Noch ist es braungrau und kalt draußen, der Winter nicht vorbei. Aber wenn die Sonne scheint, gibt es keinen Grund, daheim zu bleiben. Wer Lust auf frische Luft hat - wie wäre es mit dieser kleinen Tour im Landkreis Kitzingen? Auf zur TraumRunde in Prichsenstadt.

1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?

Die 8,2 Kilometer lange Rundwanderstrecke, die am Wanderparkplatz Ilmbach beginnt, verläuft fast durchgehend durch den Wald oder zumindest direkt am Waldrand entlang. Neben dem satten Grün bietet die Tour eine gute Möglichkeit, sich an der Stille und der Energie des Waldes zu laben.

2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?

Aus dem Westen kommend ist der Prichsenstädter Ortsteil Ilmbach mit dem Auto leicht über die A 3 (Ausfahrt Wiesentheid) und im Anschluss über die B 286 (Ausfahrt Wiesentheid/Prichsenstadt/Geesdorf) sowie weiter auf der St 2272 und St 2260 zu erreichen. Wer aus dem Norden anreist, kommt über die A 71, wechselt am Autobahnkreuz 31-Dreieck Werntal auf die A 70 in Richtung Bayreuth/Bamberg/Nürnberg/Schweinfurt und fädelt bei der Ausfahrt Schweinfurt-Zentrum auf die B 286 in Richtung Gerolzhofen ein. Weiter geht's dann wie zuerst beschrieben. Parkplätze gibt es direkt am Anfang des Wanderweges, gegenüber vom Jagdhaus Ilmbach.

Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, muss sich, je nachdem von wo aus gestartet wird, zum einen auf mehrere Umstiege einstellen und mindestens mit dem zwei- bis dreifachen an Zeit rechnen, die man mit einem Pkw braucht. Vom Schweinfurter Hauptbahnhof aus benötigt man beispielsweise über zwei Stunden bis man Rüdern (bei Prichsenstadt) erreicht hat. Bis zum Startpunkt der Wanderung hat man von hier aus noch einmal einen Kilometer Fußmarsch vor sich.

3. Warum sollte ich dorthin?

Die 15 TraumRunden im Kitzinger Land wurden in Zusammenarbeit mit einem Wanderexperten und den Wegewarten vor Ort erarbeitet und bieten naturnahe Wege, kleine Kostbarkeiten am Rande und herrliche Aussichten. Die Prichsenstadt-Tour führt beispielsweise an einem Jagdschloss oder auch an einem Ort vorbei, an dem einst ein stattliches Kloster stand. Reste sieht man zwar kaum mehr, doch eine Infotafel klärt über dieses besondere Areal auf. Auch der Aussichtspunkt Glösberg, der die Ausflügler nach einem kleinen Anstieg mit einem weiten Fernblick belohnt, gestaltet die Rundwanderstrecke kurzweilig und abwechslungsreich.

4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?

Die Tour startet am Wanderparkplatz Ilmbach. Nach wenigen hundert Metern geht es bei dem Hinweisschild "Beginn Trunkpfad" rechts in den Wald hinein. Und gleich hier wartet der erste Höhepunkt: die Überreste eines ehemaligen Klosters der Kartäuser.

Im Anschluss werden über den Schafsgrund, links der Ilmbacher Wald und rechts der Schönborn'sche Forst, gute drei Kilometer Wald durchquert, bis es über eine kurze Asphaltstrecke hoch zum Aussichtspunkt Glösberg in der Nähe von Gräfenneuses geht. Hier lädt eine gemütliche Rasthütte mit schöner Aussicht ins Kitzinger Land zum Verweilen ein.

