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Bad Neustadt
Schock bei Preh in Bad Neustadt: Automobilzulieferer streicht über 400 Stellen in der Rhön
Die Hiobsbotschaft wurde der Preh-Belegschaft am Dienstag in der Stadthalle verkündet: In Bad Neustadt sollen 420 Stellen abgebaut werden. Auch andere Werke sind betroffen.
Beim Automobilzulieferer Preh in Bad Neustadt werden über 400 Stellen gestrichen.
Foto: Torsten Leukert | Beim Automobilzulieferer Preh in Bad Neustadt werden über 400 Stellen gestrichen.
Julia Back
 und  Michael Endres
 |  aktualisiert: 16.06.2024 02:35 Uhr

Bereits seit Januar sind Mitarbeitende des Bad Neustädter Automobilzulieferers Preh in Kurzarbeit. Nun folgt der Schock: Bei einer Informationsversammlung am Dienstagvormittag in der Stadthalle wurde verkündet, dass rund 420 Arbeitsplätze am Standort Bad Neustadt abgebaut werden sollen.

Dies bestätigten kurz darauf bereits Mitglieder des Betriebsrates sowie die IG Metall Schweinfurt gegenüber dieser Redaktion. Unbestätigten Quellen zufolge stehen an allen Standorten zusammen insgesamt rund 1000 Jobs auf dem Spiel.

Am Nachmittag meldete sich dann auch das Unternehmen Preh zu Wort und begründete den Schritt mit "schwierigen Marktbedingungen". Diesen könne sich auch die Preh-Gruppe nicht entziehen und "wird deshalb proaktiv Gegenmaßnahmen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit treffen", heißt es in der Pressemitteilung. Das Unternehmen stellte klar, dass Bad Neustadt seine Rolle als Hauptsitz der Preh-Gruppe behalten werde. Auch an der Elektro-Mobilität wolle man bei Preh festhalten.

Standort erwirtschaftet seit fünf Jahren Verluste

Seit fünf Jahren erwirtschafte der Standort in Bad Neustadt Verluste. Daher sei der Abbau von rund 420 Arbeitsplätzen in der Saalestadt notwendig, um diesen Standort wieder in eine finanziell gesunde Situation zu bringen. "Ich bin mir darüber im Klaren, dass unsere Maßnahmen einen harten Einschnitt für den Stammsitz bedeuten. Wir werden die Restrukturierungsmaßnahmen daher so sozialverträglich wie möglich gestalten", wird Preh-Chef Charlie Cai in der Mitteilung zitiert. Auch das Management werde einen finanziellen Beitrag zum Programm leisten, heißt es weiter. Wie dieser aussehen soll, bleibt offen.

Beim Verlassen der Stadthalle am Dienstagmittag wollte Cai hingegen nicht mit der Presse sprechen. "Sorry, heute kein Interview", sagt er knapp auf Englisch. Dann schließt sich die automatische Tür des dunklen Fahrzeuges, das auf ihn wartete.

25 Prozent der Gesamtbelegschaft von Preh sind betroffen

Die Stellen, circa 25 Prozent der Gesamtbelegschaft am Rhöner Standort, sollen bis Jahresende abgebaut werden. Betroffen seien alle Bereiche und Funktionen des Unternehmens, hieß es bei der Versammlung. Von den rund 1700 Beschäftigten in Bad Neustadt wusste am Dienstagmittag noch keiner, wer vom Stellenabbau betroffen sein wird.

Laut Jens Knüttel, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Schweinfurt, liefen bisher noch keine Gespräche mit dem Betriebsrat. Diese seien jetzt angekündigt worden. "Wir werden als IG Metall natürlich in den Widerstand gehen, das steht außer Frage", kündigt er an.

Mit den Warnungen der Gewerkschaft im März vor einem Stellenabbau in der Metallindustrie in Main-Rhön sehe man sich "absolut bestätigt". "Die Situation ist extrem heikel und weitet sich jetzt auch deutlich auf die Rhön aus", sagt Knüttel.

