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Bibergau
Landtagswahl 2023: Der Grünen-Kandidat Wolfgang Lenhard will bessere Bildung statt Bierzelt-Getöse
Junge Menschen liegen Wolfgang Lenhard am Herzen, an der Uni Würzburg bildet er sie aus. Als Landtagsabgeordneter würde der Bibergauer zuerst das Wahlalter ändern.
Wolfgang Lenhard aus Bibergau tritt bei der Landtagswahl 2023 im Stimmkreis Kitzingen als Direktkandidat der Grünen an.
Foto: Patty Varasano | Wolfgang Lenhard aus Bibergau tritt bei der Landtagswahl 2023 im Stimmkreis Kitzingen als Direktkandidat der Grünen an.
Barbara Herrmann
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:53 Uhr

Vor vielen Menschen zu sprechen, ist Wolfgang Lenhard gewohnt. Daran liegt es nicht, dass Auftritte im Bierzelt nicht sein Ding sind, wie er bei seiner Wahl zum Direktkandidaten der Grünen im Stimmkreis Kitzingen im vergangenen Herbst sagte. An der Uni Würzburg steht der akademische Direktor regelmäßig vor hunderten Studierenden, lehrt und forscht dort am Lehrstuhl für Psychologie.

Doch im Gespräch wird schnell klar, wie wenig der 49-Jährige mit Hau-Drauf-Politik anfangen kann. Stattdessen spricht er lieber über die oft als bequem kritisierte "Generation Z", die er bei seiner Arbeit ständig erlebt: "Es ist eine Freude zu sehen, wie sich die jungen Menschen entwickeln und wachsen", findet Wolfgang Lenhard. Er liebt diese Aufgabe – und würde sie im Fall seiner Wahl in den Landtag doch hinter sich lassen, um sich im Bayerischen Landtag für eine bessere Bildungspolitik einsetzen können.

Ausbildung fürs Lehramt müsste reformiert werden

Damit beginnen müsste man in seinen Augen direkt an der Universität, bei der Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer. Lenhard würde diese langfristig die Abschlüsse Bachelor und Master erreichen lassen und sieht auch kurzfristig Änderungsbedarf an den Schulen: Lehrkräfte bei der Verwaltung entlasten, Schulen mehr Freiheiten geben und mehr sonderpädagogische Fachleute dort einsetzen.

Das ist sein Thema, das Fachwissen und die Verbesserungsvorschläge sprudeln nur so aus ihm heraus. Doch er lebt im Dettelbacher Ortsteil Bibergau auf dem Land und tritt im ländlich – und landwirtschaftlich – geprägten Stimmkreis Kitzingen an. Wie gut kennt sich der politische Quereinsteiger mit den Themen aus, die weiter weg sind vom universitären Leben?

"Natürlich müssen Landwirte Wasser haben, aber es muss fair verteilt werden."
Wolfgang Lenhard, Direktkandidat der Grünen bei der Landtagswahl

Wolfgang Lenhard sieht die Region "stark vom Klimawandel betroffen" und hält es für notwendig, die Dörfer und Städte auf die steigenden Temperaturen vorzubereiten. Der Hitzesommer brenne den Leuten auf den Nägeln, erlebe er immer wieder. Dazu zähle auch das Thema Bewässerung. "Natürlich müssen Landwirte Wasser haben, aber es muss fair verteilt werden", betont der Bibergauer.

Auch spricht der Direktkandidat der Grünen sich nicht grundsätzlich gegen eine Bewässerung der Weinberge mit Mainwasser aus, sieht in dem Komplex aber viele ungelöste Fragen. Und hält Wasserreservoirs wie Vinaqua in Volkach für die bessere Lösung.

Energiewende fördern, gesellschaftliche Spaltung bekämpfen

Lösungen finden möchte der Vater von zwei Söhnen auch auf so drängende Herausforderungen wie die Energiewende oder die gesellschaftliche Spaltung. Gleichzeitig wisse er auch, dass er dafür höchstens den Anfang machen könne. Sein jüngerer Sohn hat gerade Abi gemacht, er gehöre zu der Generation, die dann diese Probleme lösen müsse, "die wir nicht lösen können". 

Wolfgang Lenhard, Direktkandidat der Grünen bei der Landtagswahl 2023, mit seiner Frau Alexandra beim Abiball ihres Sohnes.
Foto: Irina Sebold | Wolfgang Lenhard, Direktkandidat der Grünen bei der Landtagswahl 2023, mit seiner Frau Alexandra beim Abiball ihres Sohnes.

