Gebrauchte Möbel abholen lassen, gebrauchte Möbel preisgünstig kaufen: Das ist der Grundgedanke, nach dem der Gebrauchtmöbelmarkt der Abfallwirtschaft des Landkreises Haßberge für die Bürgerinnen und Bürger funktioniert. Seit rund 25 Jahren besteht das Angebot. Beheimatet ist der "Möbel-Z.A.K." aktuell in der Goßmannsdorfer Straße in Hofheim. Doch dem Gebrauchtmöbelmarkt fehlt das Personal. Bereits seit Mitte Oktober 2022 ist der "Möbel-Z.A.K." daher geschlossen (siehe Hinweis unten).
"Aufgrund von Personalmangel ist unser Gebrauchtmöbelmarkt in Hofheim vorübergehend geschlossen. Eine Abholung von Möbeln sowie das Ausliefern kann daher momentan nicht stattfinden", heißt es dazu auf der Website der Abfallwirtschaft. Deren Leiter, Wilfried Neubauer, berichtet auf Anfrage der Redaktion, dass für den Betrieb des Gebrauchtmöbelmarkts allgemein eine Bürokraft sowie drei weitere Angestellte benötigt werden.
Mitarbeitende vom Möbelpacker bis zum Lkw-Fahrer gesucht
Nach Letzteren wird aktuell unter anderem online und mit Anzeigen in der Tagespresse gesucht. Als Mitarbeitende gefragt sind Möbelmonteure und -packer, Schreiner oder Ähnliche und Lkw-Fahrer. Wie Neubauer berichtet, ist die Situation dem allgemeinen Mitarbeiter- und Fachkräftemangel geschuldet. Zusätzlich sei der Verdienst nicht mit der Einkommenssituation in Wirtschaft, Gewerbe und Handwerk vergleichbar.
Das Projekt "Möbel-Z.A.K." wurde, wie Neubauer ausführt, im Wesentlichen aus folgenden Gründen ins Leben gerufen: So sollen Abfall vermieden, Sperrmüll-Aufkommen reduziert und Secondhand-Angebote geschaffen werden. Die Arbeitsgelegenheiten indes seien angedacht, um Angestellten einen Übergang in den ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
800 Abholtermine und 100 Tonnen vermiedener Müll pro Jahr
100 Tonnen werden bei Regelbetrieb jährlich in etwa durch das Projekt an Müll eingespart, wie aus der aktuellen Müllmengen- und Wertstoffbilanz der Abfallwirtschaft hervorgeht. Die Nachfrage nach dem Mobiliar im "Möbel-Z.A.K." sei bisher so hoch gewesen, "dass Abholung und Verkauf nach wie vor in einem Gleichgewicht stehen", heißt es dort weiter. "Wir gehen im Jahr von etwa 800 Abholterminvereinbarungen aus", ergänzt Neubauer. "Die Anzahl an Möbelstücken je Auftrag, die abzuholen sind, ist jedoch unterschiedlich."
Wie also geht es angesichts des aktuellen Personalmangels für den Gebrauchtmöbelmarkt weiter? "Die Wiedereröffnung soll in den nächsten Wochen erfolgen", informiert Neubauer hierzu, "unter der Voraussetzung, dass anstehende beziehungsweise bereits absolvierte Vorstellungsgespräche erfolgreich verlaufen" und das Arbeitsplatzangebot von den Bewerberinnen und Bewerbern dann auch angenommen werde. Und wenn sich keine neuen Mitarbeitenden gewinnen lassen? Das "dürfte so nicht kommen", befindet Neubauer.
Einheitliche Öffnungszeiten für die Wühlkisten
Während der Gebrauchtmöbelmarkt also vorerst weiterhin geschlossen bleibt, hat sich bei einem anderen Angebot der Abfallwirtschaft, den Wühlkisten, ebenfalls etwas geändert. Die Trödelläden, die in Ebern, Eltmann, Haßfurt und Hofheim zu finden sind, haben seit dem 1. Februar einheitlich zu folgenden Zeiten geöffnet: von Dienstag bis Freitag, jeweils von 11 bis 17 Uhr. Montags und samstags sind die Wühlkisten geschlossen.
Hinweis: Von der Abfallwirtschaft des Landkreises Haßberge hatte es ursprünglich geheißen, dass der Gebrauchtmöbelmarkt seit Mitte Oktober geschlossen sei. Werkleiter Wilfried Neubauer konkretisierte diese Angabe noch einmal auf Nachfrage der Redaktion: Die Abholungen durch das Team von "Möbel-Z.A.K.", die ein wesentlicher Bereich des Projekts seien, wurden in der KW 41/2022 eingestellt, wie er erklärt. Also Mitte Oktober. "Bis Ende Oktober 2022 wurden nur noch einzelne Auslieferungen abgewickelt. Der Abverkauf aus dem Lagerbestand erfolgte bis Anfang Dezember 2022."
https://www.stmi.bayern.de/mui/asylsozialpolitik/zugang_arbeitsmarkt/index.php
Der Anfang durch die Ampel ist aber gemacht: Chancen-Aufenthaltsrecht