Sichtlich mitgenommene Preh-Mitarbeiter

In der Stadthalle stehen am Dienstag Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit hängenden Köpfen, es wird viel diskutiert. Der Schock sitzt tief. "Es hat uns überrollt wie ein Bus", berichtet ein sichtlich mitgenommener Preh-Angestellter aus dem Bereich Planung/Beschaffung vor der Stadthalle.

"Es ist schon bitter", sagt ein anderer. Während der Betriebsrat laut Knüttel erst am Vortag mit der Situation konfrontiert worden sei, sei heute "sehr, sehr kurzfristig" dieses Mitarbeitertreffen anberaumt worden.

Kritisiert die Preh-Geschäftsleitung: Nadine Knauff, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Schweinfurt.
Foto: Michael Endres | Kritisiert die Preh-Geschäftsleitung: Nadine Knauff, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Schweinfurt.

Nadine Knauff, ebenfalls Gewerkschaftssekretärin der IG Metall und zuständige Betriebsbetreuerin, sagt: "Wir haben in vielen Gesprächen versucht, vorher Maßnahmen zu erwirken, die gegen einen Personalabbau stehen." Die Preh-Geschäftsleitung habe aber mit der Gewerkschaft nie Verhandlungen aufgenommen. "Wir haben ganz viele Sachen angeboten." Es hätte laut Knauff viele andere Maßnahmen gegeben, die nicht ergriffen worden seien, wie beispielsweise eine Beschäftigungssicherung durch Stundenreduzierung.

Die Form des Stellenabbaus bei Preh ist noch nicht geklärt

Da noch keiner wisse, wen der Stellenabbau trifft, herrsche eine hohe Unsicherheit unter den Beschäftigten. "Wir fordern ganz, ganz schnell Transparenz in diesen Prozess reinzubringen", sagt Knauff. Wie die Stellen abgebaut werden sollen, sei ungewiss. "Es ist gar nichts geklärt", sagt die Gewerkschaftssekretärin.

Spricht von einem 'Schlag ins Gesicht': Daniel Rossmann, Betriebsratsvorsitzender von Preh.
Foto: Michael Endres | Spricht von einem "Schlag ins Gesicht": Daniel Rossmann, Betriebsratsvorsitzender von Preh.

"Für uns und für die ganze Region ist das ein völliger Schlag ins Gesicht, weil wir das überhaupt nicht verstehen", erklärt Daniel Rossmann, Betriebsratsvorsitzender von Preh, nach der Betriebsversammlung. Es seien überhaupt keine anderen Maßnahmen diskutiert worden, wie man den Stellenabbau verhindern könnte. Zudem sei es nicht klar, woher die Zahl 420 kommt.

Rossmann ist sich sicher: "Am Ende wird es um betriebsbedingte Kündigungen gehen", denn einen sozialverträglichen Abbau gebe es in dieser Größenordnung nicht. "Es kann nicht sozialverträglich sein, wenn hier am Standort 400 bis 500 Stellen fehlen."

Rossmann rechnet zum Beispiel mit Aufhebungsverträgen. Aber wie viele das annehmen werden, sei unklar. Im Falle von betriebsbedingten Kündigungen würde ein Sozialplan in Kraft treten, der noch verhandelt werden müsse.

Preh: Erst Rekordauftrag, dann Kurzarbeit 

In einem Interview mit dieser Redaktion hatte der Vorsitzende der Geschäftsführung (CEO), Charlie Cai, bereits im März von einer angespannten Situation in der Branche berichtet. Cai nannte dort den steigenden Kostendruck als die zentrale Herausforderung für das Unternehmen.

Charlie Cai, CEO von Preh, verlässt nach der Betriebsversammlung die Stadthalle in Bad Neustadt. Ein Interview gab er nicht.
Foto: Michael Endres | Charlie Cai, CEO von Preh, verlässt nach der Betriebsversammlung die Stadthalle in Bad Neustadt. Ein Interview gab er nicht.

