
Am Samstag, 1. Juli, öffnet der Weingarten in Castell wieder seine Pforten. Das beliebte Ausflugslokal wird dann mit Urs Hoffman und Anne Claire Zimmermann ein neues Pächter-Paar betreiben, das dort zuvor gerne zu Gast war. "Wir wollen es so nahtlos wie möglich weiterführen, mit viel Herzblut und persönlichem Engagement", versprechen beide auf ihrer Internetseite. Zunächst wird wieder an den Wochenenden geöffnet sein. Sobald genügend Personal vorhanden ist, auch öfter.
Den Weingarten kannten und schätzten beide schon lange. "Wir sind hier immer sehr gerne gewesen. Als wir hörten, dass es nicht weiter geht, haben wir uns beworben", erzählt Urs Hoffmann. Für ihn und seine Frau ist es "der schönste Gastro-Platz weit und breit für den Sonnenuntergang", schwärmt er.
Pächter stammen aus Frankfurt und wohnen in Ebersbrunn

Das Pächter-Paar wohnt im kleinen Geiselwinder Ortsteil Ebersbrunn, weil Hoffmanns Vater vor über 30 Jahren dort das alte Pfarrhaus kaufte. Hoffmann und Anne Claire Zimmermann stammen aus Frankfurt; mittlerweile haben sie die Großstadt gegen die fränkische Provinz getauscht.
Beide sind Neulinge in dem Berufsfeld, beide kommen aus ganz anderen Branchen. Was bewegt einen Designer und Spa-Therapeuten und eine Goldschmiedemeisterin in nicht mehr ganz jungen Jahren dazu, sich neu zu orientieren und in die Gastronomie einzusteigen? "Wir hatten schon immer im Hinterkopf, so etwas mal zu machen. Bei dem schönen Platz fiel uns die Entscheidung nicht schwer", sagt Urs Hoffmann.

Als Designer war er oft auch im Bereich Einrichtung von Gaststätten tätig, mehr jedoch nicht. Gespannt sind beide. Anne Zimmermann spricht von einem neuen Gefühl, sich zu verwirklichen. "Dass es so etwas wird, hätte ich mir nie geträumt. Ich freue mich darauf."

Beide wissen, dass in dem hoch über Castell gelegenen Freiluft-Lokal mit 150 Plätzen viel Arbeit auf sie wartet. Um es zu betreiben, brauche es viel Personal, was heutzutage schwierig zu finden ist. Zum Glück sind einige von der alten Crew wieder mit an Bord, "sonst hätten wir es nicht gemacht", gibt Hoffmann zu.
Bevor es losgeht, wurde in dem Garten, der einst als Biergarten mit Kegelbahn zum Gasthof "Grüner Baum" gehörte, das ein oder andere renoviert und verfeinert. So bekam die Kegelbahn ein neues Dach und einen neuen Anstrich. "Das wird so, dass man sich da richtig gerne rein sitzen möchte", versprechen die Pächter.
Bewährtes Konzept weiterentwickeln

Am zuvor über Jahre bewährten Konzept wolle man wenig verändern, sagt Hoffmann. Alles bleibt regional, die Weinkarte hat er noch erweitert mit weiteren Weinen der drei örtlichen Winzer. Schließlich sei das Ganze ein Wein-Garten. Für Interessierte will er auch eine kleine Weinprobe anbieten. Bier wird selbstverständlich auch ausgeschenkt.
Kleine Speisen werden wie bisher angeboten. "Fränkisch traditionell mit leichten Veränderungen", nennt es Hoffmann. Erweitern will das Pächter-Paar das Angebot an Longdrinks. Gerade das sei ideal für den Sonnenuntergang, zur Urlaubsstimmung.

Passend dazu soll es künftig auch die Möglichkeit geben, dass man sich im Weingarten Liegestühle ausleihen kann. Mit denen lässt sich dann in der Wiese oberhalb gemütlich chillen. An kühleren Tagen ist drinnen in der Wetterschutzhütte Platz.
Dass es endlich wieder los geht, darauf warten viele, sagt das Pächter-Paar übereinstimmend: "Wir haben auf den sozialen Medien 1000 Follower. Dort wurde ständig gefragt, wann wieder offen ist."
