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Partenstein
Ehemals Tecuplast: Rhöner Jopp-Group schließt Standort in Main-Spessart
Die Jopp Interior Solutions GmbH in Partenstein schließt. Betroffen sind circa 40 Beschäftigte des Unternehmens, das zur Jopp-Group gehört. Was aktuell bekannt ist.
Jopp Interior Solutions GmbH in Partenstein, Teil der Rhöner Jopp-Group, wird schließen.
Foto: Wolfgang Dehm | Jopp Interior Solutions GmbH in Partenstein, Teil der Rhöner Jopp-Group, wird schließen.
Michael Endres
 |  aktualisiert: 29.07.2024 02:37 Uhr

In der unterfränkischen Industrielandschaft, vor allem im Bereich Main-Rhön, sind schlechte Nachrichten in letzter Zeit schon fast alltäglich geworden. Massiver Stellenabbau bei Valeo (gut 310 Beschäftigte) und Preh (circa 420 Stellen) in Bad Neustadt, und eine ebenfalls unsichere Lage in der Schweinfurter Industrie, bei der Jobs beispielsweise bei ZF Friedrichshafen, SKF und Bosch Rexroth auf dem Spiel stehen. Auch das Unternehmen Jopp aus Bad Neustadt hat an seinem Stammsitz in der Saalestadt im April 360 Mitarbeitende in die Kurzarbeit geschickt.

Nun hat das Rhöner Unternehmen auf Nachfrage dieser Redaktion Gerüchte bestätigt, dass die Jopp Interior Solutions GmbH (früher Tecuplast GmbH) in Partenstein (Landkreis Main-Spessart), ein Teil der Jopp-Group, zum Jahresende 2024 geschlossen wird. "Wir haben den Standort Partenstein aus einer schweren Unternehmenskrise heraus in 2022 zusammen mit dem Zweigwerk in Mexiko übernommen", erklärt das Unternehmen. An dem Standort werden lackierte Kunststoffteile für die Automobilindustrie gefertigt.

"Wir haben bei der damaligen Übernahme dem Unternehmen aus einer schwierigen Lage geholfen sowie vielfältige Ressourcen und Know-How zur Weiterentwicklung zur Verfügung gestellt", heißt es weiter. Mit dem Produktbereich der lackierten Bauteile stehe man allerdings zunehmend mit Unternehmen in Osteuropa und Nordafrika im harten Wettbewerb und konnte deshalb trotz engagierter Führungskräfte und Mitarbeiter die gravierenden Wettbewerbsnachteile nicht ausgleichen.

Nur Standort in Mexiko bleibt von ehemaliger Tecuplast-Gruppe bestehen

"Wir haben deutliche Verluste erwirtschaftet, die wir als mittelständische Unternehmensgruppe nicht auf Dauer finanzieren können", heißt es von Jopp. Zuletzt hätte ein wichtiger, langjähriger Kunde entschieden, keine Aufträge mehr in Partenstein platzieren zu wollen. Für die Jopp Interior Solutions GmbH in Partenstein ist das gleichbedeutend mit dem Ende.

Jopp teilt nämlich weiter mit: "Daher haben wir uns entschieden, nur den mexikanischen Standort der zugekauften Tecuplast-Gruppe fortzuführen." Der Standort Partenstein wird "geordnet und in enger Abstimmung mit den Kunden" bis zum Jahresende 2024 geschlossen. Bei den meisten Produkten laufe aktuell bereits die finale Fertigung für die Kunden.

Wie geht es mit den Beschäftigten weiter?

Laut Unternehmen wurden die Mitarbeitenden bereits "vor geraumer Zeit" über die Situation informiert. "Für die circa 40 Beschäftigten suchen wir eine Anschlussbeschäftigung innerhalb oder außerhalb der Unternehmensgruppe", heißt es.

"Wir gehen derzeit davon aus, dass Betriebe mit artverwandten Produktionstechnologien in unsere Immobilien einziehen und selbst auch Mitarbeiter suchen, was für diese ein Glücksfall sein könnte", so die Jopp-Group. Darüber hinaus gebe es weitere regionale Betriebe, mit denen man in Bezug auf die Vermittlung von Personal in Kontakt stehe.

Für die verbleibenden Beschäftigten strebe die Jopp-Group "sozialverträgliche Lösungen" an – für den Übergang in den Ruhestand oder Folgebeschäftigungen. "Wir sprechen mit den Mitarbeitern zu diesem Zweck über eine Transfergesellschaft und sind in engem Austausch mit der Arbeitsagentur", erklärt das Unternehmen weiter.

 
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  • Helga Scherendorn
    das beste Deutschland, dass wir je hatten!
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  • Dietmar Eberth
    Stimmt! Das bestätigt sogar eine Umfrage.

    78 Prozent der Bürger wohnen gerne in Deutschland
    "78 Prozent äußerten sich in einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage für RTL und ntv so. 19 Prozent würden hingegen lieber „in einem anderen Land“ leben, wenn sie es sich aussuchen könnten."
    Und wenn wir mal die Schäfchen der AfD ignorieren (46 Prozent würden lieber woanders leben), dürften fast 85 Prozent der Bundesbürger gerne in Deutschland leben.

    https://www.merkur.de/wirtschaft/78-prozent-der-buerger-wohnen-gerne-in-deutschland-92558789.html
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  • Helga Scherendorn
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  • Helga Scherendorn
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  • Erich Spiegel
    Sieht leider nicht gut aus für die deutsche Industrie und für das ganze Land. War ein Fehler die Kohle- und Atomkraftwerke abzuschalten bevor die erneubaren Energien ausgebaut sind. Jetzt rächt sich grüne Politik von Klimafanatikern, die mit der Brechstange die über 150 Jahre gewachsene Industrie von heute auf morgen umkrempeln wollen. Bis die erneuerbaren Energien Gas, Kohle und Atom vollständig ersetzen können dauert es noch Jahre, besonders beim Wärmebedarf. Zur Überbrückung wollte man Gaskraftwerke bauen und hat sich dabei auf ein Diktator namens Putin verlassen. Die Kosten für den Ausbau des Stromnetzes werden auf die Preise umgelegt d.h an den zu hohen Preisen für die Wirtschaft ändert sich nichts. Bei den erneubaren Energien verlässt man sich auf die Diktatoren aus China. Wenn das mal gut geht. Bei den E-Autos fahren die Chinesen deutschen Herstellern auch davon. Für die Alten wird es noch reichen, die junge Generation wird kämpfen müssen.
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  • Florian Stenger
    Das es mit dem Standort Partenstein zu Ende geht ist auch kein Wunder schon damals als es Tecuplast war, fand in diesem Betrieb eine hohe Fluktuation an Personal statt. Dann wurde auch viel mit Zeitveträgen und Leiharbeitern gearbeitet.

    Wenn man schon beim Personal keine Kontinuität rein bekommt ist es dann auch kein Wunder das alles den Bach runter geht. Natürlich spielen da auch noch viele andere Faktoren mit rein. Aber wenn ich ständig wechselndes Personal habe wo ständig wieder eingearbeitet werden muss halte ich in einer Firma auch kein Wissen wenn die Leute ständig wieder gehen oder gehen müssen.
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  • Stephan Klübenspies
    Es wird nicht die letzte Firmenschließung gewesen sein in der erweiterten Region. Ungünstige Rahmenbedingungen in Deutschland insgesamt, dazu das Hin und Her bei den Verbrennern und E-Autos. Die Verunsicherung durch die schlechte Berliner Politik ist stark spürbar. Dazu die immer stärker werdende Konkurrenz aus China.
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