
Eingebettet zwischen Spessart, Rhön und dem Maintal liegt Eußenheim malerisch in den Tälern der Wern, des Aschbachs und des Hundsbachs. Mittendrin verläuft eine Wanderung mit dem Qualitätssiegel "Wege zum Wein". Für die rund sieben Kilometer lange Tour auf dem Frühmesserweg Eußenheim sollte man circa zwei Stunden einplanen. Die Ausflügler durchstreifen die Weinbergslage "Eußenheimer First", kommen an wertvollen Naturschätzen vorbei, laufen durch artenreichen Laubmischwald - und werden mit Panorama-Ausblicken belohnt.
1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?
Der rund sieben Kilometer lange Rundwanderweg "Frühmesserweg Eußenheim" beginnt in der gleichnamigen Gemeinde im Landkreis Main-Spessart. Die Wanderung trägt das Qualitätssiegel "Wege zum Wein". Dieses Zertifikat in der Ferienregion Fränkisches Weinland erhalten Routen, die den Weinberg zu Fuß erlebbar machen, zuverlässig ausgeschildert sind und gleichzeitig Abwechslung versprechen.

Unter dem heute nicht mehr gängigen Begriff "Frühmesser" versteht man einen katholischen Priester, der verpflichtet war, regelmäßig am frühen Morgen die heilige Messe abzuhalten. In Eußenheim heißt es, dass einst der Frühmesser jeden Sonntag nach der Messe während eines Spaziergangs zum Waldabschnitt "Frühmesserstuhl" sein Brevier gebetet hat. Seinen Spuren folgt man auf diesem Rundweg.

2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?
Eußenheim ist durch die Bundesstraßen B26 und B27 nach Karlstadt, Gemünden oder Hammelburg gut angebunden und mit dem Auto bequem zu erreichen. Im Ort gibt es einige kostenlose Parkplätze. Am Startpunkt der Wanderung – Am Dürrhof – steht außerdem ein überdachtes Parkhaus, in dem man werktags drei Stunden kostenlos parken kann.
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Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, fährt von Gemünden mit der Buslinien 640 oder von Arnstein vom ZOB mit der Buslinie 673 bis zur Haltestelle "Gh. Linde". Sie liegt genau am Startpunkt der Wandertour. Am Wochenende kann man den Rufbus unter der Telefonnummer 0931/36 886 886 nutzen. Anmeldung 60 Minuten vor Fahrtbeginn.

3. Warum sollte ich dorthin?
Für alle, die einfach nur ein bisschen ausspannen möchten, bietet die 3100-Einwohner-Gemeinde mit ihrer hügeligen Landschaft, den Muschelkalkhängen, Weinbergen und seltenen Pflanzen eine gute Gelegenheit zum Verweilen. Der vom früheren Weinbauverein geschaffene Wanderweg lädt mit Informationstafeln, alten Grenzsteinen und tollen Ausblicken zum Abschalten und Erholen ein.

4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?
Der ausgeschilderte Zugangsweg von der Ortsmitte bis zum "tatsächlichen" Rundwanderweg in den Weinbergen beträgt 800 Meter. Wer sich die Strecke sparen will, kann auch direkt in den Weinbergen parken und hat dann eine sechs Kilometer lange Tour vor sich.

Der Wanderweg führt im Norden und Osten durch artenreiche Laubmischwälder, im Süden und Westen entlang von Hängen und Kalkmagerrasen, die Pflanzen und Tieren abwechslungsreiche Lebensräume bieten. Gerade auf diesem Wegabschnitt gibt es immer wieder sehr schöne Panorama-Ausblicke.

Die Rundwanderung führt die Ausflügler durch die Weinbergslage "Eußenheimer First" über den Waldabschnitt "Frühmesserstuhl", durch Kalkmagerrasen und entlang der Flurlage "Neuer Berg" zurück zum Ausgangspunkt.