Er wolle die Leistung der Älteren nicht schmälern, betont Wolfgang Lenhard, kommt im Gespräch aber nochmals auf sein Herzensthema zurück, die junge Generation. Diese würde er gerne schon mit 16 Jahren wählen lassen: "Man muss den jungen Menschen die Chance geben, sich einzubringen."

"Die Grünen sind konservativ im eigentlichen Sinne, denn sie wollen die Natur erhalten."
Wolfgang Lenhard, Direktkandidat der Grünen bei der Landtagswahl

Eine Forderung ganz im Sinne der Grünen, deren klare inhaltliche Positionierung ihm wichtig ist, wie er sagt: "Unsere Meinung ändert sich nicht zweimal am Tag." Politische Aussagen dürften jedoch nicht auf Spaltung ausgerichtet sein. "Alle Demokraten müssen zusammenhalten", betont der 49-Jährige. Gleichsam als Bollwerk gegen die AfD, die er als rechtsradikal bezeichnet. Und er sagt einen Satz, den man ihm auch als schwarz-grünes Liebäugeln auslegen könnte: "Die Grünen sind konservativ im eigentlichen Sinne, denn sie wollen die Natur erhalten."

Auch wenn Wolfgang Lenhard vielleicht keine Bierzelt-Polemik mag, so weiß er doch, Spitzen zu setzen. Eine durchaus nützliche Fähigkeit, sollte ihm der Sprung in den Landtag gelingen. Sein Ziel – und das der Grünen – sei nicht die Opposition, sondern eine Beteiligung an der Staatsregierung: "Ich glaube, dass die Grünen viel Gutes tun könnten für unser Land."

Prof. Dr. Wolfgang Lenhard

Wann und wo sind Sie geboren?
Am 28. Juli 1974 in Schweinfurt, aufgewachsen in Grettstadt (Lkr. Schweinfurt).
Wie ist die familiäre Situation?
Verheiratet, zwei Söhne: Alexander (27) und Salomon (18).
Welche Ausbildung, welchen Beruf haben Sie?
Doppelstudium der Sonderpädagogik und Psychologie, seit 2008 an der Uni Würzburg, Lehre und Forschung in der pädagogischen Psychologie.
Wie verlief Ihre politische Karriere?
Seit der Bundestagswahl 2021 Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen. Zunächst Sprecher des Dettelbacher Ortsverbands, aktuell Beisitzer.
Was sind weitere Ehrenämter und Hobbys?
Ich bin sportlich sehr aktiv und liebe es, neue Dinge zu lernen. Ich war in der Flüchtlingshilfe engagiert. Am wichtigsten ist für mich meine Familie.
Was ist Ihr Lieblingsplatz im Stimmkreis?
Unsere Gegend mit den lieblichen Hügeln und der Mischung aus Natur- und Kulturlandschaft bietet sehr viele wunderbare Orte. Im Einklang mit der Natur bin ich im Totholzgarten im Bibergauer Grund, während die Pferde grasen und die Sonne hinter den Hügeln untergeht.
Haben Sie ein politisches Vorbild?
Ich habe kein spezifisches Vorbild, bewundere aber den Widerstand im Dritten Reich und die friedliche Revolution in der DDR.
Was wäre Ihre erste Amtshandlung als Landtagsabgeordneter?
Das Wahlalter auf 16 Jahre herabsetzen.
Quelle: bh
 
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  • Helga Scherendorn
    Erst wenn man für sein Tun richtig verantwortlich gemacht werden kann, hat man das Recht zu wählen. 16 Jährige haben keinen Plan, Ausnahmen bestätigen die Regel!
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  • Wolfgang Lenhard
    Das bedeutet, Sie würden dann auch erwachsenen Menschen mit amtlicher Beistandschaft das Wahlrecht entziehen wollen? Sie müssten dann auch vor dem Wählen bei jeder Person einen Alkoholtest machen, da Zurechnungsfähigkeit und damit einhergehend Verantwortlichkeit im rechtlichen Sinn abhängt.
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  • Helga Scherendorn
    Ach Wolfgang, hier geht es darum, dass Kinder nichts zu melden haben!
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  • Hans-Georg Heim
    Wer das Wahlalter auf 16 herabsetzen will, disqualifiziert sich selbst aus der Riege der wählbaren Kandidaten. Wollen wir wirklich 16 jährige über Wohl und Wehe des Landes mitbestimmen lassen? Mit 16 hat man auf keinen Fall den nötigen Weitblick auf das Ganze und lässt sich zu sehr von impulsiven Gefühlen leiten und kann die Folgen nicht komplett durchdenken. Ich habe in dem Alter die Mao Bibel und Ho Chi Minh für die Rettung der Welt gehalten, weil ich vom Zeitgeist der 68er beeinflusst war und erst Jahre später gecheckt habe, dass der Kommunismus nicht funktioniert und in die Irre führt. Dass die Grünen für die Herabsetzung des Wahlalters sind verwundert nicht, da diese Ideologie natürlich bei Schülern und Studenten verfängt, die noch nichts leisten und verantworten mussten. Nein ich möchte auf keinen Fall von Parteien regiert werden, die durch Kinder an die Macht gekommen sind.
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  • Wolfgang Lenhard
    Alle Bürgerinnen und Bürger über 18 Jahren dürfen in Deutschland wählen - uneingeschränkt. Hierzu gehören Strafgefangene, Menschen mit geistiger Behinderung, Demenz oder psychischen Erkrankungen. Auch sehr alte Menschen dürfen wählen und das ist wichtig, denn alle diese Personengruppen sind Teil unserer Bevölkerung und sie müssen sich einbringen können.

