Es sind dieselben Kontrahenten, wenn man sie denn so nennen will, aber zu einem anderen Thema: Die Junge Union (JU) im Landkreis Kitzingen übt erneut deutliche Kritik an einer Aussage von Kreisrat Robert Finster (SPD). Ging es beim letzten Konflikt noch um die Steigerwaldbahn beziehungsweise die Nutzung ihrer Trasse, stößt sich die JU nun an den Aussagen des stellvertretenden Landrats zu neuen Logistikzentren im Landkreis.
Wie die Jugendvereinigung der CDU/CSU in ihrem Pressetext schreibt, habe Finsters Haltung bei Marcel Hannweber, Wirtschaftsreferent des Landkreises, und dem JU-Vorsitzenden Simon Rinke für Verwunderung gesorgt. Im Wirtschaftsausschuss des Landkreises hatte Robert Finster die Kritik an der weiteren Ausbreitung von Logistikzentren im Landkreis geäußert. „Die SPD im Landkreis ist auf merkwürdigen wirtschaftlichen Wegen unterwegs“, wird Rinke in der Stellungnahme zitiert.
Stellvertretender Landrat hatte vor riesigem Flächenverbrauch gewarnt
Robert Finster, der auch stellvertretender Landrat ist, hatte den "riesigen Flächenverbrauch", die Folgen für den stationären Handel und das Ausbluten der Innenstädte mit den Logistikzentren in Verbindung gebracht. Dazu schreibt die Junge Union, man habe während Corona und dem Ukraine-Krieg erkannt, wie wichtig Produktion und funktionierende Lieferketten seien. "Hierbei geht es nicht nur um den reinen privaten Online-Konsum für das persönliche Vergnügen, wie auch Landrätin Tamara Bischof angeführt hatte: "Es geht um weitaus mehr."
Zudem sieht Hannweber einen Unterschied: "Die Logistikzentren bei uns im Landkreis sind ja nicht von reinen Logistikunternehmen, sondern von regionalen Produzenten. Wir sind froh, dass wir diese Unternehmen in der Region haben und müssen diese unterstützen.“ Noch dazu liege "unser Landkreis günstig, was die Autobahnanbindung betrifft", heißt es in dem JU-Pressetext weiter. Wirtschaftsreferent Hannweber ist der Ansicht: „Die Gemeinden sind froh, wenn sie für ihre teilweise nicht einfache finanzielle Ausgangslage vor Ort neue Arbeitsplätze und Gewerbesteuern gewinnen können.“
Junge Union will den Kreistag verjüngen
Man müsse aufpassen, "dass Menschen, die mit diesen Veränderungen nicht so leicht umgehen können, diesen notwendigen Wandel nicht erschweren oder verhindern". Ob die Junge Union damit konkret den stellvertretenden Landrat Robert Finster meint, lässt sie offen. Aber es hört sich in ihrem Schreiben stark danach an.
Die Junge Union diskutiere seit längerem darüber, wie man den erfahrenen Kreistag trotzdem verjüngen könne. "Es braucht hier mehr junge und neue Köpfe, die die Zukunft im Landkreis Kitzingen positiv und optimistisch mitgestalten können", so Marcel Hannweber und Simon Rinke.
Sie wünschen sich, mit den Unternehmen ins Gespräch zu kommen und nach Lösungen zu suchen. Ihre Ansicht: "Nichtstun ist ein Rückschritt." Sie verlangen, die "unberechtigte Kritik" zu lassen und fordern: "Fragen wir doch lieber die Unternehmen, wie und wo der Landkreis unterstützen kann – das würde uns deutlich mehr bringen."
...Dazu schreibt die Junge Union, man habe während Corona und dem Ukraine-Krieg erkannt, wie wichtig Produktion und funktionierende Lieferketten seien.... - Das ist so auch nicht ganz richtig! An den Engpässen ist auch oft die Raffgier der Produzenten schuld. Ware knapp halten, Panik verbreiten, Presse und Politik auf wirbeln - und schon klappt es mit überzogenen Preisen!
Früher
- hatte jeder Edeka-Händler ein kleines Lager und das wurde hin und wieder gefüllt.
- Bei C&A konnte man fragen: "Haben sie das Hemd in meiner Größe xy noch in ihrem Lager?"
- VW hat seine Einzelteile Vorort an den den Produktionsstätten gefertigt.
- .....
Heute muss lauten den schlauem Beratern alles Just in Time sein und lokal wird nichts gelagert und die Autobahnen und Gewerbegebiet platzen aus den Nähten.
Logistik heißt eben nicht nur Amazon, sondern auch unsere Unternehmen vor Ort zu unterstützen!
Über die Bauart des ein oder anderen Zentrums lässt sich natürlich diskutieren, aber das wird im Artikel ja angeregt und dafür sind die Unternehmen sicherlich bereit. Seien wir mal froh, dass wir Schaeffler, s.Oliver und Co. in unserer Region haben!