Zu einem Großeinsatz von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Polizei und Rettungsdiensten war es am Samstag, 1. Mai, kurz vor 10 Uhr im Hainberg-Areal in Mellrichstadt gekommen. Dort hatten zwei Männer und eine Frau im Alter zwischen 22 und 24 Jahren aus den Landkreisen Rhön-Grabfeld und Würzburg im Keller der einstigen Panzerjägerkompanie in den Mai hinein gefeiert. Dazu hatten sie nach Angaben der Rettungskräfte im Raum ein Stromaggregat betrieben und nicht beachtet, dass giftiges Kohlenmonoxid ausgestoßen wird, das tödlich sein kann. Ein Mann schwebt noch immer in Lebensgefahr, ein weiterer wird mit schwerer Kohlenmonoxidvergiftung in einer Spezialklinik behandelt. Die 23-jährige Frau wurde nach einer Behandlung im Krankenhaus am Sonntag entlassen.
Die Feier der drei Jugendlichen erinnert an die Tragödie 2017 in Arnstein. Dort waren sechs Jugendliche bei einer Feier in einer Gartenlaube durch Kohlenmonoxid gestorben. In Mellrichstadt konnte die junge Frau am 1. Mai gegen 9.45 Uhr die Rettungskräfte alarmieren, sodass die beiden jungen Männer von den Rettungsdiensten versorgt werden konnten. Die jungen Leute wurden laut Rettungsdienst sofort mit reinem Sauerstoff behandelt, wodurch der Anteil des im Blut gelösten Sauerstoffs erhöht und das Kohlenmonoxid verdrängt wird.
Kripo Schweinfurt ermittelt
Wie die jungen Leute in das Kellergeschoss im Kompaniegebäude gelangt sind sowie die näheren Umstände des Geschehens ermittelt die Kriminalpolizei Schweinfurt. Bis 2006 war die Hainberg-Kaserne die Heimat des Panzergrenadierbataillons 352, die Kaserne wurde 2006 im Zuge eines neuen Strukturkonzepts der Bundeswehr von Verteidigungsminister Peter Struck geschlossen.
Im Einsatz, der bis knapp 16 Uhr dauerte, waren insgesamt mehr als 60 Rettungskräfte. Nach Angaben der Feuerwehr führte die hohe Konzentration des giftigen Gases im Keller dazu, dass die Einsatzkräfte nur mit Atemschutz in den Raum gehen und ihn nach und nach entlüften konnten. Deshalb wurden gegen Mittag auch noch einmal Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr Mühlfeld nachalarmiert.
Timo Kolano, Kommandant der Feuerwehr Mellrichstadt, und Kreisbrandmeister Christoph Wohlfahrt, Zugführer des Gefahrgutzuges Rhön-Grabfeld, machten deutlich, dass zudem mit einer Drohne der Feuerwehr Mellrichstadt noch das umliegende Gelände überflogen wurde, um sicherzustellen, dass sich nicht noch verletzte Personen im Umfeld befinden. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei in Schweinfurt zum genauen Unfallgeschehen dauern noch an.
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