
Lichterloh in Flammen stand am frühen Mittwochmorgen der Dachstuhl eines Fachwerkhauses in Königsberg. Insgesamt vier Personen zogen sich hierbei Verletzungen zu.
Gegen 2.30 Uhr alarmierte die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt nach Angaben des Polizeipräsidiums Würzburg ein Großaufgebot der Feuerwehren zum Einsatzort in der Regiomontanusstraße. Kurz davor sei der 39 Jahre alte Bewohner des Hauses durch Geräusche auf den Brand aufmerksam geworden. Er habe dann umgehend seine Frau und die weiteren vier Personen geweckt, die sich in dem völlig verqualmten Gebäude aufhielten. Darunter waren drei minderjährige Kinder. "Bei unserem Eintreffen hatten sich alle im Haus befindlichen Personen bereits selbstständig in Sicherheit gebracht", sagte der Königsberger Kommandant Peter Schüler, der den Einsatz leitete. Unterstützung erfuhr er dabei von Kreisbrandrat Ralf Dressel.
Nach einer halben Stunde war das Feuer zumindest kontrollierbar
Ein Innenangriff war zunächst nicht möglich, da der Dachstuhl bereits in Vollbrand stand. Aus diesem Grund bekämpften die Feuerwehren die Flammen zunächst vom Boden aus - zusätzlich mit Hilfe der Drehleiter der Feuerwehr Königsberg und der Gelenkbühne der Werkfeuerwehr der Fränkischen Rohrwerke. Später rückte noch die Drehleiter der Haßfurter Feuerwehr an, die ebenfalls wertvolle Dienste leistete, wie Peter Schüler sagte.

Nach rund einer halben Stunde war das Feuer zumindest unter Kontrolle, erklärte Peter Schüler. In den Einsatz mit eingebunden waren auch die Feuerwehren aus Prappach und Hellingen. Zusätzlich forderte die Einsatzleitung den Gerätewagen Atemschutz der Feuerwehr Zeil an, um die Einsatzkräfte mit zusätzlichen Atemschutzgeräten zu versorgen.
Die Löscharbeiten dauerten bis in den Vormittag
Die Löscharbeiten zogen sich bis in die Vormittagsstunden hinein. Die Feuerwehr musste das Dach abdecken, um an alle Glutnester zu kommen. Zusätzlich mussten die Einsatzkräfte die sehr verwinkelten Gebäudeteile des alten Fachwerkhauses mit der Wärmebildkamera absuchen. Insgesamt befanden sich auch fünf Katzen in dem Haus. Davon konnte die Feuerwehr zwei Katzen retten und den Besitzern übergeben. Die drei weiteren Tiere werden derzeit noch vermisst.
Von den insgesamt sechs Bewohnern zogen sich drei Personen durch das Einatmen von Rauchgas leichte Verletzungen zu, wie Daniel Schirmer, BRK-Einsatzleiter Rettungsdienst, mitteilte. Seitens des Bayerischen Roten Kreuzes waren zwei Rettungswagen aus Hofheim und Haßfurt sowie eine Notärztin aus Hofheim und der Einsatzleiter Rettungsdienst vor Ort. Alle drei Patienten konnten aber vor Ort behandelt werden. Mitarbeitern des Rettungsdienstes betreuten die Betroffenen während des Löscheinsatzes.

Bei den Löscharbeiten zog sich zudem ein Feuerwehrmann leichte Verletzungen zu. Ein Rettungswagen transportierte ihn zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus Haßfurt. Insgesamt waren 65 Einsatzkräfte der Feuerwehren vor Ort. Dazu halfen die Mitarbeiter des Königsberger Bauhofs, sie waren für Transportarbeiten zuständig.
Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen
Noch in der Nacht übernahm die Kriminalpolizei Schweinfurt von den Beamten der Polizeiinspektion Haßfurt die Ermittlungen zur Brandursache, die nach Angaben der Polizeidirektion Würzburg noch ungeklärt ist. Kreisbrandrat Ralf Dressel vermutet, dass das Feuer im Dachgeschoss ausgebrochen sein könnte.

Das Haus ist derzeit nicht bewohnbar, war an der Einsatzstelle zu vernehmen. Der Sachschaden ist erheblich, das Polizeipräsidium Würzburg spricht in einer Pressemitteilung davon, dass die Summe nach den ersten Eindrücken der Beamten vor Ort im "niedrigen sechsstelligen Bereich" liegen dürfte.
Die Ortsdurchfahrt von Königsberg war lange Zeit für den Verkehr komplett gesperrt. Später konnte die Feuerwehr zumindest den Anliegerverkehr einspurig an der Einsatzstelle vorbeileiten.