Die Rundwanderung auf dem Wanderweg C5 in Castell bietet Ausflüglern auf sechs Kilometern nicht nur Einblicke in die Besonderheiten des Weinbaus, malerische Landschaften und kulturelle Schätze. Zugleich gibt es herrliche Ausblicke in die Steigerwaldlandschaft.
Für die Tour, die an Weinlagen entlang und hoch auf den Schlossberg führt, sollte man circa 1,5 Stunden einplanen.
1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?
Die Tour startet im 850-Einwohner-Örtchen Castell im Landkreis Kitzingen. Der Rundweg C5 ist rund sechs Kilometer lang und führt durch viel Natur samt wunderschöner Aussichten entlang der Weinlagen Hohnart, Bausch, Schlossberg, Reitsteig, Kirchberg und Kugelspiel. Von dort geht's zurück zum Ausgangspunkt in der Ortsmitte. Die Tour ist zertifiziert und hat das Qualitätssiegel "Wege zum Wein". Was bedeutet, dass Ausflügler die Weinberge wandernd erleben können und die Route viel Abwechslung verspricht.
2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?
Castell ist über die Autobahn A3 Abfahrt Wiesentheid erreichbar. Von dort geht es weiter über Rüdenhausen in Richtung Enzlar, nach etwa drei Kilometern ist man in Castell. Parkplätze gibt es gleich am Startpunkt in der Birklinger Straße.
Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, steigt am einfachsten in Kitzingen am Bahnhof in die Buslinie 8111 und in Castell an der Greuther Straße wieder aus. Der Startpunkt der Wanderung, am Info-Pavillon Ecke Rüdenhäuser Straße/Birklinger Straße, ist nur ein Katzensprung entfernt. Die Freizeitbuslinie Dorschätze-Express fährt von Mai bis Ende Oktober am Wochenende sowie an Feiertagen vom Bahnhof Iphofen über Castell nach Prichsenstadt und zurück.
3. Warum sollte ich dorthin?
Castell liegt an den westlichen Ausläufern des Steigerwaldes. Eingebettet zwischen Weinbergen, Obstwiesen und Wald schmiegt sich der malerische Weinort unterhalb des Schlossberges an den Hang. Hier lassen sich in landschaftlich reizvollen Umgebung 1200 Jahre Geschichte erleben. Castell, das erstmals 816 urkundlich erwähnt wurde, war der Mittelpunkt der bis 1806 reichsständischen Grafschaft Castell und dient heute noch als Stammsitz der Fürsten zu Castell-Castell.
Vom Schlossberg und Herrenberg mit den Resten der ehemaligen Burgen bietet sich ein weiter Blick bis zum Maintal und zur Rhön.
4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?
Die Route startet am Info-Pavillon des Weinorts Castell und führt zunächst am Schlosspark vorbei. Ein Abstecher in das Areal lohnt sich, das Schloss selbst ist aber nicht zugänglich. Weiter geht es leicht ansteigend am Silvanerdenkmal vorbei in die Weinberge.
Der Lohn schon nach kurzer Zeit: ein prächtiger Ausblick über die Gemeinde. Hat man die Wüstenfelder Straße überquert, folgt eine Etappe auf einem schmalen Waldpfad, der hoch zur Gerichtslinde führt.
Oben angekommen können Wanderinnen und Wanderer nach links einen kurzen 200-Meter-Abstecher zur schönsten Weinsicht 2012 in Franken machen. Im Zuge einer Abstimmung hat das Deutsche Weininstitut damals die Auszeichnung an den Weinberg Casteller Schlossberg verliehen.
Weitere Weinlagen sowie Aussichten über das Maintal und an klaren Tagen bis zur Rhön säumen den weiteren Weg - samt Weinbergsblumen und der Burgturm-Ruine.
Die Beschilderung der Tour weist an einigen Stellen Mängel auf. Wer auf Nummer sicher gehen will, läuft mit einem GPX-Track.
- Hier geht's zur Tour auf Komoot
5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?
Für die Rundwanderung sollte man rund 1,5 Stunden veranschlagen. Wer sich gleich zu Beginn der 6-Kilometer-Tour den Schlosspark ansehen möchte, braucht entsprechend länger.
6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?
Die Tour ist das ganze Jahr über wanderbar und hat zu jeder Jahreszeit ihren eigenen Reiz. In Castell werden etwa 100 Hektar bewirtschaftet. Die Winzer sind von Frühling bis Winter im Weinberg unterwegs. Pflanzung, Reberziehung, Rebschnitt, Bodenpflege und Schädlingsbekämpfung erfordern viel Wissen und Arbeit. Da gibt es immer etwas Spannendes zu sehen. Im Sommer sollte man an Sonnenschutz und eine Kopfbedeckung denken.
7. Für wen ist der Ausflug geeignet?
Auch wenn die Tour zwei kleinere Anstiege hat, lässt sie sich als eher leicht einstufen und ist von daher gut machbar. Die herrlichen Aussichten und das Gefühl, mitten in der Natur und weit weg vom Alltag zu sein, entschädigen für die Mühen des Aufstiegs. Allerdings: Mit Kinderwagen und Rollstuhl ist die Wanderung nicht möglich.
8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?
Die Route beginnt und endet in Castell, hier gibt es das Restaurant Kniebrecher (Tel. 09325/9800769), das Restaurant Weinstall (Tel. 09325/60110), den Grünen Baum (Tel. 0176/60004455) und den Weingarten Castell (Tel. 09325/9805743). Wer dort einkehren möchte, informiert sich am besten vorab über die Öffnungszeiten.
9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will – was bietet die Umgebung?
- Castell bietet mit Schlosspark, Museumsscheune, einer naturbezogenen Kneippanlage und der Erholungsfläche "Schutz" unterhalb des Rathauses kleine Schätze, die es zu erkunden lohnt.
- Umgeben von Wald, Weinbergen, Wiesen und Äckern liegt Wiesenbronn am Fuße des Schwanbergs. Das gut ausgebaute Wander- und Radfahrwegenetz lädt hier zum Erholen ein.
- Der Schwanberg ist einer der bekanntesten Steigerwaldberge. Ein Besuch lohnt sich wegen schöner Wanderwege, der tollen Aussicht und wegen des Schlossparks.
- In Wiesentheid laden der Schlosspark und die St. Mauritiuskirche, die nach den Plänen des bekannten Baumeisters Balthasar Neumann gefertigt wurde, zu einem Besuch ein.
- Als die "Silvanerecke Frankens" lockt Rödelsee gleich mit mehreren Sehenswürdigkeiten. Sei es der jüdische Friedhof, das "Elfleinshäusla" und das "Kolonialmuseum" oder auch das Schloss Crailsheim.
- In Prichsenstadt laden mittelalterliche Gassen, Fachwerkhäuser, die Stadtmauer mit Wehrtürmen Besucher zum Verweilen ein.
- Iphofen hat einiges zu bieten: Knauf-Museum mit Exponaten aus fünf Jahrtausenden und vier Erdteilen, Freilandmuseum Kirchenburg im Stadtteil Mönchsondheim, dazu sehenswerte Baudenkmälern mit Toren und Türmen und der komplett erhaltenen Wehranlage.