
Schon seit dem Jahr 2018 läuft das Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplans zu Schaffung neuen Baulands in Dettelbach. Nach der Sitzung des Stadtrats am Montagabend könnte das Vorhaben zumindest einen kleinen Schritt weiter gekommen sein.
Es war im September 2018, als die Rätinnen und Räte in Dettelbach die Aufstellung des Bebauunsplans "Bromberg" beschlossen. Auf rund 3,5 Hektar soll im Anschluss an das bestehende Wohngebiet Ost IV am Sommeracher Weg die Nachfrage für Baugrundstücke befriedigt werden. Drei Jahre später, im September 2021 lag dem Stadtrat der Bebauungsplanentwurf und die entsprechende Änderung des Flächennutzungsplans vor. Die damalige Anregung, den Geschosswohnungsbau an den östlichen Rand des Gebiets zu verlegen, stellte das Planungsbüro dem Gremium im Dezember vor.
Mehrfamilienhäuser mit Satteldächern
Am Montag sollten die Rätinnen und Räte über die Variante entscheiden, mit der weiter gearbeitet wird. Dabei wurde klar die Lage der Mehrfamilienhäuser in der ersten Planung bevorzugt, die allerdings nun mit Satteldach gestaltet sind. Dies, so die Planerin Sylvia Haines, gebe ein "wesentlich homogeneres Bild" ab. Dabei wurden auch die Einwendungen der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit berücksichtigt.
Kritik gab es vor allem an den geplanten Festsetzungen im Bebauungsplan. So wünschte Eva-Maria Weimann für die SPD keine Festlegung der Dachneigung und -form. Die vorgeschriebenen Satteldächer mit 40 bis 48 Grad machten das Bauen teuer. Manfred Berger wollte gar bis auf die Höhe gar keine Festsetzungen im Planwerk und Herbert Holzapfel zumindest die Ziegelfarbe, hier ist rot vorgeschlagen, offen halten. Seine Befürchtung sind viele Änderungswünsche von Bauwerbern, die dann im Bauausschuss behandelt werden müssten.
Klare Haltung dazu gab es von Bürgermeister Matthias Bielek: "Das ist eine Disziplinfrage", meinte er in Bezug auf den Bauausschuss, der da eben hart sein müsste. Klar auch Marcel Hannweber: "Wenn wir etwas anderes zulassen wollen, dann sollten wir das heute entscheiden – oder für immer schweigen." Gänzlich gegen die offene Bauweise wandte sich Siegfried Voltz, der an dieser exponierten Stelle den Charakter der Stadt bewahren möchte.
Mehrere Abstimmungen
Der Diskussion folgten dann mehrere Abstimmungen: So wurden Bergers Vorschlag nach einer offenen Bauweise ebenso abgelehnt wie der "Kompromiss", außen im Baugebiet die fränkische Bauweise mit Satteldach und innen keine Vorschriften zur Dachneigung vorzuschreiben. Mit 12:5 Stimmen billigten die Räte den Antrag Holzapfels, verschiedene Ziegelfarben zuzulassen. Insgesamt wurde die neue Planungsvariante einstimmig beschlossen.
Jetzt kann das Planungsbüro die Stellungnahmen zu den bereits eingegangenen Bedenken und Anregungen der frühzeitigen Beteiligung erarbeiten. Nachdem der Stadtrat in einer der nächsten Sitzungen darüber und über die weiteren Festlegungen im Bebauungsplan beschlossen hat, geht es in die nächste Auslegungsrunde.