Ralf Dressel aus Königsberg wird weitere sechs Jahre die Feuerwehren im Landkreis Haßberge führen. Mit 70 Ja-Stimmen und 33 Nein-Stimmen wählten ihn die Kommandanten der Freiwilligen und Werksfeuerwehren im Haus des Gastes in Hofheim erneut zum Kreisbrandrat.
Landrat Wilhelm Schneider als oberster Dienstherr der Feuerwehren erklärte den Rothelmen, dass die Aufgaben und Projekte der Feuerwehren in den Bereichen Brandschutz und technische Hilfeleistung nicht weniger würden – und sich immer anspruchsvoller und aufwendiger darstellten. Als Meilensteine der jüngsten Entwicklung nannte Schneider die Einrichtung der Integrierten Leitstelle in Schweinfurt im Jahre 2012 und das Großprojekt zur Einführung des Digitalfunks, das nahezu abgeschlossen sei, wie der Landrat erklärte.
Die Kommunen, Werksfeuerwehren und der Landkreis hätten bis heute 1400 Endgeräte beschafft, von denen 1000 einsatzfähig sind. Zum Atemschutzzentrum in Knetzgau sagte Schneider, dass in den nächsten Monaten die Realisierung von Umkleide- und Duschmöglichkeiten für weibliche Feuerwehrkräfte ansteht.
Der Landkreis wird auch künftig seine Aufgaben erfüllen, versicherte Landrat Schneider. Nachdem Bürgermeister Wolfgang Borst ein Grußwort gesprochen hatte, bei dem er seiner Hofheimer Wehr für die Bewirtung dankte, gab Kreisbrandrat (KBR) Ralf Dressel einen Rückblick seiner bisherigen Amtszeit seit 2011.
Im Wesentlichen betraf es Punkte, die zuvor bereits Landrat Schneider angesprochen hatte. Dressel dankte für die Unterstützung bei der Beschaffung von Fahrzeugen, Geräten und dem Bau von Feuerwehrgerätehäusern. 61 Projekte hätten sich zu einer Investitionssumme von knapp 1,8 Millionen Euro aufsummiert, die mit knapp 1,5 Millionen Euro bezuschusst worden seien. Der KBR verwies auch auf die Lehrgänge an Feuerwehrschulen und Ausbildungsangebote im Landkreis. Von ihm als Kreisbrandrat habe man dazu allein 165 Stellungnahmen erwartet. Eine Tabelle zeigte, wie rasant sich die Aufgabenstellung eines KBR seit 2011 erhöhte. Deshalb hatte Landrat Schneider schon vorher betont, dass seit geraumer Zeit erwogen werde, dieses Amt hauptberuflich zu machen. Für die nächsten Jahre werden die Aufgaben der Feuerwehren erneut steigen. Man will auch einen Schwerpunkt auf die Jugendarbeit legen.
Bevor es zur Neuwahl kam, stellte Landrat Schneider seinen Wunschkandidaten vor. Ralf Dressel ist Königsberger und gehört seit 1981 der Feuerwehr an. Er ist ein ausgewiesener Experte im Bereich des vorbeugenden Brandschutzes, erklärte Landrat Schneider. Deshalb ist Dressel auch für Sicherheit, Umwelt und Brandschutz in den Fränkischen Rohrwerken in Königsberg zuständig, deren Werksfeuerwehr er bis 2010 leitete. Ralf Dressel habe sich als Kreisbrandrat bewährt, warb Schneider um dessen Wiederwahl.
Unter Leitung von Regierungsdirektor Thomas Albert vom Landratsamt erfolgte die Neuwahl des Kreisbrandrats, der die nächsten sechs Jahre im Amt bleiben wird. Bei den 106 Wahlberechtigten waren drei Stimmen ungültig und 70 Stimmen fielen auf Ralf Dressel.