    Als Psychologe kenne ich mich hervorragend mit der kognitiven Entwicklung aus. Ich kenne auch den Verlauf aller Intelligenzfacetten über die Lebensspanne und ich kann Ihnen aus fachlicher Sicht garantieren, dass die meisten jungen Menschen ab dem Alter von 16 Jahren die Fähigkeit zum reflektierten Wählen haben. Ihre pauschale Ablehnung des Wahlrechts junger Menschen müsste logischerwese auch zu einer pauschalen Aberkennung des Wahlrechts bei alten Menschen führen - und das wollen sicherlich weder Sie noch ich, da dies absolut ungerecht und antidemokratisch wäre.
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  • Hans-Georg Heim
    Zitat Herr Lenhard: „ Ihre pauschale Ablehnung des Wahlrechts junger Menschen müsste logischerwese auch zu einer pauschalen Aberkennung des Wahlrechts bei alten Menschen führen“
    Echt jetzt? Alte Menschen mit Erfahrung und Wissen von Jahrzehnten mit 16 jährigen im Wahlrecht gleichstellen? Ja das ist typisch grüne Logik, also unwählbar, ich lächele jetzt lieber, bevor ich mich aufrege 😀. Allerdings habe ich auch kein Doppelstudium, vielleicht liegt es daran. 😉
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  • Manfred Englert
    "Ich als Psychologe" , ja, genau als der sind Sie einer, der theoretisch alles zu wissen scheint. Genau die richtige Partei gewählt...
    Ihr Vergleich Jung/Alt ist ja mehr als grenzwertig
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  • Thomas Vizl
    Die Diskussion hier erinnert mich an meine Schulzeit: Damals ging es um die Herabsetzung der Volljährigkeit von 21 auf 18 Jahren. Es wurden ähnliche Argumente dagegen angeführt wie heute.
    Heute stellt die Volljährigkeit mit 18 niemand mehr in Frage.
    Mir erscheinen die heutigen Jugendlichen reifer als wir damals. Somit kann das Wahlalter gesenkt werden. Man könnte ja zunächst mal bei den Kommunalwahlen beginnen.
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  • Manfred Englert
    Wenn mich nicht alles täuscht war Herr Lenhard derjenige Pädagoge der Uni WÜ, der die "Besetzung"von Teilen der Uni durch Klimaaktivisten ermöglichte, duldete oder sogar eingeladen hatte?
    Sollte ich da etwas mißverstanden haben, bitte um Korrektur.
    Alle diejenigen, die diese Forderung des Absenkens des Wahlalters unterstützen, fordere ich auf, in sich zu gehen und mal zu überlegen, was sie mit 16 Jahren gedacht und getan haben. Ich kann nur sagen: Meine Freunde und ich dachten da am wenigsten an Politik, wir hatten mit uns soviel zu tun, daß dafür wirklich keine Zeit und Interesse bestand.
    Jeder, der dies fordert, weiß um die Ungefestigtkeit in diesem Alter. In diesem Alter empfinden viele dieser jungen Menschen Ungeduld und versuchen, aus dem Hergebrachten und auch aus dem Elternhaus auszubrechen
    Wer für diesen Personenkreis das Wahlrecht fordert, tut dies bewußt, um beispielsweise mit den Stimmen der Unerfahrenen die Grünen zu stärken. Betätigt sich Herr L. da wie besagter Hamelner?
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  • Frank Widmaier
    ich bin einer der wenigen, die es noch wissen.
    als ich am Humboldt war... waren wir vllt 5-8 'offene' JUler und vllt 3-5 'offene' Jusos....
    darunter M. Schneider (später JU K reisVorsitzender Stadt) und Töpper für die SPD im Jahr drüber....