Im Wald zurück führt die TraumRunde über sandige Böden an einem Hang entlang zur Trunkhütte und am sogenannten Eselsbrunnen vorbei. Rechts des Höllgrundes geht es auf einem – in der kälteren Jahreszeit oft matschigen – Hohlweg steil bergab und dann hinauf auf den Schlossberg, ein Turmhügel einer verschwundenen Burg. Dort zeugen historische Rebsorten in einem erstmals 1421 erwähnten Weinberg von der Pflege alter Weinbautraditionen. Am dortigen Weißen Kreuz lädt eine Sitzgruppe zum Genießen ein. Nach kurzem Abstieg vom Weinberg führt die Route über einen Wiesenweg nach etwa 800 Metern zurück zum Ausgangspunkt.

5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?

Die 8,2 Kilometer lange Wandertour ist – je nach Witterungsverhältnissen – in 2,5 Stunden gut machbar. Für Geübte und Wanderlustige gibt es die Möglichkeit, die beiden TraumRunden Prichsenstadt und Geiselwind, die auf einem Teil der Wegstrecke gemeinsam verlaufen, zu einer 16,3 Kilometer langen Tour zu kombinieren.

6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?

Die TraumRunde Prichsenstadt ist vermutlich ganzjährig begehbar. Besonders reizvoll ist die Tour aber sicherlich von Frühling bis in den Herbst hinein. Ab Oktober sind die Wanderwege aufgrund der Witterungsverhältnisse, insbesondere der Abstieg auf dem steilen Hohlweg zum Ende der Wanderung, immer etwas matschig, was aber nicht heißen soll, dass die Tour nicht begehbar wäre. Im Gegenteil: Mit griffigem Schuhwerk und passender Kleidung macht die Route auf jeden Fall Spaß.

7. Für wen ist der Ausflug geeignet?

Naturliebhaber und all jene, die gerne der Stille des Waldes lauschen, werden genauso ihre Freude an der Tour haben wie die, die gerne auf naturbelassenen, schmalen Pfaden wandeln. Mit Kinderwagen ist diese Tour nicht machbar.

8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?

Die Rundwanderung beginnt und endet unweit des Jaghauses Ilmbach, einem Restaurant, das nach eigenen Angaben sowohl deutsche als auch mexikanische Speisen und auch Pizza anbietet. Weitere Möglichkeiten zur Einkehr gibt's in den nah gelegenen Gemeinden Prichsenstadt und Wiesentheid.

9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will – was bietet die Umgebung?

- Der Weinort Prichsenstadt erinnert an die große Zeit der Städtegründungen des Mittelalters und zeigt typische Züge altfränkischer Kultur und Lebensart. Sehenswert sind die mittelalterlichen, winkeligen Gassen, die Fachwerkhäuser sowie die Stadtmauer mit Wehrtürmen.

- Wer die Faszination des Rennsports einmal im Kleinen hautnah erleben möchte, findet auf der Kartbahn im Steigerwald-Motodrom bei Gerolzhofen die Gelegenheit dazu. Öffnungszeiten: von April bis Ende Oktober an allen Samstagen von 9 bis 18 Uhr sowie Sonn- und Feiertagen von 13 bis 18 Uhr.

- Action und Abenteuer verspricht ab 9. April das nah gelegene Freizeitland Geiselwind.

- Auf dem Baumwipfelpfad Steigerwald in Ebrach hat man die Möglichkeit, die Schönheit des Waldes mal aus einer anderen Perspektive zu erleben.

- Hoch über der Gemeinde Handthal am Rande der Weinberge erhebt sich die Burgruine Stollburg. Zu sehen ist von der großartigen Architektur des Hochmittelalters zwar nicht mehr viel. Dafür soll hier aber der bedeutendste Dichter des Mittelalters im deutschsprachigen Raum, Walther von der Vogelweide, geboren sein.

- Die Abtei Münsterschwarzach gehört zu den wichtigsten Klöstern der Benediktiner in Deutschland. Vor Ort gibt ein Infozentrum Einblick in das Leben der Mönche hinter den Klostermauern.

- Weitere sehenswerte Ziele: die Weinstadt Volkach, Schloss Rüdenhausen oder der zehn Hektar große Schlosspark in Wiesentheid.