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Kitzingen
Erneute Kritik an Kreisrat Robert Finster: Junge Union begrüßt neue Logistikzentren im Landkreis Kitzingen
Im Industriegebiet ConneKT bezieht der Kitzinger Reifengroßhändler Tyremotive demnächst eine neue Lagerhallen. Über das Für und Wider solcher Logistikzentrum im Landkreis Kitzingen wird aktuell heftig diskutiert.
Foto: Visualisierung Scannell Properties | Im Industriegebiet ConneKT bezieht der Kitzinger Reifengroßhändler Tyremotive demnächst eine neue Lagerhallen. Über das Für und Wider solcher Logistikzentrum im Landkreis Kitzingen wird aktuell heftig diskutiert.
Barbara Herrmann
 |  aktualisiert: 09.02.2024 11:26 Uhr

Es sind dieselben Kontrahenten, wenn man sie denn so nennen will, aber zu einem anderen Thema: Die  Junge Union (JU) im Landkreis Kitzingen übt erneut deutliche Kritik an einer Aussage von Kreisrat Robert Finster (SPD). Ging es beim letzten Konflikt noch um die Steigerwaldbahn beziehungsweise die Nutzung ihrer Trasse, stößt sich die JU nun an den Aussagen des stellvertretenden Landrats zu neuen Logistikzentren im Landkreis.

Wie die Jugendvereinigung der CDU/CSU in ihrem Pressetext schreibt, habe Finsters Haltung bei Marcel Hannweber, Wirtschaftsreferent des Landkreises, und dem JU-Vorsitzenden Simon Rinke für Verwunderung gesorgt. Im Wirtschaftsausschuss des Landkreises hatte Robert Finster die Kritik an der weiteren Ausbreitung von Logistikzentren im Landkreis geäußert. „Die SPD im Landkreis ist auf merkwürdigen wirtschaftlichen Wegen unterwegs“, wird Rinke in der Stellungnahme zitiert.

Stellvertretender Landrat hatte vor riesigem Flächenverbrauch gewarnt

Robert Finster, der auch stellvertretender Landrat ist, hatte den "riesigen Flächenverbrauch", die Folgen für den stationären Handel und das Ausbluten der Innenstädte mit den Logistikzentren in Verbindung gebracht. Dazu schreibt die Junge Union, man habe während Corona und dem Ukraine-Krieg erkannt, wie wichtig Produktion und funktionierende Lieferketten seien. "Hierbei geht es nicht nur um den reinen privaten Online-Konsum für das persönliche Vergnügen, wie auch Landrätin Tamara Bischof angeführt hatte: "Es geht um weitaus mehr."

Zudem sieht Hannweber einen Unterschied: "Die Logistikzentren bei uns im Landkreis sind ja nicht von reinen Logistikunternehmen, sondern von regionalen Produzenten. Wir sind froh, dass wir diese Unternehmen in der Region haben und müssen diese unterstützen.“ Noch dazu liege "unser Landkreis günstig, was die Autobahnanbindung betrifft", heißt es in dem JU-Pressetext weiter. Wirtschaftsreferent Hannweber ist der Ansicht: „Die Gemeinden sind froh, wenn sie für ihre teilweise nicht einfache finanzielle Ausgangslage vor Ort neue Arbeitsplätze und Gewerbesteuern gewinnen können.“

Junge Union will den Kreistag verjüngen

Man müsse aufpassen, "dass Menschen, die mit diesen Veränderungen nicht so leicht umgehen können, diesen notwendigen Wandel nicht erschweren oder verhindern". Ob die Junge Union damit konkret den stellvertretenden Landrat Robert Finster meint, lässt sie offen. Aber es hört sich in ihrem Schreiben stark danach an.

Die Junge Union diskutiere seit längerem darüber, wie man den erfahrenen Kreistag trotzdem verjüngen könne. "Es braucht hier mehr junge und neue Köpfe, die die Zukunft im Landkreis Kitzingen positiv und optimistisch mitgestalten können", so Marcel Hannweber und Simon Rinke.