    zu meiner Zeit waren wir 1.000-1.200 Schüler.

    und heute? nicht viel anders. Gut.. Klimaterroristen mal beiseite gelassen... die Politisierung der Gesellschaft und der Jugend lässt nach. Die Nachwuchsprobleme in manchen Regionen zeigen es
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  • Wolfgang Lenhard
    Die Besetzung hat in meiner Vorlesung stattgefunden, aber ich wurde selbst davon überrascht. Die Vorlesung wurde aber nicht blockiert, sondern es gab lediglich eine kurze Durchsage zu Beginn, wie das sehr häufig vorkommt. Die Vorlesung konnte danach regulär durchgeführt werden. Ja, man muss Menschen zugestehen, sich ändern zu können. Das gilt besonders für Dinge, die man in der Jugend getan hat, aber auch später im Leben, sofern man sein Verhalten reflektiert, sich glaubhaft ändert und es auch bereut. Sie selbst hatten zu dieser Zeit vielleicht kein Interesse an Politik, aber viele junge Menschen haben es.

    Ich erlebe unsere jungen Menschen als sehr engagiert und reflektiert. Ich finde, sie sollten mehr mitbestimmen können, auch um sie frühzeitiger an Meinungsbildungsprozessen zu beteiligen. Die Demokratie wird dadurch gestärkt. Wieso schließen wir per se jüngere Menschen aus? Diese jungen Menschen haben schließlich am längsten mit den Folgen der Entscheidung zu leben.
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  • Manfred Englert
    Um "sie früher an Meinungsbildungsprozessen zu beteiligen"sollten sie in diesem Alter an solche Prozesse herangeführt werden durch Mitwirken in Vereinen, Parteien und Schulen.
    Ein Mitkommentator fragte ernsthaft, ob ich der gleichen Meinung wäre, würde sich die wahlbereite Jugend einen gewissen Herrn aus der afd wünschen: J A erst recht. Dieses Laufen in verkehrte Richtungen sollte durch Beibehalten des jetzigen Wahlalters verhindert werden!! Sie kennen viele junge Menschen, alleine schon Ihres Berufes wegen. Die haben aber das Wahlalter erreicht!
    Kennen Sie auch die Jugendlichen, die nicht an der Uni studieren, sondern in die Berufsausbildung einsteigen?
    Und haben Sie mal hinterfragt, weshalb sich diese Besetzer ausgerechnet Ihre Vorlesung ausgesucht hatten?
    Als gebildeter Grüner mit beispielhaftem Beruf könnte ich Sie mir als Berater Ihrer Parteiführung in Berlin sehr gut vorstellen und hoffe auf eine neutrale Unterrichtung Ihrer Ihnen anvertrauten Studierenden.
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  • Wolfgang Lenhard
    Ich lade Sie sehr herzlich in meine Vorlesung und die Seminare ein. Dort können Sie sich selbst ein Bild machen. Das klappt allerdings nur, falls ich nicht gewählt werde. Ansonsten kommen Sie doch einfach zu einem Wahlkampfstand. Ich würde sehr gerne mit Ihnen diskutieren.
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  • margarete wuestner
    Herr Lenhard, als Psychologe kennen Sie sich hervorragend mit der kognitiven Entwicklung aus:
    Zitat: "Ja, man muss Menschen zugestehen, sich ändern zu können. Das gilt besonders für Dinge, die man in der Jugend getan hat, aber auch später im Leben, sofern man sein Verhalten reflektiert, sich glaubhaft ändert,und es auch bereut."
    Ihre Partei sollten Ihre Aussagen anwenden und die unsägliche Causa "Aiwanger" beenden.
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  • Wolfgang Lenhard
    Die Besetzung hat in meiner Vorlesung stattgefunden, aber ich wurde selbst davon überrascht. Die Vorlesung wurde aber nicht blockiert, sondern es gab lediglich eine kurze Durchsage zu Beginn, wie das sehr häufig vorkommt. Die Vorlesung konnte danach regulär durchgeführt werden.
    Man muss Menschen zugestehen, sich ändern zu können. Das gilt besonders für Dinge, die man in der Jugend getan hat, aber auch später im Leben, sofern man sein Verhalten reflektiert, sich glaubhaft ändert und es auch bereut. Sie selbst hatten zu dieser Zeit vielleicht kein Interesse an Politik, aber viele junge Menschen haben es.
    Ich erlebe unsere jungen Menschen als sehr engagiert und reflektiert. Ich finde, sie sollten mehr mitbestimmen können, auch um sie frühzeitiger an Meinungsbildungsprozessen zu beteiligen. Die Demokratie wird dadurch gestärkt. Wieso schließen wir also per se jüngere Menschen? Diese jungen Menschen haben schließlich am längsten mit den Folgen der Entscheidung zu leben.
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  • Klaus Krug
    @Manfred Englert
    Warum belassen Sie es hier nicht bei dem Hinweis auf die von Ihnen vermutete "Ungefestigtheit der Jugend", sondern nennen hier die Grünen, denen die Jugend nach ihrer Meinung wohl auf den Leim geht?

