
Die Rundwanderung auf dem Wein-Kunst-Weg in Wiesenbronn im Landkreis Kitzingen bietet Ausflüglern auf knapp vier Kilometern nicht nur moderne Kunst aus Stein, Holz, Metall und Keramik. Sondern auch herrliche Ausblicke in die Steigerwald-Landschaft. Für die Tour, die über mehrere Stationen durch das Dorf hinaus auf idyllisch gelegene Weinbergswege führt, sollte man circa eine Stunde veranschlagen.

1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?
Die Rundwanderung startet in der 1000 Einwohner-Gemeinde Wiesenbronn (Lkr. Kitzingen) an den Hängen des Steigerwaldes. Der Wein-Kunst-Weg ist knapp vier Kilometer lang und führt über zwölf Stationen zunächst durch den Ort und im Anschluss durch die Wiesenbronner Weinlage "Geisberg", wo sich moderne Kunst und Weinwissen verbinden. Der Wein-Kunst-Weg zählt zu den zertifizierten Touren mit dem Qualitätssiegel "Wege zum Wein". Das bedeutet, dass Ausflügler die Weinberge auf unmittelbare Weise wandernd erleben können und die Route viel Abwechslung verspricht.

2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?
Wiesenbronn ist mit dem Auto bequem über die Autobahn A3 oder über die Bundesstraßen B8 und B286 sowie im Anschluss über die St2420 oder anliegende Gemeindeverbindungsstraßen erreichbar.
Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, steigt in Kitzingen am Bahnhof in die Buslinie 8111 und in Wiesenbronn am Seegarten, am Startpunkt der Wanderung, wieder aus. Hier an diesem Platz gibt es einen Informationsstand, der unter anderem ein Ortsprospekt mit der Tour und ihren Stationen zur Verfügung stellt. Da es für den Wein-Kunst-Weg kein Tourenlogo gibt, sollte man sich die Karte auf jeden Fall mitnehmen.
Die nächste Bahnstation ist in Iphofen. Von hier gibt es aber außer dem Schulbus (Linie 8110) keine direkte Busverbindung nach Wiesenbronn. Der Dorschätze-Express fährt von 1. Mai bis 1. November an Samstagen sowie an Sonn- und Feiertagen zwischen Iphofen, Wiesenbronn-Seegarten, Wiesentheid nach Prichsenstadt und zurück.
Fahrzeuge stellt man am besten am Seegarten an der Hauptstraße ab.

3. Warum sollte ich dorthin?
Wiesenbronn liegt am Fuße des Schwanbergs, eingebettet in die Hügellandschaft des Steigerwaldes. Umgeben von Wald, Weinbergen, Wiesen und Feldern bietet das Dorf mit seinen historischen Bauwerken nicht nur einen hübschen Anblick, sondern auch eine ganz besondere Naturlandschaft. Weinfreunde können sich außerdem darüber freuen, dass durch die klimatischen Besonderheiten und die entsprechenden Böden vor Ort in Wiesenbronn besonders gute Rotweine gedeihen. Deshalb bezeichnet sich die Gemeinde auch als die "Rotweininsel am Steigerwald".
Den Wein-Kunst-Weg gibt es seit 2008. Winzer und Künstler haben gemeinsam moderne Skulpturen aus unterschiedlichen Materialien wie Sandstein, Holz, Metall oder Keramik geschaffen. Diese Kunstwerke laden dazu ein, zu verweilen und der Fantasie freien Lauf zu lassen.

4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?
Der Weg startet in Wiesenbronn am Seegarten. Hier überquert man die Hauptstraße an der Bushaltestelle und folgt der Straße Eichplatz südwärts. Nach wenigen Metern erreicht man den Eichplatz, eine Straßenkreuzung, an der ein kleines Gebäude steht, die Eich. Diese ist auch als erste Station auf dem Wein-Kunst-Weg ausgewiesen. Bis ins Jahr 1928 wurde hier der Rauminhalt von Weinfässern und sonstigen Büttnerprodukten überprüft, das heißt sie sie wurden "geeicht".
Im Anschluss geht‘s am Eichplatz links über die Eichstraße wieder kurz zurück auf die Hauptstraße in Richtung Rüdenhausen. Vor dem Ortsausgang steht am Gehweg das aus Pfählen und Drähten geschaffene Kunstwerk "Weinwerk".
Über die Schillergasse erreicht man das nächste Kunstwerk mit dem Namen "Ursprung". Die Steine, die dafür verwendet wurden, haben sich beim Abladen selbst zur Skulptur gemacht.