Im vergangenen Jahr hatte Preh noch den größten Einzelauftrag in der über 100-jährigen Unternehmensgeschichte vermeldet – und zudem einen Rekordumsatz von 1,67 Milliarden Euro. Dennoch wurde im Januar Kurzarbeit eingeführt. Als Gründe wurden die schwächelnde Weltwirtschaft und die rückläufige Nachfrage in der Automobilindustrie genannt.

Fakten über Preh

Der Autozulieferer Preh wurde 1919 in Bad Neustadt gegründet. Ab 2011 gehörte Preh mit einer Mehrheitsbeteiligung von 74,9 Prozent zu Joyson, die 100-Prozent-Übernahme war 2012. Preh ist als Automotive Electronics Sparte eine von vier Divisionen der chinesischen Joyson-Group und Spezialist für Bediensysteme im Fahrzeuginterieur wie auch für E-Mobility-Komponenten.
Fertigung: Preh entwickelt und fertigt elektronische Bediensysteme für den Innenraum (HMI) von Pkw und Nutzfahrzeugen sowie Komponenten für die Elektromobilität. "HMI" steht für Human Machine Interface (Mensch-Maschine-Schnittstelle) und ist ein Fachbegriff für Bediensysteme im Fahrzeuginnenraum.
Standorte: Die Preh-Group verfügt neben dem Hauptsitz und einem zweiten Produktionsstandort in Deutschland (Werra-Suhl-Tal in Thüringen) über weitere Vertriebs-, Entwicklungs- und Produktionsstandorte in den USA und Mexiko sowie in Europa (Portugal, Schweden, Rumänien) und China. Seit kurzem gibt es außerdem einen lokalen Vertriebsmitarbeiter in Japan.
In Bad Neustadt befinden sich sowohl die Hauptverwaltung mit dem Vertrieb als auch das größte Entwicklungszentrum der Unternehmensgruppe sowie die Produktion von E-Mobility-Komponenten. Eine Besonderheit ist das Hochvolt-Prüflabor für den Bereich E-Mobilität. In Bad Neustadt arbeiten für Preh rund 1700 Menschen mit insgesamt 33 Nationalitäten.
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  • Erich Spiegel
    Die deutsche Autoindustrie war zu zögerlich bei der Einführung der E-Mobilität sagen Kritiker. Man hätte geschlafen. Leicht zu sagen ,wenn man Null Verantwortung hat für ein Unternehmen und die Arbeitsplätze. Was sich jetzt rächt ist das ewige Hin und Her in einer Demokratie, die unklaren Signale aus der Politik. Chinesische Hersteller erhielten klare Vorgaben. Die chinesische Regierung benutzt die Autoindustrie für politische Zwecke und fördert sie massiv mit Geld. Als Gegenleistung für Marktzugang verlangt sie von westlichen Herstellern Technologietransfer. Den Rest spionieren sie aus. In Folge dessen sind europäische Hersteller technisch abgehängt. Teurer sind sie sowieso. Insgesamt nicht wettbewerbsfähig. Nötig wären zeitloch befristete Zölle auf chinesische E-Autos und gezielte, kontrollierte Finanzhilfen zum Schutz der Arbeitsplätze. Ich befürchte Zölle kommen nicht aus Angst vor Reaktionen der Chinesen, die massiv wären. Trotzdem sind sie notwendig
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  • Edgar Pröschel