    Was wäre, wenn sich die wahlbereite Jugend einen Höcke oder wenigstens einen Aiwanger oder Söder wünschen würde? Hätten Sie dann mit der Herabsetzung des Wahlalters auch ein Problem?

    Mit 16 Jahren darf man arbeiten, Steuern und Sozialversicherung zahlen, tonnenschwere Traktoren fahren, sich mit Bier und Wein besaufen. Warum also nicht auch wählen?
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  • Manfred Englert
    Ganz einfach, Herr Krug, weil ich den Grünen als auch der SPD hier das Zementieren ihrer Macht im Bund unterstelle. Dazu gehört auch das Einbürgerungsrecht, das speziell durch diese beiden Parteien zu vorgenanntem Zweck herhalten muß.
    Die SPD behauptete dies schon vor ca 20 Jahren, da denen das "Wahlklientel" auszugehen drohte.
    Und ja, ich hätte damit genau das gleiche Bauchweh. Viele Ungefestigte sehnten sich vielleicht nach so einem "starken Mann".
    Nur, daß Sie hier mit einem mir unaussprechlichen Namen dieser rechtsaußen Partei aufwarten, läßt tief blicken. Für Sie: Ich meine die afd!
    Ja, mich besorgt ein noch nicht gefestigter Jugendlicher, der aus unerfahrenem Vorwärtsstürmen Parteien bestätigen würde, die z.B. nichts zur Aufrechterhaltung unseres sozialen Friedens zu tun bereit ist. Dies würde nämlich bedeuten, gemeinsam mit der EU illegalen Zuzug zu stoppen, wozu die Grünen nicht bereit sind.
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  • Klaus Krug
    @Manfred Englert
    Ob ein Wahlergebnis in Bayern die Machtverhältnisse im Bund zementieren würde, wage ich zu bezweifeln. Ich habe viel mehr Angst vor einem Rutsch nach rechts zurück in alte Zeiten, weil bestimmte Parteien mittlerweile gerne am ganz rechten Rand grasen und somit das Gedankengut der AfD hoffähig machen. Das spaltet unsere Gesellschaft, nicht die Grünen, welche ja übrigens nirgendwo alleine regieren, sondern in Koalitionen mit SPD, FDP und auch mit CDU und den Linken. Also mit allen Parteien, die man noch als demokratisch bezeichnen kann.

    Warum sollte man den Menschen ab 16 nicht zugestehen auch mal einen (Wahl-) Fehler zu machen? Vor wenigen Tagen wurde ein in der Jugend begangener Fehler viel größeren Kalibers als Jugendsünde abgetan und trotz fragwürdiger Aussagen und anstandsarmen Verhaltens (fast) allgemein verziehen.
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  • Frank Widmaier
    würden 'links' nicht so viele Fehler und spalterische Aussagen kommen. Nicht den Menschen so viel Existenzangst gemacht....

    DANN wäre auch die AFD nicht so stark.

    Aber alle Parteien sind in den letzten 20 Jahren gedanklich nach links gerutscht.... den Fehler haben alle gemacht... auch leider teilweise die CSU. Aber dort hat man doch von der Basis erfolgreich Kontra bekommen *schulterzuck*
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  • Edith Kram
    @GF: Tja, so ändern sich die Zeiten. Tingelte man einst über die Dörfer, um sich bekannt (und beliebt) zu machen, so bedient man sich heute lediglich ein paar kluger Worte und einem aufgesetzten Lächeln in den Printmedien.

    Noch dreister wird die Nummer, wenn man als Dettelbacher Stimmen aus dem Altlandkreis GEO haben möchte, aber sich für Menschen und belange dort nicht interessiert.
    Warum auch. Man kandidiert ja für Kitzingen und nicht für Schweinfurt.

    Dieses Malheur zieht sich durch alle Parteien - keiner lässt sich blicken, allen ist egal, was im Süden von SW passiert - aber unsere Stimmen wollen sie haben.

    Und jetzt soll keiner sagen, sie könnten dafür ja nichts. Es mag ja sein, aber wenn der Süden des Lkr. SW nicht wählen geht, gibt's keine Stimmen.
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