Die Thementafeln am Weg geben Einblick in die Arbeit der Feldgeschworenen und informieren über den Frühmesserstuhl, verschiedene Bäume im Wald oder den Kalkmagerrasen. Im Frühjahr blühen entlang des Wegs zahlreiche Orchideenarten wie das Purpur-Knaben-Kraut oder der Diptam. Unterwegs laden Ruhebänke und eine Hütte zur Rast ein.
Hinweis zum Tourenlogo: Der Weg ist als "Frühmesserweg" und als Wanderweg Nr. 24 (grüne Zahl auf weißem Grund) ausgeschildert.

5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?
Die Wandertour ist in zwei Stunden sehr gut machbar. Wer sich unterwegs Zeit für eine Vesper oder eine Auszeit auf einer Bank nimmt, braucht entsprechend etwas länger.

6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?
Wer in der Nähe von Weinbergen wohnt oder dort regelmäßig spazieren geht, weiß, dass es hier fast das ganze Jahr über immer was zu sehen und entdecken gibt. Schließlich verbringen Winzer nicht nur in der Vegetationsphase Zeit auf der Rebfläche. Auch der Wald ändert mit jeder Jahreszeit sein Gesicht. Wer sich mit Muße und interessiertem Blick auf die Tour begibt, hat gute Chancen, Schönes in der Natur zu erleben und kleine Besonderheiten zu entdecken.

7. Für wen ist der Ausflug geeignet?
Die Tour hat moderate Steigungen, ist also nicht besonders anspruchsvoll und deshalb gut bewältigbar. Mit einem geländegängigen Kinderwagen und der Motivation, diesen auch bergauf bzw. über Schotter- und Waldboden zu schieben, ist sie vermutlich auch machbar.

8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?
Während der Wanderung besteht keine Möglichkeit einzukehren. Neben einer Bäckerei gibt es in Eußenheim ein Speiselokal. Geöffnet hat es Dienstag, Donnerstag, Freitag und Samstag von 18 bis 22 Uhr, sonntags von 11.30 Uhr bis 14 Uhr. Wer auf eine Brotzeit unterwegs nicht verzichten will, nimmt einfach Proviant und Getränke mit.

9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will - was bietet die Umgebung?
- Die historische Kirchenburg in Aschfeld ist eine Flieh- und Wehrburg aus dem 15. Jahrhundert. Die Wehranlage diente früher der Bevölkerung zum Schutz. Heute wird in 19 Gaden und im Keller die Dorfgeschichte unter dem Motto "Die gute alte Zeit zum Anfassen" dargestellt. Entfernung: 3,5 km.
- In Karlstadt gibt es viele Möglichkeiten, den Tag kurzweilig zu gestalten. Sei es beim Besuch der Ruine Karlsburg, beim Eis- oder Pizza-Essen, dem Bummeln durch die Innenstadt oder beim Minigolfen im Stadtteil Laudenbach. Entfernung: 5 km.
- Die Homburg bei Gössenheim ist eine der mächtigsten Burgruinen Deutschlands und bietet dazu eine wunderbare Aussicht auf die Umgebung. Den Bauernkrieg und auch den Dreißigjährigen Krieg hat die Burg unversehrt überstanden. Entfernung: 7 km.
- Die Stadt Gemünden erzählt eine spannende und wechselvolle Geschichte. Der Mühltorturm, der Eulenturm, der Hexenturm und die Reste der Altstadtmauer zeugen von den mittelalterlichen Stadtgrenzen. Die Altstadt ist malerisch und als Sehenswürdigkeit gibt es die Ruine Scherenburg. Entfernung: 13,5 km.
- Der Lenzsteig drei Kilometer nördlich von Karlstadt am Main ist ein einfacher Klettersteig und daher auch für Kinder und Anfänger gut. Der Parkplatz der Falteshütte ist Startpunkt dieser Tour. Klettersteigset nicht vergessen! Entfernung: 7 km.




