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Kitzingen
Mit Containern ins neue Schuljahr: So eng geht es an Unterfrankens größter Grundschule in Kitzingen zu
Container stehen oberhalb der Kitzinger St.-Hedwig-Schule. Sie werden vom neuen Schuljahr an gebraucht, weil der Platz nicht mehr reicht.
Foto: Eike Lenz | Container stehen oberhalb der Kitzinger St.-Hedwig-Schule. Sie werden vom neuen Schuljahr an gebraucht, weil der Platz nicht mehr reicht.
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 13.09.2024 02:33 Uhr

An diesem Dienstag beginnt nach sechs Wochen Sommerferien das neue Schuljahr. Für zwei Klassen der Kitzinger St.-Hedwig-Grundschule wird sich der Unterricht allerdings anders und ungewohnt anfühlen: Statt in die vertraute Umgebung von Klassenzimmern müssen die Kinder in Container ziehen.

Seit Längerem weiß man bei der Stadt, dass die Kapazitäten der St.-Hedwig-Schule für das neue Schuljahr nicht ausreichen. Die im Jahr 1959 bezogenen Gebäude sind zu klein. "Wegen der hohen Anmeldezahlen musste die Stadt Kitzingen eine Alternative finden", heißt es dazu auf Anfrage aus dem Rathaus. Also was tun?

Die Verantwortlichen wissen seit Jahren von den Problemen

Von einer großen Lösung ist man weit entfernt. Dass in der Stadt neben den Standorten im Zentrum und in der Siedlung eine dritte Grundschule gebraucht wird, vor allem wenn ab 2026 stufenweise ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter eingeführt wird, wissen die Verantwortlichen seit Jahren. Ideen und Überlegungen gibt es zwar. So ist weiter das Gelände von Aldi und Rewe in der Dagmar-Voßkühler-Straße als Bildungscampus im Gespräch. Doch in konkrete Pläne sind diese Erwägungen bislang nicht gemündet.

Damit die Märkte aus ihren Objekten ausziehen, müsste zunächst die neue Einkaufsgalerie unterhalb der Wohnsiedlung Marshall Heights fertig gestellt sein, wo sich sowohl Aldi als auch Rewe künftig einquartieren wollen. Der Bau des Einkaufszentrums aber hat noch gar nicht begonnen. Wann die Bauarbeiten starten, ist nicht bekannt. Und selbst wenn die Märkte das Quartier in der Voßkühler-Straße verlassen haben, müsste die Stadt das Gelände erst einmal für ihre Zwecke herrichten – das alles wird Jahre dauern.

Die St.-Hedwig-Schule in Kitzingen ist Unterfrankens größte Grundschule. Seit Längerem sucht die Stadt nach Auswegen aus der Raumnot.
Foto: Eike Lenz | Die St.-Hedwig-Schule in Kitzingen ist Unterfrankens größte Grundschule. Seit Längerem sucht die Stadt nach Auswegen aus der Raumnot.

Von einem Provisorium kann man deshalb im Fall der Container kaum sprechen. Sie dürften so schnell nicht verschwinden, es sei denn, die Schülerzahlen gehen in den kommenden Jahren wieder zurück oder die Stadt findet noch ein Bestandsgebäude, in das sie einen Teil der Klassen auslagern kann, wie sie es etwa in der Außenstelle in Sulzfeld schon über Jahrzehnte praktiziert.

Fürs Erste müssen die Blechboxen herhalten. "Rechtzeitig vor dem ersten Schultag sind zwei Klassenzimmer in Containerbauweise mitsamt Toilettenbereich auf dem unteren Pausenplatz der Paul-Eber-Schule errichtet worden", heißt es dazu in einer Mail der Stadt. Zwei weitere Klassen würden in Räumen des benachbarten Paul-Eber-Hauses untergebracht. Auch an der Grundschule in der Siedlung sind laut Stadt bereits Container für zwei Schulklassen aufgestellt worden.

Zuletzt hatte die Grundschule alleine vier Deutschklassen

Im vergangenen Schuljahr besuchten nach Angaben des bayerischen Kultusministeriums 446 Kinder die St.-Hedwig-Schule. Sie wurden in 22 Klassen unterrichtet, vier davon waren in der Außenstelle Sulzfeld untergebracht. Die Schule hatte nach eigenen Angaben vier Deutschklassen für Kinder ohne deutsche Sprachkenntnisse eingerichtet. Im neu beginnenden Schuljahr werden es laut Regierung von Unterfranken 503 Kinder sein. Damit ist die St.-Hedwig-Schule die größte unter den 248 staatlichen Grundschulen im Bezirk.

 
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  • Norbert Meyer
    Dafür gibt es neue Radwege in Peru ... usw.
    Wer die Kohle in alle Welt raushaut, hat nix mehr für hier übrig !
    ---
    Auch Martin Huber, CSU-Generalsekretär, schrieb auf X: „Deutschland finanziert grüne Kühlschränke in Kolumbien, ÖPNV in Lateinamerika, Fahrradwege in Peru, gendersensitive Dorfentwicklung in Bangladesch und den Schutz bäuerlicher Kultur in China. Die Ampel verteilt Geld in aller Welt,.......
    Quelle:
    https://www.focus.de/finanzen/steuern/umstrittene-entwicklungshilfe-gracias-sagt-der-peruaner-auf-dem-radweg-den-deutschland-finanziert_id_259748556.html
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  • Gerlinde Conrad
    Die Kinder lernen in der Schule nur tatsächlichen Fakten zu glauben und diese sogar zu hinterfragen. Focus- Bild- und CSU Generalsekretärfakten sind immer etwas fragwürdig! K.-H. Conrad
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