Sie wünschen sich, mit den Unternehmen ins Gespräch zu kommen und nach Lösungen zu suchen. Ihre Ansicht: "Nichtstun ist ein Rückschritt." Sie verlangen, die "unberechtigte Kritik" zu lassen und fordern: "Fragen wir doch lieber die Unternehmen, wie und wo der Landkreis unterstützen kann – das würde uns deutlich mehr bringen."

 
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  • robert.hippeli@t-online.de
    ... sieht Hannweber einen Unterschied: "Die Logistikzentren bei uns im Landkreis sind ja nicht von reinen Logistikunternehmen, sondern von regionalen Produzenten.... - Das ist so nicht richtig!

    ...Dazu schreibt die Junge Union, man habe während Corona und dem Ukraine-Krieg erkannt, wie wichtig Produktion und funktionierende Lieferketten seien.... - Das ist so auch nicht ganz richtig! An den Engpässen ist auch oft die Raffgier der Produzenten schuld. Ware knapp halten, Panik verbreiten, Presse und Politik auf wirbeln - und schon klappt es mit überzogenen Preisen!

    Früher
    - hatte jeder Edeka-Händler ein kleines Lager und das wurde hin und wieder gefüllt.
    - Bei C&A konnte man fragen: "Haben sie das Hemd in meiner Größe xy noch in ihrem Lager?"
    - VW hat seine Einzelteile Vorort an den den Produktionsstätten gefertigt.
    - .....

    Heute muss lauten den schlauem Beratern alles Just in Time sein und lokal wird nichts gelagert und die Autobahnen und Gewerbegebiet platzen aus den Nähten.
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  • sgeorgm
    Danke für die Berichterstattung!
    Logistik heißt eben nicht nur Amazon, sondern auch unsere Unternehmen vor Ort zu unterstützen!
    Über die Bauart des ein oder anderen Zentrums lässt sich natürlich diskutieren, aber das wird im Artikel ja angeregt und dafür sind die Unternehmen sicherlich bereit. Seien wir mal froh, dass wir Schaeffler, s.Oliver und Co. in unserer Region haben!
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Wenn man in den Lieferketten nicht unendlich viel Dekoschrott für Garten und Haus sowie sonstigen Müll zwischenlagern müsste, dann bräuchte es viele Logistikzentren nicht. Aber ausgerechnet Jungkonservative finden es schlimm wenn so ein Wildwuchs an Logistikzentrum ausgebremst werden soll. Konservativ zu sein bedeutet die Heimat zu bewahren, aber das kapieren die von der CSU und den FW halt nie im Leben. Dass Hannweber aus seiner krachenden Niederlage nichts gelernt hat wundert mich auch nicht.
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  • sgeorgm
    Persönlich werden ist ja nicht gerade die feine Art.
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  • Michelsen
    Es ist richtig, dass Herr Finster als Mitglied des Wirtschaftsausschusses den immer steigenden Flächenverbrauch durch Logistikzentren angeprangert hat. Das ist der Preis des Online-Handels und der auf der grünen Wiese entstehenden Discounter und Handelsketten. War es nicht auch ein Versprechen der CSU, den Flächenverbrauch in Bayern drastisch zu reduzieren?
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Ich denke es war ein Versprecher von Markus Söder. Er verspricht sich sehr oft, nur nicht so auffällig wie Edmund Stoiber.
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  • Faustus
    Bei uns heißt versprechen mittlerweile schon "versödern"
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  • Siller10412210
    Ein Armutszeugnis für eine Jugendorganisation, wenn ein ca. 70-jähriger Politiker besser weiß, was gut für die kommenden Generationen ist! Bleiben Sie hartnäckig, Herr Finster, und machen Sie enkeltaugliche Politik!
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  • elkatvelo@t-online.de
    den Kreistag verjüngen, dann lieber JU dann fangt doch mal bei euren Altvorderen, Altbürgermeistern, alten weissen Männern an.
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  • Arcus
    Den Kreistag verjüngen, dafür bin ich auch. AAber nicht mit einer JU, die aus ihrem vorgestrigen Denken noch nicht rausgekommen ist.
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