Leicht ansteigend geht es an den letzten Häusern von Wiesenbronn vorbei. Schon von weitem ist der "Schiller" erkennbar, eine markante Erhebung mit einer einzelnen Eiche, die dem dortigen Rastplatz Schatten spendet. Der Weg führt auf die Höhe hinauf und biegt dann ab zur Schiller-Aussicht mit dem nächsten Weinkunstwerk "Weitblick-Durchblick".

Die Wanderer folgen dem Weinbergweg vorbei an der Schutzhütte leicht bergan. Am höchsten Punkt grüßt das Weinkunstwerk "Genießen mit allen Sinnen". Im weiteren Verlauf passiert der Weg die nächsten beiden Kunstwerke mit den Titeln "Mut und Kraft" und "Erde, Wasser, Feuer, Luft" und erreicht so die Höhe des Geisbergs. Hier lohnt ein Blick zurück auf Schiller und Wiesenbronn und auch die Skulptur "Zeitreise" grüßt hier die Wanderer.

Vorbei an den Skulpturen "Harmonie der Herzen, Harmonie des Weines", "Jahreszyklus" und "Rast" zieht der Weg eine Schleife um die Rebreihen am Geisberg bis zum Kunstwerk "Flasche und Bocksbeutel". Von hier aus führt der Weg dann vorbei am "Schiller" wieder zurück zum Ausgangspunkt im Ort.

5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?
Für die Rundwanderung sollte man rund eine Stunde veranschlagen. Wer sich unterwegs auf einer der Sitzgelegenheiten eine Pause gönnt, sollte entsprechend mehr Zeit einplanen.

6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?
Die Tour ist ganzjährig wanderbar und hat zu jeder Jahreszeit ihren Reiz. Im Sommer sollte man unbedingt an Sonnenschutz und eine Kopfbedeckung denken, da man während der Wanderung durch den Ort und durch die Weinberge stets der Sonne ausgesetzt ist. In der dunklen Jahreszeit ist aber genau das ein Vorteil, weil man auf dem Wein-Kunst-Weg viel Licht tanken kann.

7. Für wen ist der Ausflug geeignet?
Die Tour lässt sich als leicht einstufen und ist von daher nahezu für jeden gut machbar. Auch Familien mit Kinderwagen sind auf den asphaltierten Wegen gut aufgehoben. Letztendlich eignet sich die Runde sehr gut für einen Spaziergang an der frischen Luft.

8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?
Die Route beginnt und endet in Wiesenbronn. Hier gibt es den Weingasthof Schwarzer Adler (Tel. 09325/232), das Gasthaus "Zur Becka" (Tel. 09325/771) oder die Heckenwirtschaft Steinberger (Tel. 09325/902423 oder mobil unter 0170/1604614). Wer einkehren möchte, informiert sich am besten vorab über die Öffnungszeiten.

9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will – was bietet die Umgebung?
- Wer möchte, kann in Wiesenbronn noch einen Dorfrundgang machen. Dafür gibt es auch einen gesonderten Flyer. Der Rundgang führt unter anderem an der ehemaligen Synagoge, dem Arkadenfriedhof und der Dorfkirche vorbei. Der Wein-Kunst-Weg ist außerdem Teil der elf Kilometer langen TraumRunde Wiesenbronn, die auch am Seegarten startet. Wer also Lust auf mehr Bewegung hat, ist hier gut aufgehoben.

- Der Schwanberg ist einer der bekanntesten Steigerwaldberge. Ein Besuch lohnt sich wegen schöner Wanderwege, der tollen Aussicht und wegen des Schlossparks.
- Die Gemeinde Rödelsee lockt als die "Silvanerecke Frankens" mit gleich mehreren Sehenswürdigkeiten. Sei es das Schloss mit dem Schlosspark, der jüdische Friedhof, das "Elfleinshäusla" und das Kolonialmuseum oder auch das Schloss Crailsheim sowie das "terroir f" als magischer Ort des Frankenweins. Fahrtzeit: 5 Minuten.
- In Wiesentheid laden der Schlosspark und die St. Mauritiuskirche, die nach den Plänen des bekannten Baumeisters Balthasar Neumann gefertigt wurde, zu einem Besuch. Fahrtzeit: 9 Minuten.
- In Prichsenstadt laden mittelalterliche Gassen, Fachwerkhäuser, die Stadtmauer mit Wehrtürmen Besucher zum Verweilen ein. Fahrtzeit: 12 Minuten.

