Selbst für Einheimische aus dem Landkreis ist Köslau mitunter nicht ganz leicht zu finden. Von Königsberg aus führt der Weg über Altershausen und Hofstetten in die Höhen der Haßberge. Umgeben von Wald und Feldern liegt dort am Rennweg der kleine, 76 Einwohnerinnen und Einwohner fassende Ort, den eine angenehme Ruhe umgibt. Genau diese Ruhe und die Natur ringsum sind es, die Besucherinnen und Besucher zu Silvia Schuhmann und ihrem Mann Thomas nach Köslau führen.
Bereits vor einigen Jahren hat das Ehepaar dort das alte Köslauer Brauhaus in drei Ferienwohnungen verwandelt. Inzwischen ist schräg gegenüber ein weiteres Objekt hinzugekommen, das vor allem optisch aus der dörflichen Umgebung heraussticht. Es handelt sich um ein elliptisch geformtes Gebäude mit silbergrauer Verkleidung und einem großen runden Bullauge in der Mitte der Längsseite. "Einer von unseren Gästen aus dem Brauhaus hat gesagt: Das steht ja da wie ein Ufo, als ob es gleich wegfliegen würde", erinnert sich Silvia Schuhmann.
Von einer Idee mit Überseecontainern zum Ferienhaus UFO47
Das Gebäude ist unter dem Namen UFO47 als Ferienhaus im Internet zu finden. UFO steht dabei für "Ungewöhnliches Ferienhaus Objekt", die Vier für den vierten Entwurf und die Sieben für die siebte Variante. Erste Überlegungen hatten eigentlich eine Ferienwohnung aus Überseecontainern vorgesehen, wie Schuhmann berichtet. "Die gibt's aber überall schon." Und so entstand unter der kreativen Federführung ihres Manns, der eine Schreinerei führt, stattdessen nach und nach das UFO47. Ein Ferienhaus mit Alleinstellungsmerkmal.
Man müsse Sachen bieten, die auffallen, berichtet Schuhmann. "Rein über die Region findet uns kaum einer, nur die Insider wissen, wie schön es bei uns ist." Neben der auffallenden Optik gibt es einige weitere Aspekte, die das UFO47 besonders machen. Gebaut ist es zum Beispiel aus Holz. "Das war bei einer Schreinerfamilie naheliegend", sagt Schuhmann mit einem Schmunzeln. Das Holz stamme aus der Region, berichtet sie und verweist damit auf einen weiteren Punkt: Nachhaltigkeit.
Daher verzichte das UFO47 beispielsweise so weit wie möglich auf Plastik, sagt sie und greift zum Veranschaulichen nach der Fliegenklatsche, fränkisch "Muggnbatschn", einem Produkt, das in den meisten Varianten wohl aus Plastik ist. "Diese hier ist aus Holz und Leder." Vor der Ferienwohnung indes sind seitlich mehrere Solarmodule aufgestellt. "Wir produzieren mehr Strom als wir über das Jahr gesehen brauchen", berichtet die Gastgeberin. Im Sommer liefern die Solarzellen auch den Strom für die dann an heißen Tagen gefragte Klimaanlage des UFO47. In der Garage nebenan sind zudem E-Ladestationen installiert. "Nachhaltigkeit ist ein großes Thema für uns", sagt Schuhmann.
Als das Ferienhaus bezugsfertig war, kamen Corona und der erste Lockdown
Das UFO47 geht in diesem Jahr in seine dritte Saison. Die Fertigstellung fiel genau mit dem Beginn der Corona-Pandemie zusammen. "Wir waren fertig als 2020 der erste Lockdown angefangen hat", erinnert sich Schuhmann. Nachdem wieder geöffnet werden durfte, sei das UFO47 gleich fast immer belegt gewesen. "Das hat uns total gefreut", fügt sie an. Der Großteil der Gäste kommt Schuhmann zufolge aus Deutschland, aber auch Urlauberinnen und Urlauber aus dem Ausland, etwa der Schweiz, weilten schon in Köslau.
Vier bis fünf Tage verbringen Gäste im Schnitt im UFO47, wie Schuhmann berichtet. Platz bietet das Ferienhaus für vier Personen, genutzt werde es meist von Paaren. Da Köslau geografisch gesehen relativ mittig in Deutschland liegt, werde man zum Beispiel auch für Familienzusammenkünfte angesteuert, etwa wenn ein Teil aus München und der andere aus Hamburg anreist. Ebenso nutzen Urlauberinnen und Urlauber das UFO47 als Zwischenstation auf dem Weg Richtung Süden, wie die Gastgeberin berichtet. Vermehrt würden auch Gravelbikerinnen und -biker das Domizil in den Haßbergen aufsuchen.
