zurück
Kitzingen
Wieder über 2000 Geflüchtete im Landkreis Kitzingen: Die Integrationslotsin bekommt Verstärkung
Vor knapp drei Jahren wurde die Notwendigkeit einer Integrationslotsin infrage gestellt. Von Kaffeekränzchen war gar die Rede. Heute ist die Lage eine ganz andere.
Geflüchtete betreten die Empfangshalle eines Ankunftszentrums (Symbolbild).
Foto: Carsten Koall, dpa | Geflüchtete betreten die Empfangshalle eines Ankunftszentrums (Symbolbild).
Barbara Herrmann
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:21 Uhr

Die Zahl der geflüchteten Menschen im Landkreis Kitzingen steigt weiter an: Über 2000 Menschen sind hier mittlerweile untergebracht – die Hälfte davon in den Gemeinschaftsunterkünften in Kitzingen und Kleinlangheim, betrieben von der Regierung von Unterfranken. Genau 2041 Personen waren es laut Landratsamt insgesamt am 11. Dezember. Die Herausforderung bleibt weiterhin, all diese Kinder, Frauen und Männer gut unterzubringen.

Aber da es bei der Flüchtlingsarbeit um weit mehr geht als nur ein Dach über dem Kopf, steigt auch der Bedarf an Beratung. Das gilt sowohl für die Geflüchteten selbst, als auch für deren ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. So war es wenig überraschend, dass der Kreisausschuss am Montag die Verstärkung der Integrationslotsen-Stelle ohne Nachfragen durchgewunken hat.

Vollzeitstelle für Integrationslotsen wird ausgeschrieben

Konkret wird die bisherige Integrationslotsin Bernadette Hupp eine halbe Stelle übernehmen, da sie zudem inzwischen eine halbe Stelle im Sachgebiet Jugend und Familie innehat. Eine weitere Vollzeitstelle, erstmal befristet auf ein Jahr, wird zudem ausgeschrieben.

Passé ist damit die Diskussion, ob es diese Integrationslotsin überhaupt braucht. Vor knapp drei Jahren hatte der Ausschuss für Bildung und Soziales noch darum gerungen; von einem "Kaffeekränzchen" war angesichts der niedrigen Zahlen an Geflüchteten und Ehrenamtlichen sogar die Rede. Im März 2021 hatte es allerdings auch weniger als 400 Asylsuchende im Landkreis Kitzingen gegeben.

Die Integrationsstelle ist seit 2022 am Landratsamt Kitzingen angesiedelt

Einigen Kreistagsmitgliedern missfiel damals zudem, das die Vollzeitstelle am Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement WirKT angesiedelt war. Doch auch das ist Schnee von gestern. Seit Mai 2022 gehört die Stelle zum Landratsamt, gefördert über das vom Freistaat bezahlte, bayernweite Projekt "Hauptamtliche Integrationslotsinnen und Integrationslotsen". Im aktuellen Förderantrag wird deren Einbindung in die Strukturen des Landratsamtes gelobt, unter anderem wegen einer "fortlaufenden Erfolgskontrolle".

Zuvor hatte es ab 2021 aufgrund "keiner dringenden Notwendigkeit" rund ein Jahr Leerlauf gegeben. In der Vorlage für den Kreisausschuss war nun die Rede von "wertvoller Aufbau- und Betreuungsarbeit", die die Integrationslotsin leiste. Zudem sei "mit erhöhten Problemen bei der Suche nach neuen Unterstützerkreisen zu rechnen".

Flüchtlinge aus der Ukraine leben überwiegend in Privatwohnungen

Neue Ehrenamtliche zu motivieren, dürfte tatsächlich ein ebenso wichtiges wie herausforderndes Unterfangen werden. Den meisten Kontakt zu Einheimischen haben wohl die ukrainischen Geflüchteten, die dem Landratsamt zufolge weitgehend über den Landkreis verteilt in privatem Wohnraum leben.

Die Hauptlast im Landkreis bei den Menschen aus anderen Herkunftsländern trägt die Stadt Kitzingen mit drei Gemeinschaftsunterkünften, eine weitere steht in Kleinlangheim. In Wiesenbronn, Schwarzach und Gnodstadt bestehen laut Landratsamt  kleinere dezentrale Unterkünfte und in Mainbernheim eine Notunterkunft. In den anderen Gemeinden werde aktuell nach neuen Unterkünften für Geflüchtete gesucht, um die Belegung von Turnhallen zu verhindern.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Kitzingen
Barbara Herrmann
Gnodstadt
Landratsamt Kitzingen
Regierung von Unterfranken
Stadt Kitzingen
Vollzeitjobs
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Thomas Hemmerich
    Ich darf gar nicht darüber nachdenken, was das alles kostet. Es ist ja nicht so, dass diese Kosten nur kurzfristig anfallen, nein das wird über Wochen, Monate vielleicht sogar über Jahre so weitergehen. Wer soll das alles noch bezahlen? Natürlich der brave Bürger, Steuerzahler und Arbeitnehmer. Fängt ja mit den neuesten Beschlüssen der Regierung schon an, indem alles, aber auch wirklich alles im neuen Jahr teurer wird. Da sinkt nun zwar die Inflation wieder, aber der Staat befeuert sie nun wieder.

    Es ist nicht so, dass ich eine Lösung habe, aber dafür haben wir ja unsere Politiker und die vielen, vielen Experten die tag ein, tag aus im Fernsehen klug reden. Aber es schaut so aus, als haben diese auch keine, geben dies aber nicht zu und lenken lieber ab.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten