Die Wirklichkeit ist nicht immer das, was wir uns wünschen. Meistens ist es eben nicht wie bei Pippi Langstrumpf, dass wir uns die Welt machen können, wie sie uns gefällt. Träumen aber muss erlaubt sein – auch an dieser Stelle. Deshalb haben wir acht Menschen aus Politik, Gesellschaft oder Institutionen gefragt, was sie 2025 gerne in der Zeitung oder online lesen würden. Die Antworten gibt es jeweils in Form einer Schlagzeile und einer kurzen Erklärung.
1. Jochen Dietrich, Leiter Kitzinger Polizei: "Gewaltfreie Einsätze."
Verbale und körperliche Angriffe gegen Einsatzkräfte sind mittlerweile keine Ausnahme mehr. Das bekommt auch die Polizei zu spüren. Von "regelmäßigen Konfliktsituationen" berichtet Kitzingens Polizeichef Jochen Dietrich, sei es bei Einsätzen mit häuslicher Gewalt oder bei Streitigkeiten nach Ruhestörungen, selbst bei allgemeinen Verkehrskontrollen. "Leider kommt es auch immer wieder dazu, dass die Einsatzkräfte tätlich angegriffen und auch verletzt werden. Das bedauere ich sehr und ich wünsche mir, dass meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach jedem Dienst unbeschadet nach Hause gehen können."
2. Schwester Ursula Buske, Priorin Communität Casteller Ring: "Gut gewinnt."
Maß und Mitte sind vielen Menschen verloren gegangen. In Zeiten des Höher, Schneller und Weiter wirbt Schwester Ursula für Mäßigung. "Das Gute reicht schon. Es geht darum, besser zu sein." Was damit auch gemeint ist: "Man sollte die Dinge auch mal gut sein lassen, auch mal zufrieden sein." Und: "Gütig sein. Das ist die Haltung, die uns am weitesten bringt und Erfolg verheißt." Im oft so stressigen Alltag bedeutet das zum Beispiel: Nachbarschaftshilfe leisten, Miteinander unterwegs sein, sich gegenseitig helfen. Auch kleine Gesten, eine Handreichung, können in einer Gesellschaft voller Ellbogen Großes bewirken.
3. Uwe Pfeiffle, Vorstand Klinik Kitzinger Land: "Wählen Sie weise."
Die meisten werden es mit ihrer ersten Gehaltsabrechnung im neuen Jahr merken: weniger Netto vom Brutto. Das liegt auch steigenden Beiträgen zur Pflege- und Krankenversicherung. "Immer weniger Beitragszahler wegen Stellenabbau bei gleichzeitig mehr Empfängern von Gesundheitsleistungen führen zu Beitragserhöhungen der Krankenkassen", erklärt Klinik-Vorstand Uwe Pfeiffle. Er stellt deshalb kritische Fragen an die Politik: "Wird die neue Regierung mehr Arbeitsplätze schaffen und mehr Menschen in Arbeit bringen oder durch Klinikschließungen die Kosten/Leistungen reduzieren? Könnten Ausgaben aus anderen Haushaltspositionen abgebaut werden um stattdessen das deutsche Gesundheitssystem zu unterstützen? Was ist der nächsten Regierung wichtig?" Sein Rat: "Wählen Sie weise!"
4. Jonas Wirth, Sprecher Kitzinger Feuerwehr: "Erster Hammerschlag am neuen Feuerwehrzentrum."
Die erste Schlagzeile steht bereits: Der Landkreis wird künftig ein eigenes Einsatz- und Lagezentrum für Feuerwehr und Katastrophenschutz betreiben, und zwar unterhalb der Kitzinger Wohnsiedlung Marshall Heights mit direkter Anbindung an die B8. Eine zweite hat Kitzingens Feuerwehrsprecher Jonas Wirth formuliert: Er wünscht sich, dass man nicht zu viel Zeit verstreichen lässt, bis in das Gebäude der früheren US-Grundschule Leben einzieht. Wirth sieht die Millioneninvestition auch als "Zeichen, wie sehr das Feuerwehrwesen vom Landkreis wertgeschätzt wird". Für Landrätin Tamara Bischof ist das Zentrum eine moderne Basis, "um im Ernstfall noch effizienter arbeiten und schnelle Hilfe leisten zu können".
5. Tamara Bischof, Kitzinger Landrätin: "Landkreis Kitzingen setzt Maßstäbe: Innovative Projekte, wirtschaftliche Stärke und Zusammenhalt prägen das Jahr 2025."
Nicht zuletzt angesichts der unruhigen Zeiten würde sich Landrätin Tamara Bischof den Landkreis als Fels in der Brandung wünschen. "Die gute Entwicklung des Landkreis Kitzingen auch 2025 fortschreiben zu können", sei ihr großes Ziel. Dazu gehöre eine stabile Wirtschaft, die Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger, Arbeitsplätze und eine solide Grundlage für kommunale Entwicklung. Wichtig sei zudem, "den guten Zusammenhalt in der Bevölkerung weiter zu stärken". Den Landkreis fit machen für kommende Herausforderungen – darauf kommt es Bischof an. Samt Zuversicht: "Gemeinsam können wir vieles schaffen!"
6. Herbert Müller, Hauptamt Kitzinger Rathaus: "Fanta 4 kommen nach Kitzingen."
Was vor Jahren noch schier unmöglich schien, ist nicht mehr so abwegig. Gemeinsam mit dem Stadtmarketingverein habe sich die Stadt Kitzingen "bei den Konzertveranstaltern einen Namen gemacht", sagt Herbert Müller. Sido sei im vergangenen Sommer mit 7000 Besuchern gigantisch und ein voller Erfolg gewesen. Warum also nicht auf Fanta 4 hinarbeiten? "Als großer Fan und mit verantwortlich für die Entscheidungsgrundlage wäre das meine Schlagzeile im Oktober/November 2025", so Müller. Zwar sei man letztlich auf die Vorschläge der Konzertveranstalter angewiesen. "Aber man darf ja auch mal träumen." Und falls es mit der Schlagzeile 2025 nicht klappt – dann vielleicht 2026.
7. Matthias Bielek, Dettelbacher Bürgermeister: "Stadt Dettelbach schafft Wohnraum und startet Siedlungsprojekt für Leben im Alter."
Das mit dem Wohnraum beschäftigt Dettelbach schon länger. So wird seit Jahren an einer Entwicklung des Baugebiets Bromberg gearbeitet. Dass 2025 im Osten der Stadt "die Maschinen anrollen", ist die große Hoffnung von Bürgermeister Matthias Bielek. 34 Bauplätze in Hanglage, verteilt auf dreieinhalb Hektar. Komplizierte Grundstücksverhandlungen hielten das Projekt immer wieder auf, schon der Vorgänger-Stadtrat war regelmäßig damit beschäftigt. Läuft's am Bromberg, soll möglichst schnell das nächste Projekt angestoßen werden: ein Wohnquartier für Senioren. Wie lässt es sich gut im Alter wohnen? Eine möglichst innovative Antwort soll aus Dettelbach kommen.
8. Walter Vierrether, Kitzinger Hofrat, Stadtrat, Kulturreferent: "Hofrat trifft sich mit den Rolling Stones im Juli in München."
Warum nicht das Undenkbare denken – das könnte ein Lebensmotto von Walter Vierrether sein. Als Hofrat war und ist er für jede Überraschung gut. Seit er bei der vergangenen Wahl im Kitzinger Stadtrat landete, übt er das Amt des Kulturreferenten aus. Genau in dieser Eigenschaft wäre die folgende Geschichte der Knaller: Beim Stones-Konzert in München im Juli 2025 trifft er sich mit Mick Jagger und Keith Richard – und kann sie von einem "Special Gig" beim "Wildtimes Festival 2026" überzeugen. Frankenwein und Weinhoheiten helfen bei der Überzeugungsarbeit, auch ebnen "flüssige Grüße" den Weg. Die Ankündigung hat er bereits formuliert: "Live on Stage by Wildtimes 2026: The greatest Rockband in Kitzingen!"
