Zum 11. Mal insgesamt, zum zweiten Mal in Geiselwind findet am 31. März und 1. April das Metal Franconia statt. Zu dem Heavy-Metal-Festival in der Music Hall mit 18 Bands aus Deutschland und dem europäischen Ausland werden wie im Vorjahr über 1000 Besucherinnen und Besucher erwartet. Die dürfen sich auf Bewährtes freuen und auf einige Neuheiten. Alles, was die Metal-Fans zum Festival-Wochenende wissen müssen:
Wer spielt? Wann geht's los?
Insgesamt ist das musikalische Programm an beiden Tagen härter als im Vorjahr. Freitags-Headliner sind mit hohem Mitgröl-Faktor die finnischen Viking-Metaller Ensiferum (22.45 Uhr), vor denen Hollands Death- und Thrash-Metal-Legende Legion of the Damned die Wände mit ihrer brachialen Mixtur zum Wackeln bringen werden. Nicht minder heftig gehen am frühen Abend die Schweinfurter Grindcore-Deather Goregonzola ans Werk – sie sind eine der diesmal deutlich dünner gesäten regionalen Bands, während der Anteil an internationalen Kapellen größer geworden ist. Nach ihnen kommt Nanowar of Steel die einzige Spaß-Combo des Wochenendes – sie liefern eine Persiflage auf Manowar und Rhapsody of Fire.
Am Samstag brauchen die Headbanger vor allem bei den letzten drei Bands eine Nackenmuskulatur aus Stahl. Die schwäbischen Death-Metaller von Debauchery sind bekannt für ihre blutrünstige Show, anschließend sorgen die schwedischen Todesstahl-Unholde von Unleashed für ein Highlight des Wochenendes – anders als viele Bands des Festivals, kommen sie höchst selten in die Region. Der Headliner Korpiklaani entert die Bühne um 23.30 Uhr mit Folk Metal, was sich harmloser anhört, als es ihre Musik dank deftiger Pagan-Elemente letztlich ist.
Einlass ist an beiden Tagen um 14 Uhr, das Programm startet am Freitag um 15.30 Uhr, am Samstag eine halbe Stunde früher.
Wie hat sich die Music Hall bewährt?
Nachdem der Betreiber der Frankenhalle in Dettelbach sich 2021 hat zurückziehen müssen, weil die dortigen Viehauktionen nach Ansbach umgezogen waren und nun ein Bauhof entstanden ist, musste ein neuer Veranstaltungsort für das Metal Franconia gefunden werden: die Music Hall auf dem Gelände des Autohofs Strohofer direkt an der A3 bei Geiselwind. 2022 gab's dort Anfang April nach der Corona-Pause das erste größere Festival der Region. "Ein Glücksfall" sei der Umzug gewesen, sagt Klaus Gehr, neben Jochen Göring einer der beiden Festival-Veranstalter. "Dort ist die komplette Infrastruktur vorhanden, wir müssen nichts aus dem Boden stampfen" – und mehr Leute passen auch rein. Die Music Hall fasst 1700, Gehr kalkuliert mit 1000 bis 1200 Fans.
Was ist neu?
"Wir werden heuer die Imbissbude vor der Halle weglassen", nennt Gehr eine der Neuerungen. Man wolle den Unannehmlichkeiten von 2022 vorbeugen, als die Fans dank eines heftigen Wintereinbruchs bei Minusgraden für das Essen Schlange stehen mussten. "Der Imbissbereich in der Halle ist groß genug." Ebenfalls neu: Statt wie bisher 20 Bands sind diesmal nur 18 im Line Up. "Wir wollten die Umbaupausen ein bisschen großzügiger gestalten."
Was läuft im Rahmenproramm?
Wie immer runden den ersten Abend (gleich nach Ensiferum) die Jungs von Schlachtschüssel ab, einer im mittelfränkischen Buttenheim beheimateten Cover-Band, die den konditionsstarken Fans mit Songs von Kreator, Amon Amarth, Rage, Kataklysm, Dimmu Borgir, Sabaton, In Flames oder Metallica einheizt. Und damit die ganze Metal-Palette abdeckt.
Die traditionelle Metal-Karaoke-Show steht noch auf der Kippe. "Aber wir bieten auf alle Fälle ein musikalisches Nachtprogramm in der Bar. Vielleicht als Überraschung auch eine Ein- oder Zwei-Mann-Band", so Gehr. Gesichert ist das legendäre Weißwurstfrühstück am Samstag um 10 Uhr.
Können die Fans zelten?
Mit Grausen erinnert sich der 46-jährige Versicherungskaufmann Gehr an den April 2022, als eine geschlossene Schneedecke etliche Zelte einstürzen ließ und die "Obdachlosen" in die Halle ausweichen mussten. Trotzdem gibt es erneut ein Camping-Angebot: 10 Euro kostet das Ticket und muss erstmals nicht im Voraus gebucht werden, sondern kann vor Ort kurzfristig dazu bestellt werden. Grillen am Zeltplatz ist erlaubt, die Autos können direkt am Zelt geparkt werden.
Neu: Erstmals stehen die Duschen am Rasthof, die normalerweise den Lkw-Fahrern vorbehalten sind, den Campern zur Verfügung. Geöffnet ist der fußläufig zur Halle gelegene Camping-Platz ab Freitag, 10 Uhr. Die Abreise sollte am Sonntag bis spätestens 12 Uhr erfolgen.
Gibt es kurzfristig noch Karten?
Der Vorverkauf läuft den Zahlen der Vorjahre entsprechend. Es wird also an der Abendkasse noch Tickets geben, sowohl für einzelne Tage (48 Euro) als auch das ganze Wochenende (72 Euro). Es können auch noch online Tickets bestellt werden auf der Festival-Homepage unter sw.metal-franconia.de.
Wissenswertes zum Mitreden
Mit Unleashed haben sich die Veranstalter einen Traum erfüllt. Schon öfter wollten sie die Band um Johnny Hedlund verpflichten, was aber auch an den besonderen Wünschen der Schweden gescheitert ist. "Sie spielen nicht vor oder nach jeder Band", sagt Klaus Gehr. Spaßbands wie J.B.O. oder Knorkator seien für sie ein No-Go.
