Im Landkreis Kitzingen befinden sich aktuell 1933 Asylbewerber und ukrainische Geflüchtete, wie das Landratsamt auf Anfrage mitteilt. Dies sei, so heißt es weiter, "eine große Herausforderung" und "erinnert stark an die Flüchtlingskrise 2015", informiert Pressesprecher Alexander Kother. Was den Platz anbelangt, ist man wieder am Limit: Es gibt fünf Gemeinschaftsunterkünfte mit 867 Plätzen. Diese werden von der Regierung von Unterfranken betrieben und teilen sich so auf: in Kitzingen zwei Unterkünfte im Innopark, eine im Corlette Circle, eine am Oberen Mainkai und eine in Kleinlangheim.
Dazu kommen sieben dezentrale Unterkünfte mit 218 Plätzen. Wie das Landratsamt weiter vorrechnet, würden zudem in diesem Jahr die Mietverträge für drei dezentrale Unterkünfte mit 158 Plätze entfallen. Die Wohnungsnot nimmt also weiter zu.
In staatlichen Unterkünften waren im Landkreis Ende September 757 Personen untergebracht. Wie viele Menschen pro Woche ankommen, lasse sich auf Landkreisebene nicht ermitteln: Erster Anlaufpunkt ist die Anker-Einrichtung der Regierung von Unterfranken in Schweinfurt. Von dort werden die Menschen nach gesetzlich festgelegten Quoten nach und nach in die Landkreise verteilt. Selbst Prognosen seien "aufgrund der Dynamik im Bereich Asyl schwer möglich".
Ein weiteres Problem: Es gibt kaum Personal
Das nächste Problem: Wegen der deutlich erhöhten Flüchtlingszahlen werde versucht, "kontinuierlich zusätzliches Personal für die Unterkunftsverwaltung und Leistungsgewährung einzustellen". Derzeit gebe es jedoch "kaum Fachpersonal und für die ausgeschriebenen Asylstellen so gut wie keine Bewerbungen, so dass Stellen im Asylbereich permanent nicht besetzt werden können".
Wie es weiter heißt, wurde als Reaktion auf den Zulauf die Stelle der Integrationslotsin im Landratsamt wiederbelebt. Sie ist Ansprechpartnerin für Ehrenamtliche im Bereich Asyl/Integration. Neue landkreiseigene Unterkünfte wurden zwar seit Beginn der Ukraine-Krise durch das Landratsamt angemietet. Derzeit würden jedoch dringend weitere Unterkünfte gesucht.
Außerdem habe man inzwischen eine erste Notunterkunft für Geflüchtete eingerichtet. Diese befindet sich auf dem ehemaligen Bären-Schmidt-Gelände in Mainbernheim, wo vor einiger Zeit schon einmal Geflüchtete untergebracht waren, heißt es abschließend in der Pressemitteilung.
Dafür fehlt bekanntlich das Personal. Es wäre aber nicht allu großem Aufwand verbunden, Geflüchtete oder Migranten zu Altenpflegehelfer/innen auszubilden, die eine Wohngemeinschaft mit diesen bilden könnten.
Wenn also das Asylproblem etwas entschärft werden soll, stände als erstes eine Erhebung an, wer 1. Wohnraum zur Verfügung stellen könnte im Gegenzug für betreutes Wohnen und 2. wer bereit wäre, eine Ausbildung als Altenpflegehelfer/in hierfür in Angriff zu nehmen im gegenzu für eine Wohnung in einer solchen Einrichtung bzw. 3. wer Geflüchtete oder Migranten dafür vermitteln könnte.