
Im vergangenen Jahr sprach sich Bürgermeistern Astrid Glos im Kitzinger Rathaus dafür aus, den Pausenhof der St.-Hedwig-Grundschule umzugestalten. Das sei nach mehr als 30 Jahren überfällig. Ehe die Verwaltung externe Berater zur Abschätzung der Kosten beauftragte, konnten die Schulkinder äußern, wie sie sich den Pausenhof wünschen. Auf dieser Basis wurde eine Zwischenbilanz erstellt: Mit einem Fachplaner müsste die Stadt Kitzingen für die Umgestaltung mit bis zu 400.000 Euro rechnen.
Statt dieser "großen Lösung" kommt laut Oberbürgermeister Stefan Güntner (CSU) auch eine "kleine Lösung" in Frage. Dabei gestaltet der Städtische Bauhof und nicht ein Planungsbüro den Pausenhof neu. Dann würden sich die Kosten auf etwa 80.000 Euro belaufen. Stadträtin Andrea Schmidt (Grüne) stimmte dem Vorhaben zu und lobte den Bauhof für vergangene Projekte: "Sie haben den Spielplatz in der Siedlung gebaut und das sehr gut." Sie habe keinen Zweifel, dass sie auch beim Pausenhof der St.-Hedwig-Schule gute Arbeit leisten werden.
Der Bauhof kann den Pausenhof günstiger gestalten als ein Planungsbüro
Glos dagegen zeigte sich erstaunt darüber, dass die "kleine Lösung" erst jetzt auf dem Tisch liegt. Schließlich seien acht Monate vergangen, seitdem der Stadtrat im Januar die Verwaltung mit einem Gestaltungsvorschlag beauftragt hat. Güntners Begründung: "Der Bauhof hat in der Zwischenzeit den Pausenhof ausgemessen und sich Gedanken darüber gemacht, wo die Geräte Platz finden könnten. Daraus ist ein Plan entstanden, von dem ich überzeugt bin, dass es im Sinne der Kinder ist und viel Geld bei den Planungskosten spart."

Zwar hätte der Pausenhof zwei Spielgeräte mehr, wenn das Planungsbüro den Auftrag übernähme. Aber diese seien durchaus verzichtbar, sagt Güntner. Vor allem, weil der Bauhof genauso die Wünsche der Kinder berücksichtigt habe: "Das Konzept entspricht zum Großteil dem, was sich die Schülerinnen und Schüler vorstellen." Außerdem könne der Bauhof in der Zeit, in der ein Fachplaner die Umgestaltung plane, bereits Geräte bestellen, sagte Güntner. Der Stadtrat beschloss einstimmig, den Bauhof mit der Pausenhof-Umgestaltung zu beauftragen.
Klaus Christof (KIK) wandte ein, dass es fraglich sei, Kinder vorab zu befragen und bei der Gestaltung des Pausenhofs einzubeziehen. Es gehe außerdem nicht nur darum, wer das Projekt ausführt, sondern dass es kreativ und mit hoher Qualität umgesetzt werde.
Glos entgegnete, dass die Kinder schon deshalb gefragt worden seien, wie sie sich den Pausenhof vorstellen, weil sie in der Ganztagsschule ab 2025 dort sehr viel Zeit verbringen werden. Für OB Güntner spielt noch ein anderer Gedanke eine wichtige Rolle: "Wir wollen Kinder beteiligen, weil wir uns das Ziel gesetzt haben eine kinder- und jugendfreundliche Kommune zu sein." Das nehme er ernst. "Deshalb versuchen wir junge Menschen einzubeziehen bei Themen, die sie betreffen. Das wird auch in Zukunft so sein."
Martin Günzel von der ÖDP pflichtete dem bei: "Kinder sind das schwächste Glied in der Gesellschaft, man sollte sie unbedingt berücksichtigen, erst recht, wenn sie unmittelbar von etwas betroffen sind."