Das Angebot des UFO47 richtet sich dabei ausschließlich an Erwachsene, auch Tiere dürfen nicht mitgebracht werden. Buchungen für das Ferienhaus würden mitunter recht kurzfristig eingehen, erzählt Schuhmann, was aber kein Problem sei. "Manchmal wird nachts gebucht und am nächsten Tag sind die Gäste schon da. Da muss man einfach flexibel sein." Aktuell merke man aber auch, dass es die Leute wieder mehr in die Ferne zieht, alles laufe ein bisschen langsamer.
Die Gäste, die nach Köslau zu den Schuhmanns kommen, haben eines gemeinsam: "Es kommen alle wegen der Natur." Die meisten seien auf der Suche nach einer Auszeit und Erholung. "Es ist schön zu sehen, wie die Gäste, die gestresst ankommen, mit jedem Tag lockerer werden", sagt Schuhmann und berichtet: "Viele sind überrascht, dass man hier zehn Kilometer fahren kann, ohne auf ein Haus zu treffen." Auch die Haßberglerinnen und Haßbergler werden positiv wahrgenommen: "Von den Berlinern oder auch anderen Städtern höre ich ganz oft: Die Menschen hier sind so freundlich."
Die Übernachtung im UFO47 indes hat ihren Preis. 500 Euro kostet die erste Nacht für zwei Personen, jede weitere 250 Euro. "Es ist das Angebot, was man haben muss", sagt Schuhmann dazu. "Der Preis ist gar nicht so wichtig. Man muss ein Erlebnis bieten." Auch der Verein "Haßberge Tourismus" erklärt zu dem besonderen Angebot in Köslau auf Anfrage, dass die Unterkunft Gästen ein exklusives, außergewöhnliches Erlebnis biete. "Der nachhaltige Luxus in Verbindung mit der Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Schuhmanns macht einen Aufenthalt besonders." Hinzukomme die ruhige und beschauliche Lage.
MfG
Vergesst BITTE nicht darauf hinzuweisen, daß Köslau nur einen Katzensprung
(paar Kilometer)
von den exoterrisch angehauchten Heilsteinen in Jesserndorf entfernt liegt!
(Also eigentlich gleich daneben!).
Muß denn jetzt echt die komplette Main-Post-Leserschaft permanent dazu aufgefordert werden, die Haßberge mit Ihren Wohnmobilen zu verstopfen?
Als sowohl Alteingessener und zugleich als Neubürger in den Haßbergen bitte ich ernsthaft darum,
von arroganten und abenteuerlustigen Rentner*innen und Pensionist*Inn*en in beiger Freizeit-und Outdoorkleidung verschont zu bleiben!
Auch wir Ureinwohner*innen der Haßberge glauben daran, ein Recht auf Ruhe und Ungestörtheit zu haben!
Gäste sind immer willkommen, aber das Touristenvolk soll bitte da bleiben, wo öffentlicher Nahverkehr stattfindet!
(Bei uns funktioniert das schlecht bis kaum!).
Meine Heimat ist kein Zirkus für gelangweilte Leute mit zuviel Geld!
die Main-Post ist mit Sicherheit keine „Werbebroschüre“ für irgendetwas. Aber wir sehen ja auch, welche Artikel bei uns besonders gut gelesen werden. Daraus lässt sich gut erkennen, dass Leserinnen und Leser offensichtlich großes Interesse daran haben, welche Unternehmen es in unserer Region gibt, was diese tun und was sie besonders macht. Es hat nichts mit Werbung zu tun, wenn wir die Nachfrage nach diesen Informationen bedienen. Wenn dadurch auch Kundinnen und Kunden auf ein Unternehmen aufmerksam werden, ist das für die Unternehmen natürlich erfreulich, es ist aber sicher nicht das primäre Ziel unserer Berichterstattung, die Unternehmen zu unterstützen. Es wäre aber sicher auch nicht im Interesse unserer Leserschaft, wenn wir auf solche Artikel zu verzichten würden, nur weil man damit auch den Unternehmen eine Plattform bietet, sich zu präsentieren.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Schmieder, Redakteur