    Ihr Kommentar trifft den Nagel so ziemlich auf den Kopf. Man hat sich zu lange auf den Lorbeeren ausgeruht und Neues versucht zu verhindern, das Know-how hat man für den schnellen Euro geteilt und wundert sich dass es andere nun auch und billiger können ( O-Ton Ex CFO eines deutschen Autoherstellers). Zudem 16 Jahre impulsloser Absolutismus haben den Grundstein für die aktuelle Situation gelegt. Ohne Partei ergreifen zu wollen, wurden dle, die unpopulären Entscheidungen getroffen hatten um das wieder gerade zu rucken abgestraft, und so kommt es wieder. Die die dem Volk nach dem Maul reden, hängen nur an ihrem Amt und nicht am langfristigem Volkswohl. Die Zukunft ist im wahrsten Sinne des Wortes bedauerlicherweise schwarz.
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  • Hiltrud Erhard
    Woher Spiegel in einigen seiner Aussagen absolut recht hat, fehlt es ihrem Beitrag allerdings an Weitsicht und Umsatz.
    Vielleicht ist es ihre persönlichen Wahl nach Lese geschuldet, aber in dem von Ihnen angesprochenen 16 Jahren gab es keine derartigen Arbeitsplatz Abbau, keine Arbeitsplatz,verlagerung oder keinen kompletten Abgesang, auf die deutsche hoch gepriesene Wirtschafts, Maschinenbau, Ingenieur Leistung. Die Menschen wollten billigst haben und wer nicht billigst geliefert hat, der wurde Von den jetzigen Ampelparteien abgeschafft.
    Man sollte vielleicht offener an die komplette Situation herangehen und auch mal systemische Fehler (Gesetze mit der Brechstange, ein Gesellschaftliches umkrempeln unseres Landes, Ideologisierung Haltungen, etc.) wieder gerade Rücken. In den 16 Jahren stand auf jeden Fall unser Land noch nicht derart am Abgrund. es gab keinen derartigen Rechtsruck, und die Wirtschaftsleistung ist immer gewachsen.
    Jetzt sagen Sie bitte, wo der Fehler liegt?
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  • Hubert Endres
    Frau Erhard. Merkel war in den letzten Jahren der Fehler. Außerdem hat sie von der Agenda 2010 profitiert. Und so ein Schritt wäre wieder notwendig.
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  • Hubert Endres
    Herr Spiegel. Sehr guter Kommentar. Und China hat das notwendige Geld zur Unterstützung dazu. Denn China hat nicht diesen aufgeblähten Sozialstaat, keine Kosten für Migration ( gute Fachkräfte aus dem Ausland werden weiterhin benötigt und sind sinnvoll, wenn diese sich integrieren wollen ) und verteilen nicht das Geld in aller Welt. Nur dann, wenn es für China einen Nutzen bringt. Sie haben zwar leider eine Diktatur, aber Gott sei Dank keine Grünen, Linken und sonstige Sp.... !
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  • Günter Lutz
    Klingt ehr danach als ob hier die ganzen E-Autos mit ihren Touchscreens ein Problem für Preh sind, bzw. ein chinesischer Investor der sich auf weniger Bedienelemente im Cockpit vorbereitet. Siehe Voice-Assistants: "Hallo Auto bitte schalte die Klimaanlage an, Spiele Radiosender XY ab...."

