozniak konnte aber schon jetzt einige Punkte nennen, mit denen man Energie sparen will. Dabei handelt es sich zum Teil um Maßnahmen, die bundesweit angeordnet sind – beispielsweise das Verbot der Heizung in Treppenhäusern und Fluren sowie das Absenken der Raumtemperatur in den städtischen Büros. Denn seit dem 1. September 2022 gilt die "Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen" (kurz: EnSikuMaV).

19 Grad in den Büros

Diese EnSikuMaV sieht zunächst bis zum 28. Februar 2023 unter anderem vor, dass die Büros, wo eine leichte Tätigkeit im Sitzen verrichtet wird, nur bis maximal 19 Grad Celsius beheizt werden dürfen. Werden schwerere Arbeiten erledigt, muss die Raumtemperatur sogar noch tiefer liegen. Der Bürgermeister sieht dies allerdings durchaus kritisch. "Viele unserer Büros befinden sich in alten Gemäuern, die im Winter Kälte abstrahlen", sagte er. Wie man bei nur 19 Grad acht Stunden lang am PC arbeiten soll, ohne dabei klamme Finger zu bekommen, wisse er nicht. "Wir denken jetzt über das Ausgeben von warmen Decken und über längere Teepausen nach."

Weitere Punkte zum Energie-Sparen sind laut Bürgermeister: Die "Trinkwasserwärmeanlagen" (Boiler oder Durchlauferhitzer) dürfen nicht mehr verwendet werden, um warmes Wasser zum Händewaschen zu haben. Das Licht an Werbeanlagen wird in der Zeit zwischen 22 und 16 Uhr abgeschaltet. Die Beleuchtung der historischen Gebäude in der Altstadt wurde bereits abgeschaltet. Ob – und gegebenenfalls wann – man auch das Licht auf den öffentlichen Plätzen abschalten oder reduzieren könne, werde derzeit noch überprüft, berichtete Wozniak. Gleiches gelte für die Straßenbeleuchtung. Hier warte man noch eine Stellungnahme der ÜZ Mainfranken (Lülsfeld) ab.

Kritisch hinterfragt werde derzeit auch, ob es in diesem Jahr in der Advents- und Weihnachtszeit in der Altstadt die aufwändige Weihnachtsbeleuchtung geben wird. "Stand jetzt", sagte Wozniak, "wird es in diesem Jahr keine Weihnachtsbeleuchtung geben." Man sei der Meinung, dass die fest installierte Giebelbeleuchtung mit ihren LED-Energiesparlampen ausreichend sei.

 
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Kommentare
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  • s. s.
    Das Wort Weihnachtsbeleuchtung sagt es ja schon aus: Wenn Beleuchtung, dann an den Weihnachtstagen und nicht die gesamte Adventszeit hindurch….
    Doch braucht es das künstliche / elektrische Licht überhaupt? Wem die Weihnachtsbotschaft - von dem Licht, das in die Welt kam wichtig ist - der verfügt wahrscheinlich über ausreichend persönliche geschenkte Fähigkeiten und Ideen, es in seinem Umfeld „hell“ werden zu lassen.
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  • P. D.
    An AKW Laufzeit festgehalten., die Gas und Öl Lobby hofieren, mit Harz 4 (Bürgergeld) kann man auf dem Sofa liegen bleiben, ohne Sanktionen zu befürchten, aber die Weihnachtsbeleuchtung soll abgeschaltet werden!!!!
    Es wird höchste Zeit diese unfähige Regierung, allen voran die Grünen, abzuwählen!!!
    Ps “Wir denken jetzt über das Ausgeben von warmen Decken und über längere Teepausen nach“ ist hoffentlich nicht ernst gemeint, denn es betrifft ja wohl jeden, nicht nur die MA in der VG.
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  • K. F.
    warum auf Weihnachtsbeleuchtung verzichten? Etwas weniger üppig - viel mit LED-Batterie Lichterketten oder - kerzen machen, gibt auch schöne Stimmung. Mal darüber nachgedacht?
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  • D. H.
    Weil Weihnachtsbeleuchtung nun einmal absolut verzichtbar ist. Davon hängt genau niemandes Wohl und Wehe ab.

    Es ist eher erschreckend, dass das Thema Weihnachtsbeleuchtung überhaupt als offene Frage wahrgenommen wird. Angesichts der Situation ist das doch das erste, worauf man schmerzfrei verzichten kann.

    Und im Grunde ist es da auch egal, wie oft ich LED sage: ganz aus ist unbestreitbar am wenigsten Energie verschwendet und am einfachsten umgesetzt.
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  • K. F.
    es gibt halt doch noch die romantiker, die etwas Licht in dieser dunklen Zeit haben möchten,
    da ist LED oder mit Batteriebetrieb die einzige alternative Lösung. Wenn Sie keine Beleuchtung brauchen, dann ist es ihre Sache, aber bitte jammern sie dann nicht, wenn auf den ganzen Weihnachtsmarktgetümmel es auf einmal dunkel bleibt und man nicht mal mehr Punsch oder Kaffee trinken kann, da man die Tasse nicht mehr sieht.
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