Mehrere Jahre stand die Sanierung des Volkacher Freibads wegen der hohen finanziellen Belastung auf der Kippe. Doch nachdem Bund und Freistaat der Stadt Volkach hohe Förderzusagen gegeben haben, ist am Donnerstag der offizielle Spatenstich zur Generalsanierung erfolgt. Das neue Freibad kostet 9,5 Millionen Euro netto. Rund 4,6 Millionen Euro erhält die Stadt aus Fördermitteln.
Zur Feierstunde war neben Planern, Ratsmitgliedern und Förderern auch Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber (CSU) gekommen. Sie bezeichnete das Projekt als Meilenstein in der jüngeren Geschichte der Stadt. "Was lange währt, wird endlich gut", zitierte sie ein Sprichwort, das "perfekt zum heutigen Spatenstich passt".
Der Förderbescheid entpuppt sich als Millionengabe
2015 habe die Stadt erstmals einen Förderantrag gestellt. Lange habe sie in Berlin für die Realisierung gekämpft und letztlich bei den Haushaltsberatungen erfolgreich für Volkach geworben. Es sei ihr ein Herzensanliegen, dass nicht nur die Metropolen, sondern auch die ländlichen Räume von Förderung profitieren. Dazu sei das Programm "Sanierung kommunaler Einrichtungen" konzipiert worden. Die ersten 3,6 Millionen Euro als Förderbescheid nahm Bürgermeister Heiko Bäuerlein von Claus Kiesel von der Regierung von Unterfranken in Empfang.
"Heute ist ein guter Tag für unsere Stadt", sagte Bäuerlein vor etwa 30 Gästen. Das Projekt sei für die gesamte Mainschleife wichtig. Bäuerlein dankte den Nachbargemeinden, die einen Obolus zur Finanzierung leisten, sowie der ILE Mainschleife Plus. "Die Firmen arbeiten schon wie die Wilden", sagte er. Mit Beginn der Freibadsaison 2026 soll die schmucke Freizeitanlage mit Edelstahlbecken fertig sein.
Die erste Machbarkeitsstudie für das Freibad sei vor sieben Jahren erstellt worden, blickte der Bürgermeister zurück. Die bisherigen Ausschreibungen für die Arbeiten seien aus städtischer Sicht "erfreulich verlaufen". Viele "Rädchen" hätten im Vorfeld ineinander gegriffen, begonnen mit der einstimmigen Entscheidung im Stadtrat bis zu den planenden Architekturbüros Reinhold Jäcklein, Stefan Schrauth und Armin Hoh.
Die Freude über den Spatenstich stand Tanja Langer und ihren Mitstreitern des Fördervereins Volkacher Bäder ins Gesicht geschrieben. Die Vereinsvorsitzende sagte, dass ihre Gefühlslage gerade wie bei einem Navi im Auto sei: "Sie haben ihr Ziel erreicht." Bis zu 30 Wegbegleiter hätten sich für die Sache eingesetzt und dafür, dass die Kinder bald wieder Schwimmen lernen können, erklärte die Allgemeinärztin, die selbst passionierte Schwimmerin ist.