    https://www.preh.com/aktuelle-meldungen/presseinformation/preh-verfehlt-umsatzziele-in-schwierigem-marktumfeld-abschwaechung-insbesondere-im-e-mobility-geschaeft
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  • Hiltrud Erhard
    Danke IG Metall für NIX!

    Das war doch schon lange absehbar!
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  • Günter Lutz
    Das hat weniger mit der IG Metall zu tun, als mit unserer Politik und der globalen Wirtschaft und dem Wandel im Mobilitätssektor.

    Hauptsache mal ohne Begründung auf die Gewerkschaft eingeschlagen.
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  • Hiltrud Erhard
    Es ist nicht ohne Begründung ein einschlagen auf die Gewerkschaft. Es ist Realität, dass die Standort Nachteile maßgeblich durch die zu hohen Personalkosten beeinflusst sind. Wer davor die Augen verschließt, hat in den letzten Jahren nichts dazu gelernt. Die viel zu hohen Produktionskosten in Deutschland rühren aus Den Energiekosten, Steuern und eben die Bürokratie tut ihr noch dazu. Es ist eine Mähr zu glauben, dass gestiegene Löhne keine Lohn Preisspirale ausgelöst haben. Auf breiter Flur ist alles nicht nur teurer geworden, sondern explodiert. Die Stundenverrechnungssätze im Handwerk reisen die 100 € in den Werkstätten 150-200 € und die Autos sind in der letzten zwei Jahren zwischen zehn und 20 % teurer geworden. Wem haben wir das zu verdanken?
    Den Unternehmen, denen vorgeworfen wird Gewinne zu erwirtschaften, oder dass sie, wenn sie nichts mehr verdienen, abwandern oder Stellen abbauen? was hat das gefördert?
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  • Peter Bartosch
    Nichts anderes habe ich von Ihnen erwartet Fr. Erhard.
    Eine schöne dicke Rente erhalten, dank steigender Löhne, aber auf Gewerkschaften schimpfen.
    Ganz toll.
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  • Dorothea Birkner
    Bin auch Ihrer Meinung, Frau Erhards Kommentare sind immer gegen Gewerkschaften und immer giftig. Meistens aus dem Kontext genommen und ohne fundierte Hintergrundkenntnisse. Es ist nicht ok.
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  • Hiltrud Erhard
    Wenn sie der Meinung sind, dass meine Beiträge nicht passen oder aus dem Kontext gerissen sind, dann würde ich mich über einen sachlichen Austausch gerne freuen.
    Wenn sie der Meinung sind, dass meine Hintergrund Kenntnisse nicht umfassend sind, dann möchte ich sie auch bitten, mir bei der Analyse zu helfen.
    Ich bin in der Lage, sachlichen Argumenten zu folgen und auch Fehler zuzugeben. Allerdings beobachte ich im Zusammenhang mit den letzten Tarifverhandlungen, ein gesellschaftlichen Niedergang durch den missbraucht der Tarifautonomie und im gesamtwirtschaftlichen Schaden, den unser Land dadurch nimmt.
    Wer soll die Arbeit noch verrichten? Und wer soll das alles noch bezahlen?
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  • Gerhard Zwierlein
    Nach dem Statistischen Bundesamt (Destatis 2024) befanden sich 2016 Metall- und Elektronindustrielöhne auf gleichem Niveau von 95 Punkten. Bis 2023 haben sich die Löhne auf 107,8 Punkte erhöht. Die Verbraucherpreise haben sich auf 116,7 Punkte erhöht. Die Mär von der Lohn-Preisspirale kann da nicht erzählt werden. „Die viel zu hohen Produktionskosten in Deutschland rühren aus den Energiekosten“. Das kann bei den Verlusten seit Fünf Jahren wohl nicht der Grund sein. das war alles noch billig. Was haben die denn die letzten fünf Jahre am Standort in Bad Neustadt gemacht? „Missbrauch der Tarifautonomie und im gesamtwirtschaftlichen Schaden“ ? Das Verfassungsgericht beurteilt das anders als Frau Erhard – einen gesamtwirtschaftlichen Schaden hat es bisher nicht festgestellt. Produktionskosten in China oder Indien mögen niedriger sein. Leben will dort keiner von uns. Die billigen PV-Module für 50 € kommen aus China. Billige Energie? Konkurrenz? Alles hat (mindestens) zwei Seiten.
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  • Hubert Endres
    Herr Bartosch. Weiß nicht wo sie leben. Aktuell hat Deutschland mit die höchsten Lohnnebenkosten, eine der größten Bürokratiemonstern, Work-Life-Balance Fantasien und will die komplette Welt retten. Vielleicht sollte unsere Regierung mal an das eigene Volk denken und nicht das Geld in aller Welt verteilen. Gerhard Schröders Agenda war vollkommen richtig und hat Aufschwung gebracht. Nun wird die Faulheit mit der Erhöhung Bürgergeld auch noch gefördert. Und da wundern sie sich, dass alles bergab geht ? Auch die Gewerkschaften haben daran Schuld. Statt mit den Unternehmern Lösungen zu suchen wird der Unternehmer oftmals als Feind gesehen. Mal darüber nachdenken.
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  • Ingrid Reichelt-Schölch
    Viele Argumente, ganz allein keins richtig, Summe ist Folge eines langjährigen Prozesses. Man hat sich Jahrzehnte auf den Erfolgen ausgeruht, wollte Veränderungen nicht angehen, nichts innovativ riskieren. Könnte ja Mehrkosten verursachen, was Aktionäre nicht wollen. Die Politik hat dank der Lobbyisten mitgemacht, dunkle Wolken am Horizont wollte außer Experten kein Beteiligter in dem Gesamtprozess sehen etc .: es hat doch noch nicht geregnet! Und jetzt stürmt’s sogar und werden Schuldige gesucht.

