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Kreis Haßberge
Eine Abfall-App für den Landkreis Haßberge: Was hinter dem neuartigen Angebot steckt
Wer im Haßbergkreis wohnt, kann sich bald per App darüber informieren, wann die Mülltonne geleert wird. Aber die neue Abfall-App bietet noch einige Funktionen mehr.
Ab Oktober soll es im Landkreis Haßberge eine Abfall-App geben.
Foto: Rebecca Vogt | Ab Oktober soll es im Landkreis Haßberge eine Abfall-App geben.
Rebecca Vogt
 |  aktualisiert: 15.07.2024 08:58 Uhr

Einwohnerinnen und Einwohner des Landkreises Haßberge können sich bald mithilfe einer App grob gesagt über alles informieren, was mit dem Thema Abfall zu tun hat. Die Abfallwirtschaft des Landkreises Haßberge bringt die Anwendung – voraussichtlich im Oktober dieses Jahres – an den Start. Die App ergänzt dann das bereits bestehende digitale Angebot der Abfallwirtschaft.

Im Einzelnen besteht dieses aus: der Website awhas.de, einem Erinnerungsservice per E-Mail zu den Abfuhrterminen der verschiedenen Abfallarten sowie einem Newsletter, und in Kürze eben der Abfall-App. In der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Werkausschusses des Landkreises stellte Carina Ackva, bei der Abfallwirtschaft für den Bereich Marketing zuständig, das neue Angebot vor.

Abfuhrtermine sind über die App nach der Gemeinde filterbar

Die Abfall-App, die in Zusammenarbeit mit der Firma CubeFour aus Königsbrunn (Landkreis Augsburg) entstanden ist, bietet den Nutzerinnen und Nutzern mehrere Funktionen. So lassen sich, wie Ackva erläuterte, zum Beispiel die Abfuhrtermine der verschiedenen Abfallarten nach der jeweiligen Gemeinde filtern. Zudem sind verschiedene Terminübersichten abrufbar. Wer doch lieber noch auf etwas Papier zurückgreift: Über die Abfall-App lässt sich laut Ackva auch ein Jahreskalender ausdrucken.

Die App enthält außerdem das Abfall-ABC, das verschiedenste Abfälle und die jeweils korrekten Abgabestellen auflistet. Ebenso sind die Adressen und Öffnungszeiten von Sammelstellen sowie die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner innerhalb der Abfallwirtschaft in der App hinterlegt. Man könne sich mithilfe der App beispielsweise auch vom eigenen aktuellen Standort zum nächstgelegenen Wertstoffhof navigieren lassen, berichtete Ackva.

Die Abfall-App besitzt zudem ein News-Modul, über das aktuelle Nachrichten als Push-Mitteilungen an die Nutzerinnen und Nutzer ausgespielt werden können. Zukünftig soll in der App auch ein Tauschmarkt entstehen, wie Ackva erklärte. Eine Art Online-Börse, über die verschiedene Sachen getauscht oder verschenkt werden können.

Die Vorteile der neuen Abfall-App liegen in der Bedienbarkeit

Generell bieten Apps mehr Bedienkomfort beim Navigieren, da sie sich über Wischgesten steuern lassen, wie Ackva erläuterte. Durch die Möglichkeit, Push-Nachrichten zu verschicken, die dann direkt auf dem Smartphone-Bildschirm aufschlagen, sei man näher an der Nutzerin beziehungsweise dem Nutzer. Zudem bestehe anders als beim Versand von E-Mails nicht die Gefahr, dass Nachrichten im Spam-Ordner landen.

Darüber hinaus lassen sich interaktive Elemente integrieren und auch eine Sprachsteuerung über Amazon Echo (Alexa) ist möglich, wie Ackva informierte. Sobald die Inhalte in der App einmal heruntergeladen wurden, sind diese auch offline verfügbar. Eine Registrierung indes ist nicht erforderlich. Es müssen also für die Nutzung der App keine persönlichen Daten angegeben werden.

"Die App ist eine zweite Welt zur Homepage", fasste der Werk­lei­ter der Abfallwirtschaft, Wilfried Neubauer, in der Ausschusssitzung im Anschluss an die Präsentation von Ackva zusammen. Das Angebot einer Abfall-App sei "zeitgerecht". Die Anschaffungskosten liegen bei 15.000 Euro. Neubauer verwies darauf, dass diese vor ein paar Jahren – als man auf einen Antrag der Jungen Liste hin schon einmal die Fühler nach einer solchen App ausgestreckt hatte – noch bei über 30.000 Euro lagen.

Nach dem Go-live, also dem offiziellen Start der Abfall-App, im Oktober wird diese kostenlos im Google Play Store, verfügbar auf Smartphones mit Android-Betriebssystem, sowie im App Store von Apple zum Download zur Verfügung stehen. Nach Angaben der Abfallwirtschaft ist die App auf allen Apple- und Android-Smartphones und -Tablets nutzbar. Auch über den Computer lässt sie sich mithilfe eines sogenannten virtuellen Smartphones auf awhas.de abrufen.

Abfallbilanz des Landkreises Haßberge

Aus der Summe der häuslichen Abfälle – Wertstoffe, Restmüll und Problemmüll – ergibt sich ein Gesamtabfallaufkommen für den Landkreis Haßberge beziehungsweise seine Bewohnerinnen und Bewohner. Im Jahr 2021 lag dieses der Abfallwirtschaft zufolge bei 394 Kilogramm pro Person. Das sind rund drei Kilogramm mehr Abfall pro Kopf als 2020, und ganze 36 Kilogramm mehr als 2018.
Das Hausmüllaufkommen indes blieb 2021 im Vergleich zum Vorjahr in etwa konstant und lag bei 79 Kilogramm pro Person. Das sei ein wirklich guter Wert, so der Werkleiter der Abfallwirtschaft Wilfried Neubauer. Der Landkreis liegt damit bayernweit auf den vorderen Plätzen (Platz 5, 2020).
Innerhalb des Landkreises produzieren die Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Gädheim mit knapp 70 Kilogramm pro Person am wenigsten Hausmüll. Am meisten Hausmüll fällt mit rund 98 Kilogramm pro Kopf in der Gemeinde Untermerzbach an. Die Zusammensetzung des Hausmülls der Gemeinde wurde laut Abfallwirtschaft zuletzt mehrfach stichprobenhaft geprüft. "Signifikante Auffälligkeiten waren nicht erkennbar."
(bex)
 
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