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Stimmkreis Kitzingen
Landtagswahl im Stimmkreis Kitzingen: Barbara Becker (CSU) holt erneut das Direktmandat
Das Rennen im Stimmkreis Kitzingen hat die CSU wieder gewonnen. MdL Barbara Becker verteidigt ihren Spitzenplatz. Die Freien Wähler hoffen noch auf ein Mandat.
Unumstritten auf Platz 1 im Stimmkreis Kitzingen: die CSU mit der amtierenden Landtagsabgeordneten Barbara Becker (Wiesenbronn), die ihre Stimme per Briefwahl abgegeben hat.
Foto: Gerhard Krämer | Unumstritten auf Platz 1 im Stimmkreis Kitzingen: die CSU mit der amtierenden Landtagsabgeordneten Barbara Becker (Wiesenbronn), die ihre Stimme per Briefwahl abgegeben hat.
Andreas Brachs
,  Andreas Stöckinger
,  Barbara Herrmann
,  Gerhard Krämer
 und  Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:37 Uhr

Die Siegerin der Landtagswahl im Stimmkreis Kitzingen heißt wieder Barbara Becker. Die 54-jährige CSU-Landtagsabgeordnete aus Wiesenbronn, die 2018 erstmals antrat und dabei auf Anhieb das Direktmandat errang, kann ihren Spitzenplatz klar verteidigen.

Mit Blick auf das landesweite Ergebnis der CSU sagte Becker, dass die Konkurrenz im bürgerlich-konservativen Lager stärker geworden sei. "Ich hätte mir für die CSU mehr erhofft", gab sie zu.

Nach den ersten Hochrechnungen brach Barbara Becker nicht in Jubelstürme aus. Dennoch strahlte sie ob ihres Ergebnisses. 2018 hatte sie 38,92 Prozent der Erststimmen im Stimmkreis auf sich vereinigt, in diesem Jahr sind es 43,2 Prozent (vorläufiges amtliches Endergebnis). Die Wahlbeteiligung lag bei rund 75 Prozent.

Den zweiten Platz unter den Direktkandidaten erreichte Felix Wallström (Freie Wähler) aus Volkach mit 16,5 Prozent der Erststimmen.

Das Ergebnis der Gesamtstimmen im Stimmkreis Kitzingen nach Parteien:

CSU: 41,7 Prozent; Grüne: 11,0 Prozent;  Freie Wähler: 16,5 Prozent; AfD: 15,7 Prozent; SPD: 7,7 Prozent; FDP: 2,2 Prozent; Linke: 1,4 Prozent; Bayernpartei: 1,2 Prozent; ÖDP: 1,7 Prozent; Die Basis: 0,9 Prozent.

Hoffen und bangen bei den Freien Wählern

Die Führungsspitze der Freien Wähler im Landkreis verfolgte mit ihrem Direktkandidaten Felix Wallström in Dettelbach die Wahlsendung des Bayerischen Fernsehens. Wallström: "Grundsätzlich haben wir deutlich zugelegt im Vergleich zum vergangenen Mal; da bin ich schon zufrieden. Gewünscht hätten wir uns, dass wir die AfD überholen und zweitstärkste Kraft in Bayern werden."

Hoffen auf ein Mandat für die Freien Wähler im Stimmkreis Kitzingen (von links): Landrätin Tamara Bischof und Direktkandidat Felix Wallström.
Foto: Andreas Stöckinger | Hoffen auf ein Mandat für die Freien Wähler im Stimmkreis Kitzingen (von links): Landrätin Tamara Bischof und Direktkandidat Felix Wallström.

Ob es für ihn zum Einzug in den Landtag reichen werde, lasse sich erst am späten Abend sagen. "Da bin ich entspannt", sagte Wallström kurz vor Redaktionsschluss.

Landrätin Tamara Bischof kommentierte so: "Jeder Prozentpunkt mehr für die Freien Wähler ist hilfreich für Felix Wallström. Wir hoffen, dass die Freien Wähler in Unterfranken mindestens drei, am besten vier Mandate bekommen und würden uns freuen, wenn eines in den Landkreis Kitzingen geht."

Zweitstärkste politische Kraft in Bayern zu werden – das war das Wunschergebnis von Alfred Schmitt. Grundsätzlich war der AfD-Direktkandidat aus Poppenhausen mit dem Abschneiden seiner Partei hoch zufrieden. Jede Partei, meinte er, wäre begeistert, wenn sie, wie die AfD, einen Stimmenzuwachs von über 50 Prozent verzeichnen könnte.

CSU und AfD zufrieden – Verluste für die Ampel

Schmitt verfolgte eigener Aussage nach als "Parteisoldat" die Hochrechnungen im Maximilianeum, in das die AfD-Landtagsfraktion alle Kandidatinnen und Kandidaten aus Bayern eingeladen hatte. Um als Nummer neun der AfD-Unterfrankenliste in den Landtag einzuziehen, "dafür müsste schon ein mittleres Wunder geschehen", sagte er.

Genau das Gegenteil von Schmitt, nämlich die AfD hinter sich zu lassen, lautete die Hoffnung von Grünen-Direktkandidat Wolfgang Lenhard. Er verbrachte den Wahlabend im Büro der Grünen in der Kitzinger Kaiserstraße. Die Stimmung dort war zwar nicht ausgelassen, aber fröhlich und zuversichtlich.

Die Grünen trafen sich am Wahlabend im Büro in der Kitzinger Kaiserstraße. Sie stießen mit Direktkandidat Wolfgang Lenhard (graues T-Shirt, rechts) an.
Foto: Barbara Herrmann | Die Grünen trafen sich am Wahlabend im Büro in der Kitzinger Kaiserstraße. Sie stießen mit Direktkandidat Wolfgang Lenhard (graues T-Shirt, rechts) an.

Ähnlich präsentierte sich Lenhard nach Schließung der Wahllokale. Zwischen 15 und 16 Prozent seien "genau das, was ich erwartet habe", sagte der 49-Jährige aus Bibergau. Er habe von Vornherein gewusst, dass ein Einzug in den Landtag unrealistisch sei, aber der Wahlkampf habe ihm Spaß gemacht.

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Ganz anders die Stimmung bei der SPD-Direktkandidatin Eva-Maria Weimann aus Dettelbach. Am Telefon danach gefragt, wie es ihr gehe, sprach sie von einem "bitteren Ergebnis" im Stimmkreis Kitzingen. "Das ist heute kein schöner Tag", gab die stellvertretende SPD-Landesvorsitzende offen zu.

 
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Kommentare
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  • Roland Albert
    Gute Ratschläge von noch stärker betroffenen Verlierern.
    Der Realitätsverlust ist langsam peinlich.
    Der Stimmenzuwachs der Afd resultiert aus der aktuell hoffnungslos verfahrenen Lage, die die Ampel zu verantworten hat. Die Leute wollen das nicht mehr. Zumindest die, die Angst um unser Land haben.
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  • Stefan Fuchs
    Das Mittelmaß hat gewonnen.
    Herzlichen Glückwunsch.
    Gott mit Dir ,du Land der Bayern!
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  • Lutz Saubert
    Grüne Selbstüberhöhung, die Franken wollen diese M8ralisten nicht.
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  • Johannes Metzger
    Der Rechtsruck, der auch von Freien Wählern und CSU befeuert wurde, setzt sich fort. Söder fährt wieder das bisher schlechteste Ergebnis für die CSU ein. Vielleicht begreift man wenigstens in der CSU , dass man mit Hass und Hetze dauerhaft nur verlieren kann.
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