
Die Reithalle im Casteller Schlosspark verwandelte sich in einen Krönungssaal. Über 30 amtierende oder ehemalige Hoheiten waren der Einladung zur Ehrung der amtierenden Weinprinzessin Alina I. und zur Krönung ihrer Nachfolgerin Johanna I. gefolgt.
"Die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerungen in eine stille Freude", sagte Alina Brügel am Ende ihrer Amtszeit, die 715 Tage dauerte. In dieser Zeit vertrat sie den Casteller Wein und ihre Heimatgemeinde auf insgesamt 118 Terminen. Gekrönt am Greuther Bastel begann ihre Weinreise, die sie nicht nur zu 28 Weinfesten und etlichen Kirchweihen in der Region, sondern auch nach Nürnberg, Fürth, München, Worpswede und Berlin führte. Viele Termine hatte sie mit dem Kitzinger Hofstaat, viel Prominenz traf sie. Darunter Sänger Malik Harris, Comedian Volker Heißmann oder Menschen aus der Politik wie Michaela Kaniber, Hubert Aiwanger, Markus Söder oder Armin Laschet.
Den Frankenwein habe sie auf verschiedenen Veranstaltungen vertreten dürfen. So in Nürnberg auf der Gebietspräsentation, auf der Grünen Woche in Berlin oder bei der Weinvernissage in Worpswede. Auf Nachfrage von Carolin Meyer, die durch die Krönungsfeier führte, nannte Brügel die Sternstundengala als ein ganz besonderes Erlebnis.
Abschiedsworte der scheidenden Casteller Weinprinzessin
"Die Zeit als Casteller Weinprinzessin war eine unglaubliche Bereicherung." Die Krone sei der Schlüssel zu den schönsten Weinfesten und aufregendsten Veranstaltungen gewesen. Sie habe viele Erfahrungen machen dürfen und tolle und liebenswerte Prinzessinnen und Prinzen kennengelernt. Sie bedankte sich für die bisher prägendste Zeit ihres Lebens. Es folgte eine Bilderreise ihrer Amtszeit, die mit Standing Ovations für Alina I. endete.
Ferdinand Fürst zu Castell-Castell, für den ein Geburtstagsständchen gesungen wurde, berichtete kurz von den Frostschäden in den Weinbergen. Die Situation im Verkauf sei so, dass man manchmal mehr ernte, als man verkaufen könne. Deshalb sei das Engagement der Weinhoheiten wichtig. "Wir brauchen sie dringend in Franken", betonte er. Er ermunterte auch dazu, "uns alte Menschen nicht allein zu lassen, sondern sich einzumischen".
Auch Eva Brockmann, die an der Krönungsfeier nicht als Deutsche Weinkönigin teilnahm, sondern ganz privat da war, freute sich über diese Worte der Wertschätzung für die Weinhoheiten. Diese seien nämlich das Sprachrohr der Branche. Brockmann erklärte, dass sie zu Alina eine besondere Verbindung habe. Denn kurz nach ihrem Amtsantritt als Fränkische Weinkönigin habe sie Alina zum Weinprinzessin krönen dürfen – ihre allererste Krönung.
Für die Fränkische Weinkönigin Lisa Lehritter war dieser fünfte Besuch in Castell der emotionalste. Emotional war der Moment wohl auch für den Weinbauvereinsvorsitzenden Harald Brügel, der Vater von Alina. Er habe gemerkt, wie wichtig seiner Tochter das Amt war, das ihr viel Spaß gemacht habe. Ganz persönliche Worte des Dankes kamen von der stellvertretenden Landrätin Doris Paul, von Bürgermeister Christian Hähnlein, Hofrat Walter Vierrether und per Videobotschaft von der Landtagsabgeordneten Barbara Becker. Die Weinhoheiten verabschiedeten sich mit einer gespielten Chemievorlesung, da Alina Brügel dies studiert.
Dann bekam Johanna Scheidler die Krone. Die 21-Jährige, jetzt vierte Casteller Weinprinzessin, lässt sich am Uniklinikum Würzburg derzeit zur Physiotherapeutin ausbilden. Sie freut sich, Castell durch ihr Amt noch besser kennenzulernen. Bei einigen Veranstaltungen im Vorfeld der Krönung sei sie zusammen mit Alina schon dabei gewesen. Ihr Krönungswein ist ein 2022er Riesling feinherb.