Man nennt es den "schleichenden Tod" oder den "leisen Mörder". Und genauso unheimlich, wie es klingt, ist es auch: das Atemgift Kohlenmonoxid, in der Fachsprache CO genannt. Die Initiative zur Prävention von Kohlenmonoxid-Vergiftungen warnt bundesweit davor, dass die Vergiftungsfälle häufig tödlich verlaufen.
Mit Sorge blickt Dirk Albrecht aus Marktsteft, Kreisbrandrat im Landkreis Kitzingen, deshalb auf die bevorstehende kalte Jahreszeit. Seine Befürchtung: Angesichts der Energiekrise und der gestiegenen Heizkosten wollen viele Menschen wieder vermehrt mit alten Öfen und lange Zeit unbenutzten Kaminen heizen . Oder aus Spargründen in Innenräumen auf andere Heizmethoden ausweichen - "und da besteht absolute Lebensgefahr", sagt der Feuerwehrmann.
Fehler mit Folgen: Holzkohlegrill in der Wohnung
Einer der häufigsten Fehler, der tödlich enden kann: der Holzkohlegrill im Wohnraum. Man begreife es kaum, sagt der Kitzinger Kreisbrandrat, aber tatsächlich versuche es immer noch der eine oder die andere. Wie Anfang Oktober in Gemünden (Lkr. Main-Spessart), als eine Mutter von zwei Kindern nach einem Heizungsdefekt einen Holzkohlegrill im Wohnzimmer in Betrieb nahm. Nur durch glückliche Umstände und sofortige ärztliche Hilfe konnte die Familie in eine Klinik gebracht werden und überlebte.
Warum Kohlenmonoxid so gefährlich ist
Das Fatale an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung: Die menschlichen Sinnesorgane nehmen das geruchlose Gift nicht wahr. Es kann sich schleichend und unbemerkt in der Wohnung ausbreiten. Weil CO genauso schwer ist wie die Raumluft, sammelt es sich nicht an der Decke oder am Boden. Es verteilt sich überall.
Wird Kohlenmonoxid eingeatmet, versagen binnen kurzer Zeit sämtliche Körperfunktionen. Eine Flucht aus dem Gefahrenbereich ist dann nicht mehr möglich, warnt der Kitzinger Kreisbrandrat. Was folgt, seien Bewusstlosigkeit und schließlich der Tod. Albrecht weist darauf hin, dass das Gift auch Böden und Mauern durchdringen und sich in Nachbarräumen ausbreiten kann. Seine Warnung: "Grillen auf einem kleinen und engen Balkon birgt das gleiche Risiko einer Vergiftung, auch wenn die Balkontüre geschlossen ist."
Co in der Luft: Was im Notfall zu tun ist
Was hilft bei solchen Notfällen? "Lüften, lüften, lüften – und zwar im ganzen Haus", erklärt der Kreisbrandrat. Notarzt Sebastian Eibicht aus Volkach, stellvertretender Chefarzt beim BRK Kitzingen, betont, dass Ersthelfer es sich genau überlegen sollten, ob und wie sie eingreifen. "Den Eigenschutz zu beachten, ist zuerst einmal ganz wichtig", sagt der Notarzt. "Dann sollte man versuchen, den Patienten an die frische Luft, möglichst weit weg vom Unfallort, zu bringen."
Eibicht selbst hat schon mehrere CO-Unfälle erlebt. "Eine der ersten notärztlichen Maßnahmen ist die Beatmung mit ausreichend Sauerstoff", sagt der BRK-Arzt. Bei akuter Lebensgefahr sollte der Patient in eine Sauerstoff-Druckkammer transportiert werden: "Da kommt dann der Rettungshubschrauber zum Einsatz."
Auch riskant: Gasgrills und Gasöfen in Innenräumen
Die Initiative zur Prävention von Kohlenmonoxid-Vergiftungen, ein 2018 gegründeter nicht eingetragener Verein, weist darauf hin, dass nicht nur Kohlegrills gefährlich sind: Auch Gasgrills oder Gasöfen dürften nicht ohne Weiteres im Inneren benutzt werden. Wichtig sei, die Herstellerhinweise genau zu beachten. Dort muss stehen, ob eine Verwendung in Räumen möglich ist. Auf jeden Fall sollten diese Geräte eine Sauerstoffmangelsicherung besitzen. Sie unterbricht die Gaszufuhr, wenn der Sauerstoffgehalt der angesaugten Verbrennungsluft zu gering ist.
Wichtig sei, dass die Wohnräume immer gut durchgelüftet sind, sagt Schornsteinfegermeister Benjamin Schreck von der Kaminkehrer-Innung Unterfranken. Die Heizungsanlage und die Kamine sollten deshalb regelmäßig durch einen Fachmann inspiziert werden: "Technische Defekte, verstopfte oder undichte Abluftrohre sowie ungenügende Zufuhr von Luft können mit hoher Wahrscheinlichkeit Kohlenmonoxid freisetzen", sagt der Kaminkehrer aus Heimbuchenthal (Lkr. Aschaffenburg).
Wie man sich schützen kann: CO-Warnmelder
Wie kann man sich vor der tödlichen Gefahr schützen? Die einhellige Meinung der Fachleute: durch die Installation von CO-Warnmeldern, nicht zu verwechseln mit den gängigen Rauchmeldern.
Technische Sensoren dieser speziellen Melder nehmen das Kohlenmonoxid wahr und lösen dann einen optischen und akustischen Alarm aus. Erhältlich sind CO-Warnmelder in vielfältigen Bauweisen und Preissegmenten im Handel.
Doch ganz genau mit diesen übertriebenen Katastrophenszenarien rechtfertigt unsere Politik die massiven Preissteigerungen, was am Ende wie bei jeder Panikmache zu unüberlegten Handlungen führt ..
Im Verkauf erlebe ich wie Kunden trotz Beratung und Hinweis gewisse Geräte nicht in geschlossenen Räumen zu verwenden diese Hinweise sorglos hinnehmen oder ignorieren.
Ich hoffe das es nicht zu gefährlichen Situationen kommt, befürchte dieses aber.
Leider fehlt vielen das Verständnis wie mit Gas, oder Holzheizungen umzugehen ist , und Vorsichtsmaßnahmen werden ignoriert.
Das Internet mit teilweisen schwachsinnigen Vorschlägen befeuert das Leider auch noch.