Koch-Shows im Fernsehen erfreuen sich seit Jahren bei Zuschauerinnen und Zuschauern großer Beliebtheit. So auch "Das perfekte Dinner" des Senders Vox. In dieser Woche stehen gleich fünf Hobby-Köchinnen und -Köche aus Unterfranken miteinander im Wettbewerb. Allein drei von ihnen kommen aus dem Landkreis Kitzingen.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kochen an fünf Tagen hintereinander ein Drei-Gänge-Menü, das sie bei sich zuhause servieren. Jeder bewertet die anderen, und wer am Ende der Woche die meisten Punkte verbucht hat, gewinnt 3000 Euro. An diesem Freitag, 19 Uhr, wird das Finale gesendet, eine Aufzeichnung, die im Januar bei Gillian Kleinhans in Kleinlangheim-Haidt entstanden ist.
Gillian Kleinhans serviert einen fränkisch-saisonalen Dreiklang
Kleinhans kocht nach eigener Aussage "total gern" und wurde deshalb von einer Freundin und der Stieftochter bei der Sendung angemeldet. Als der Anruf kam, dass sie dabei sein sollte, war sie "natürlich aufgeregt". Ihr Plan: etwas Gehobenes kochen, das zugleich einen breiten Geschmack trifft. Die Speisenfolge ihres Menüs will die 45-jährige Bürofachkraft, die im eigenen Malerbetrieb arbeitet und außerdem eine Pferdezucht betreibt, vor Ausstrahlung der Sendung nicht verraten, aber sie habe sich einen fränkisch-regional-saisonalen Dreiklang ausgedacht.
Dabei griff sie auf ihre lange Kocherfahrung zurück, hat sich aber für die TV-Show auch eigene Elemente ausgedacht. Das Kochen vor laufender Kameras sei schwieriger als für sich allein, denn sie habe auf Anweisungen des Teams achten und Wiederholungen der Arbeitsschritte machen müssen. Als Letzte in der aktuellen Runde habe sie schon eine anstrengende Woche hinter sich gehabt, schließlich sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeden Abend bis in die späte Nacht bei einem Hobbykoch zu Gast. Kleinhans war mit ihrem Beitrag "total zufrieden". Sie empfiehlt jedem, der Interesse hat, sich zu bewerben. Was sie genossen hat: "Es war eine nette, liebe und lustige Runde", beschreibt sie das Miteinander der Konkurrenten aus Unterfranken. "Ich habe vier neue Freunde gewonnen."
Andreas Limberger hat die aktuelle Koch-Serie eröffnet
Das empfindet auch Andreas Limberger aus Kitzingen so. Der 58-jährige Teamleiter der Bildungs- und Tagungsstätte der Bundesagentur für Arbeit in Iphofen findet, dass sich alle sehr gut verstanden hätten. Daraus wären weitere Treffs unter den fünf Unterfranken entstanden. Am kommenden Sonntag will man gemeinsam auf den Abschluss der Sende-Woche anstoßen.
Limberger hatte am Montag die aktuelle Kochserie eröffnet. Seine Speisenfolge: Hechtmaultaschen in einer Fischbrühe, Perlhuhnbrust mit Kürbisstrudel, Petersilienpüree und Rotweinreduktion sowie zwei Käsekuchen-Varianten. Auch Limberger war mit seiner Kreation rundum zufrieden und fand sich fair bewertet, wenngleich er sich als Erster im Nachteil sah. So wusste er beispielsweise nicht, ob auch Vegetarier in der Runde sind und hatte dafür sicherheitshalber vorgesorgt. Es gab keinen; das wussten die anderen dann.
Limberger bezeichnet sich selbst als häufigen Zuschauer von Koch-Sendungen und wie er sagt "als kleinen Klugscheißer auf dem Sofa". Das habe schließlich dazu geführt, es selbst besser machen zu wollen. Er war angenehm überrascht vom "harmonischen Miteinander der Köche, die alle sehr hochwertig gekocht haben". Interessenten sollten seiner Ansicht nach "etwas extrovertiert sein und auch ein bisschen erzählen wollen". Schließlich habe man einen Abend lang fünf wildfremde Menschen bei sich zu Gast. Für ihn war das ein "Glücksfall".
Nadine Wermuth setzt auf intensive Vorbereitung
Nadine Wermuth (43) aus Kitzingen bestritt die Folge am Dienstag. Sie schaut regelmäßig solche Sendungen und kocht gern. Schon vor etwa vier Jahren hatte sie sich beworben; kurz vor Weihnachten 2021 kam dann das Okay. Gerade zur rechten Zeit: "Der Lockdown war sowieso langweilig – endlich mal wieder Aufregung!", sagt sie. Wermuth, die die Marketing-Abteilung von Edeka in Rottendorf leitet, sammelt Kochrezepte aller Art.
Zur Vorbereitung auf die Show lag "das ganze Wohnzimmer voll mit Kochbüchern". Ihr Menü: Ziegenfrischkäse-Ravioli an Petersilienschaum mit Macadamia-Streuseln, Rehrücken mit Steckrübencreme und Wirsching-Roulade – ein Rezept von Sternekoch Bernhard Reiser – und Kürbiskern-Eis an Mascarpone-Törtchen mit Erdbeeren.
Von 10 bis 21 Uhr stand sie, mit Pausen, in der Küche. Auch Wermuth war mit dem Ergebnis zufrieden: "Es hat geklappt und geschmeckt." Allerdings habe sie sich wochenlang auf "Das perfekte Dinner" vorbereitet. Auch für Wermuth eine "tolle Erfahrung". Lust also auf Wiederholung? "Nein", sagt sie, "ich muss nicht immer ins Rampenlicht."
