Am Morgen nach der Ausstrahlung ist Timo Heßdörfer sehr zufrieden über seinen Auftritt in der Vox-Sendung "Das perfekte Dinner". Für ihn war es zwar ungewohnt, "aber auch spannend, sich im Fernsehen zu sehen". Geschaut hat er die Sendung gemeinsam mit Freunden und der Familie. "Alles waren begeistert und haben gesagt, dass ich echt locker und lustig war", sagt der 29-Jährige.
Da in seiner Wohnung nicht genug Platz ist, hat er für "Das perfekte Dinner" in der Wohnung seines Bruders gekocht. Das Besondere: Dort steht noch die Original-Küche seiner 2016 verstorbenen Großmutter. "Ich bin durch meine Oma zum Kochen gekommen; sie war die beste Köchin, die man sich vorstellen kann", sagt er. Für den Fernseh-Wettbewerb der fünf Hobbyköche aus Unterfranken erhoffte er sich deshalb "Energie von der Oma".
Heßdörfer übt Selbstkritik an seiner Nachspeise
Auf den Tisch kommen "Timos Lieblinge" – für die Würzburger Kandidatin Nicole, die bis dato am meisten Punkte bekommen hat, ein "Menü mit Siegerpotenzial". Zur Vorspeise gibt es selbstgemachte Ravioli mit frischen Trüffeln. Als Hauptgericht serviert der Karlstadter Rinderfilet mit Wirsinggemüse, Rosmarin-Kartoffelgratin und Portwein-Schalotten-Sauce. Als Nachtisch gibt es Tonkabohnen-Crème-brûlée mit Walnuss-Parfait und Rotwein-Birnen. Dabei legt Heßdörfer Wert auf regionale und biologische Produkte. Was er schade findet: "Man kocht Stunden und innerhalb von fünf Minuten ist alles aufgegessen."
"Ich hoffe es schmeckt, wie es aussieht", sagt der selbstständige Schreinermeister Timo Heßdörfer zu seiner Vorspeise. Von den anderen Kandidatinnen und Kandidaten gibt es nur Lob, auch für die Hauptspeise. Am Nachtisch übt der Koch selbst Kritik: "Das Parfait hätte ich fünf Minuten früher rausnehmen müssen." Es war ein bisschen hart am Anfang, "aber das ist Jammern auf hohem Niveau", sagen seine Gäste zum Nachtisch. Und alles in allem haben sie "die Liebe der Oma" herausgeschmeckt.
Drei Überraschungen: Musik, Geschenke, Sprung ins Wasser
Neben seinen Kochkünsten sorgte Heßdörfer in der Sendung für drei weitere Überraschungen: Zu Beginn sang und spielte der lebensfrohe 29-jährige seinen Gästen ein Lied mit der Gitarre vor und sorgte so für "Herzklopfen" bei den anderen Teilnehmenden. Musik ist ein wichtiger Bestandteil seines Lebens, der ihn "erdet und runterbringt", sagt er.
An jedem der fünf Menü-Abende brachte Heßdörfer seinen Gästen Tulpen mit, als er Gastgeber war, überraschte der Schreiner seine Gäste mit selbstgemachten Topfuntersetzern aus Holz. Die dritte Überraschung gab es schon in der Folge von Mittwoch: Da sprang er nach dem Interview an einem Würzburger Hotelpool ins Wasser. "Im Hallenbad war es so heiß, dass ich einfach mit langer Hose reingesprungen bin", sagt er. Weil seine Kleidung danach pitschnass war, musste er fast nackt in einem ausgeliehenen Hotel-Bademantel nach Hause fahren.
Er spürte die Energie seiner verstorbenen Oma
35 Punkte erhielt Timo Heßdörfer von den anderen Kandidatinnen und Kandidaten für sein Menü. Damit lag er zunächst auf Platz 3, die Würzburgerin führte vor dem Abschlussmenü. Doch der Karlstadter ist mit seiner Leistung zufrieden. "Das Niveau war die ganze Woche sehr hoch, mehr als 30 Punkte sind ziemlich gut", sagt er. Und er ist glücklich: "Ich glaube, meine Oma ist mega-stolz auf mich", sagt er. Sie sei den ganzen Drehtag mit ihm verbunden gewesen. Doch Heßdörfer betont: "Auch Mama ist eine gute Köchin, von der ich viel gelernt habe."
Auch wenn man es ihm nicht angemerkt hat, "innerlich war ich schon angespannt", sagt er. Dabei war es schon seine zweite Fernseherfahrung. 2018 war er bei "The Voice of Germany" angetreten. Doch "Das perfekte Dinner" habe ihm mehr Spaß gemacht. "Der Sender hat mir nicht reingeredet, ich konnte alles selbst gestalten", so Heßdörfer. "Ich brauche das ein bisschen vor der Kamera", sagt er. Für weitere Fernsehsendungen hat er aber noch keine Bewerbung verschickt – bisher.