    Die Grünen haben trotz Fehlern den wenigsten Anteil, die Lunte brannte schon! Parallel glimmt’s weiter, teils heftig bekämpft und einknicken (nicht nur Klima etc.) wird in ein paar Jahren wieder zu Lasten anderer Malaisen gefordert. Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht!

    In der Lebensmittelbranche droht das gleiche, Geiz und Bequemlichkeit - Auswirkungen schlimmer Produktion Gesundheit(ssystem)!
    Nachteile Demokratie - zu wenig Bildung, Mut und Anspruch Work-Life-Balanc
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  • Hiltrud Erhard
    Da sie mich zu kennen scheinen und genau Bescheid wissen, was ich beziehe und wem ich das zu verdanken habe, Möchte ich Ihnen nur eins sagen:
    Die heutigen Rentner haben den Karren ihr Leben lang gezogen, damit die heutige Generation das Geld in einigen fällen mit vollen Händen zum Fenster Hinauswerfen kann. Die heutigen Rentner haben das Land aufgebaut. Die heutigen Rentner gingen pünktlich jeden Tag auf die Arbeit. Hab mir Bestes gegeben und sich teilweise kaputt gemacht. Das, was diese geleistet haben und für unser Land getan haben, wird nun an die Wand gefahren.
    In tut es doch gar nicht um die Arbeitnehmer leid. Was sind schon ein paar weniger? Die Gewerkschaften werden trotzdem den Betrieben in der nächsten Verhandlungen wieder an Schienbein treten und Iris dazu beitragen, dass die Spirale sich weiter nach unten dreht.
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  • Peter Bartosch
    Sie brauchen mir keine Moralpredigt halten. Ich bin mit 15 Jahren in die Lehre gegangen. Das war 1982. Und ich hab bestimmt genauso viel bisher für den Aufbau des Landes getan und tue es noch bis heute.
    Also mal den Ball flachhalten.
    Und ich weiß ganz genau das es im Handwerk beschießen bezahlt wurde.
    Ich kann mir in fast allen Bereichen selbst helfen. Und trotzdem finde ich,dass das Handwerk den Lohn mehr als verdient hat.
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  • Hans-Georg Heim
    @Hiltrud Erhard das ist alles so richtig was Sie schreiben, genauso ist es. Nur diese neue woke Gesellschaft kann mit solchen Werten nichts mehr anfangen, die mussten auch nichts aufbauen, die haben nur genommen, ohne zu fragen wie und wer das erwirtschaftet hat.
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  • Franz Schröter
    Das war absehbar, nachdem bereits in den letzten Wochen großteils aller Zeitverträge nicht mehr verlängert wurden. Mitarbeiter/innen die seit vielen Jahren immer nur jährlich verlängert wurden, hat es als erstes getroffen. So entledigte Preh sich schon ohne Probleme und Kosten vielerArbeitsstellen seit einigen Monaten.
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  • Norbert Meyer
    Der grüne Wirtschaftsaufschwung ist auch in Bad Neusstadt angekommen.
    Laut dem Wirtschaftsminister u. Märchenbuchautor Habeck geht ja keiner Insolvent,
    sondern hört nur auf zu produzieren.
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