Zum Auftakt zeigte sich das Wetter nicht gerade von seiner schönen Seite. Die Schirme im Hof mussten die Gäste vor den Regentropfen schützen statt vor der Sonne. Dabei wäre es ein Tag zum Feiern gewesen: Spitzenkoch Bernhard Reiser hat den Nordheimer "Zehnthof" gepachtet und will ihm zu neuem Glanz verhelfen. Doch der Küchenchef nahm es sportlich: „Wir haben trotzdem die volle Mannschaft hier, denn wir wollen die Abläufe trainieren“, sagte er mit Blick auf die Küchenbesetzung.
Vielleicht sei so ein unterkühlter Beginn besser, als gleich überrannt zu werden, meinte er und gewann so dem Regenwetter noch etwas Gutes ab. „Einfach mal aufmachen, wieder in Rhythmus kommen und dann einen schönen Sommer haben“, das wünscht sich Reiser.
Gasthof aus dem Dornröschenschlaf holen
In den nächsten Wochen werde man im traditionsreichen "Zehnthof", der sich im Besitz der Winzergenossenschaft Divino befindet, angesichts der nach wie vor unsicheren Corona-Situation Vorsicht walten lassen und noch nicht die gesamte neue Speisekarte anbieten. Der Sternekoch hofft allerdings, dass sich das nach den langen Monaten des Wartens bald ändern wird. Das Ziel sei, „den Zehnthof so zu etablieren, dass er über der Maininsel strahlt“, sagte Reiser über seinen Anspruch.
Im Vorjahr hatte Reiser den renommierten Gasthof zunächst für eine Saison „aus dem Dornröschenschlaf geholt“, wie er es nennt. Ende 2017 hatte das bekannte Gasthaus für drei Jahre geschlossen; die Besitzer prüften mehrere Konzepte und Pläne für den Weiterbetrieb.
Schließlich landeten sie einen Coup: Das Werben der Divino-Genossenschaft um den renommierten Koch war erfolgreich gewesen. Man habe einen langfristigen Pachtvertrag geschlossen, der mit einem Konzept zur Renovierung des markanten Hauses einher gehe. Das gesamte Gebäude wurde geprüft; Statik und Dach seien in sehr gutem Zustand. Das habe auch der Denkmalschutz bestätigt.
Verliebt in das historische Gemäuer
Zusammen mit den Fachleuten hat Reiser beinahe alles in Augenschein genommen. „Es ist phänomenal", zeigt er sich begeistert: "Ich kenne jeden Winkel, vom Keller bis zum Gebälk.“ Regelrecht verliebt habe er sich in das historische Gebäude, wie er sagt.
Im Zentrum der Winzergemeinde auf der Weininsel will Bernhard Reiser „einen ordentlichen, sauberen Landgasthof darstellen, wo Handwerk gezeigt wird. Wir wollen zeigen, was man alles machen kann“, beschreibt der Sternekoch seine Absichten.
Beim Kochen schwebt ihm etwa vor, die Waller-Tradition wieder aufleben zu lassen. Geschmorte Enten und Gänse sollen zur Karte gehören, wie auch eine fränkische Bratwurst. Auch das Saisonale, wie Spargel oder Wild, wird gekocht. „Das wichtigste Credo ist, dass es handgemacht ist.“ Pizza und Burger werde der Gast im "Zehnthof" nicht bekommen.
In seiner Küche in Nordheim hat Reiser ein Team mit vier ausgebildeten Köchen sowie fünf Koch-Lehrlingen, die alle drei Monate ausgetauscht würden. Seinen Auszubildenden könne er dort ein ganz anderes Portfolio zeigen. Reiser selbst werde sporadisch vor Ort sein. „Mich selbst sehe ich eher als kreativer Kopf; es sind genug Chefs hier.“ Dazu kommen vier Restaurant-Fachleute plus Aushilfen.
Großen Wert legt der Spitzenkoch, der seit 2004 einen Michelin-Stern hält, auf die Weinkarte. Darauf werden die Gäste nicht nur die Gewächse der Divino finden. „Wir holen die gesamte Mainschleife mit ins Boot“, verspricht Reiser. Gute Tropfen von Winzern aus der gesamten Umgebung werden angeboten.
Auf die Gäste warten 80 Plätze auf der Terrasse sowie 86 im Innenraum. „Von uns aus kann's los gehen“, schmunzelt der neue Chef im "Zehnthof". Geöffnet sein soll jeweils am Mittwoch ab 16 Uhr sowie von Donnerstag bis einschließlich Sonntag, jeweils ab 11 Uhr.
2. habe ich meistens Richtung Fähre einen Parkplatz gefunden
3. fahre ich vor allem am Wochende auch mal 15 KM mit dem Fahrrad zum geniessen.
Wo ist das Problem, am Ortseingang eine Parkfläche zu schaffen - die Nachbargemeinde zeigt wie es geht, oder will keiner eine Fläche zur Verfügung stellen ???