
Drei Jahre ist das letzte Metal Franconia nun her. Damals fand es noch in der Dettelbacher Frankenhalle statt. Jetzt, nach zwei Corona-bedingten Absagen, startet das größte unterfränkische Heavy-Metal-Festival am Wochenende 8./9. April in der Music Hall in Geiselwind (Lkr. Kitzingen) neu durch. Und dies aller Voraussicht nach ohne jegliche Corona-Einschränkungen.
Was bedeutet der Umzug in die Music Hall?
Der Betreiber der Frankenhalle in Dettelbach hatte sich 2021 zurückziehen müssen, nachdem die Viehauktionen, die dort vorwiegend stattfanden, nach Ansbach umgezogen waren. Die Stadt Dettelbach hat die Halle mittlerweile gekauft und installiert dort ihren Bauhof. Das Metal Franconia als einziger musikalischer Dauergast musste sich somit eine neue Bleibe suchen und fand diese in der Music Hall auf dem Gelände des Autohofs Strohofer bei Geiselwind an der A3. "Dort haben wir deutlich weniger Arbeit, weil die komplette Infrastruktur vorhanden ist", sagt Veranstalter Klaus Gehr. Die Music Hall fasst 1700 Besucherinnen und Besucher, das Metal Franconia kalkuliert mit 1000 bis 1200 Fans.
Was gibt es zu beachten?
Nach der Aufhebung der meisten Corona-Beschränkungen und dem Verzicht auf eine bayerische Hotspot-Regelung gilt für das Festival der Status quo wie vor der Pandemie. "Jeder darf kommen, jeder darf rein, ohne jegliche Corona-Auflagen", so Gehr. Für die Besucher heißt das: keine Impfdokumente, keine Testnachweise, keine Abstände, keine Masken. Für den Veranstalter fällt neben der angedachten Teststrecke auch das Besucherlimit weg.
Wer spielt? Wann geht's los?
Die Fans erwartet das identische Line Up wie es für 2020 geplant war. Headliner sind am Freitag die mittelfränkischen Party-Metaller J.B.O., die ab 23.15 Uhr auf der Bühne stehen. Davor gibt es mit der ungarischen Thrash/Groove-Kapelle Ektomorf einen weiteren Gast, der nicht das erste Mal auf dem Metal Franconia zu Gast ist. Nach etlichen Nachwuchsbands, auch aus der Region, sorgen hintereinander die deutschen Death-Metaller Fleshcrawl (19.45 Uhr) und die italienischen Celtic-Folk-Rocker Elvenking (20.40 Uhr) für musikalischen Kontrast. Gewollt: "Wir haben uns von Anfang an bewusst dagegen entschieden, uns auf ein bestimmtes Sub-Genre im Metal festzulegen", erklärt der aus Hemhofen bei Höchstadt stammende Gehr.
Krönender Abschluss am Samstag sind die schwedischen Melodic-Deather Soilwork (23.35 Uhr). Vor ihnen "duellieren" die deutschen Death-Grinder Milking the Goatmachine (21 Uhr) und ihre Landsleute von Cypercore (Melodic Death, 20.05) um den Titel des besten "Anheizers". Wenn das nicht schon der regionalen Prominenz gelingt: Ungewohnt früh, da 2020 längst noch nicht so erfolgreich wie heute, bitten die Würzburger Death-Metaller Dieversity um 15.50 Uhr ihre treue Fan-Gemeinde vor die Bühne, knapp zwei Stunden später sind die Schweinfurter Thrasher Lesson in Violence an der Reihe. Die Türen öffnen an beiden Tagen um 14 Uhr.
Was läuft im Rahmenproramm?
"Wir behalten die Strukturen von Dettelbach weitgehend bei", verspricht der 45-jährige Veranstalter. Es wird am Samstagmorgen ein Weißwurstfrühstück geben, am Freitagabend nach dem Ende des Konzert-Programms in der Kellerbar bis 3 Uhr eine Metal-Disco mit DJ und Karaoke. Die traditionelle samstägliche After-Show-Party entfällt, "nach zwei Festivaltagen sind alle müde".
Können die Fans zelten?
Wie schon in Dettelbach, wird es auch auf dem Gelände in Geiselwind einen Zeltplatz geben. Die größten Unterschiede: Der Untergrund ist Rasen statt Schotter und die Autos können direkt am Zelt geparkt werden. Das dafür vorgesehene Gelände liegt 400 Meter von der Halle entfernt. Die Gebühr für das Zelten beträgt zehn Euro für das Wochenende von Freitagvormittag (11 Uhr) bis Sonntagmittag (13 Uhr). Sollte die tagesaktuelle Waldbrand-Gefahrenstufe freies Grillen nicht erlauben, wird es einen gesonderten Grill-Bereich geben.
Gibt es kurzfristig noch Karten?
Der Vorverkauf läuft noch bis einschließlich Montag, 4. April (sw.metal-franconia.de), Wochenendtickets kosten 58,50 Euro, Tagestickets 39,50 Euro. An beiden Festivaltagen wird es eine Abendkasse geben.
Und was bedeutet der Neustart für J.B.O.?
Auch für viele Bands ist der April 2022 ein besonderes Datum - so auch für J.B.O.. Corona hatte die Erlanger zwei Jahre ausgebremst. Sänger und Gitarrist Veit "Vito C" Kutzer nahm die Alternativprogramme mit Humor: "Wir haben vor hupenden Autos und in Biergärten mit Abstand gespielt. Das war, wie kochendes Wasser auf eine heiße Herdplatte kippen. Ich habe Kochen gelernt und mir ist ein Bart gewachsen." Im Gepäck haben die Fun-Metaller mit "Planet Pink" eine neue Platte, die am 15. April erscheint und bereits auf YouTube zu hören ist. "Ich bin gespannt, wie textsicher die Fans schon sind."